Hurricanes verlieren in Chemnitz deutlich nach schwachem Schlussviertel
Hurricanes-Trainer Greve sieht bei der Niederlage gegen die ChemCats Chemnitz viele kleine Fehler als Ursache und vermisst die Offensivrebounds.
Rotenburg – Vor den Augen der einstigen Mitspielerin Anna Suckstorff (wechselte im Sommer zum Erstligisten Syntainics MBC aus Halle) haben die Basketballerinnen der Avides Hurricanes im vierten Zweitliga-Spiel die dritte Niederlage kassiert. Im gewohnt schweren Auswärtsmatch gegen die ChemCats Chemnitz setzte es ein 67:94 (37:44). „Mit 27 zu verlieren, spiegelt nicht das wider, was ich gesehen habe“, meinte Trainer Christian Greve jedoch.
Die Reise in die sächsische Großstadt trat der Coach nur mit sieben Spielerinnen an. Neben der Routinierin Katharina Newton fehlte auch Melda Tölle. „Es wäre fatal gewesen, sie mit dem Infekt, den sie hat, durch das Spiel zu prügeln“, betonte Greve und führte aus: „Am Donnerstagnachmittag hatte ich noch eine geringe Hoffnung, dass sie mitkommt. Als ich abends mit ihr noch mal gesprochen habe und sie die ersten Worte gesagt hat, war die Hoffnung komplett weg.“ Chemnitz hingegen schöpfte aus dem Vollen. Elf Akteurinnen standen im Kader und kamen alle auf Spielzeit. Ein Faktor für die Niederlage sei es allerdings nicht gewesen, machte der Gästetrainer deutlich: „Klar, es wird für jede Einzelne anstrengender, aber es wäre eine Ausrede und nicht mehr.“
Stattdessen führte er „ganz viele Kleinigkeiten“ an, die ausschlaggebend für den nächsten Rückschlag waren. Sein Team habe unter anderem „nicht gut ausgeboxt“ und zu viele Offensivrebounds kassiert. Insgesamt waren es 24. Selbst eroberten sich die Hurricanes den Ball nur neunmal zurück. Auch die Statistik bei den Steals fiel mit 4:11 zuungunsten der Gäste aus. „Und selbst haben wir in der Offensive das Tempo zu schnell rausgenommen, falsche Entscheidungen getroffen und die Gegnerin nicht gut genug gelesen“, kritisierte Greve.
Eine der guten Phasen hatte der Meister aus 2023 und 2024 direkt zu Beginn. Pia Mankertz per Dreier und Jenna Cotter per Korbleger brachten ihn mit 5:0 in Führung (1.). Diese hielt bis zur Mitte des ersten Viertels an. Angeführt von der starken Lilly Küppers, die es am Ende auf 27 Punkte und elf Rebounds brachte, zog Chemnitz daraufhin das Tempo an und lag nach einem Zwei-Punkt-Versuch der besten Werferin des Abends erstmals mit zehn Zählern vorne – 25:15 (10.). Erin Stromberg erhöhte den Vorsprung gar auf 16 Punkte (37:21/16.), doch die Hurricanes kamen bis zur Pause wieder auf 37:44 heran.
Mankertz und Co. nahmen den Schwung mit in die zweite Halbzeit und verkürzten durch einen Dreier von Caroline Schwarz und einen Korbleger von Luise Linke bis auf 42:45 (23.). In der Folge ließen sie jedoch wieder nach und Chemnitz enteilte ihnen. Besonders unzufrieden zeigte sich Greve aber mit dem Schlussviertel: „Zwischen der 33. und 37. Minute haben wir ganz schön abreißen lassen. Das war entscheidend.“ Der Rückstand war mittlerweile auf über 20 Punkte angewachsen. Davon erholten sich die Hurricanes nicht mehr.
(Neddermann, Rotenburger Kreiszeitung)