Hurricanes reisen mit einer Veränderung nach Stuttgart
Am Sonntag geht es für die Hurricanes mit dem Zug und einem 18-Punkte-Polster nach Süddeutschland und um den Einzug ins Play-off-Viertelfinale.
Rotenburg – Ganz scheint der Gegner der Avides Hurricanes die Disqualifikation von Chanell Williams noch nicht verdaut zu haben. Die Topscorerin des MTV Stuttgart schlug und schubste Melda Tölle im Hinspiel des Play-off-Achtelfinals. Auf Instagram schreibt der Basketball-Zweitligist aus Baden-Württemberg nun in einem kurzen Vorbericht auf die Partie am Sonntag (16.30 Uhr) in der eigenen Halle: „Sonntag schlägt die Stunde der Wahrheit – Korb für Korb werden wir die 18 Punkte aufholen und die Ungerechtigkeit des Hinspiels vergessen lassen.“
Ob Williams am Wochenende mitwirken darf oder ob sie aufgrund ihrer Aktion gesperrt ist, bleibt weiterhin unklar. Auf Nachfrage äußerte sich die zuständige DBBL zu diesem Thema bislang nicht. Christian Greve wiederum spricht einerseits von einer „Schwächung“, wenn Williams ausfallen sollte, andererseits richtet er die Vorbereitung nicht alleine auf diese Personalie aus. „Egal, wie es am Ende kommt, es wird nichts an unserem Spiel ändern“, betont der Hurricanes-Coach und legt nach: „Chanell hat im Hinspiel schon mehr als eine Halbzeit nicht mitgespielt. Da lief auch nicht alles rund bei uns.“ Als verbesserungswürdig sieht Greve die defensive Abstimmung. „Und wir müssen es schaffen, noch besser zu lesen, was Stuttgart uns mit ihrer Defense weggenommen hat.“
Auf dem 18-Punkte-Polster aus dem Heimspiel dürfe sich seine Mannschaft zudem nicht ausruhen. „Wir müssen so in die Partie gehen, als wenn es 0:0 stehen würde und auch das Rückspiel gewinnen. Dann sind wir auf der sicheren Seite“, meint Greve, der nahezu auf dasselbe Personal wie noch am vergangenen Samstag zurückgreifen kann. Lediglich Katharina Newton reist nicht mit nach Süddeutschland. Die Routinierin aus der Zweiten half am Wochenende bereits das fünfte Mal aus und darf somit nicht mehr eingesetzt werden. Zudem befindet sie sich ohnehin im Urlaub.
An den ist für ihre Vereinskolleginnen indes noch nicht zu denken. Stattdessen steht für sie eine lange Reise auf dem Plan. Gegen 7.30 Uhr steigen die Hurricanes am Sonntag in Hamburg in den Zug und sind nach einer rund fünfstündigen Fahrt in Stuttgart. „Das ist eine Direktverbindung mit dem ICE“, sagt Greve und erzählt: „Ich habe im Team abgefragt, wie wir es machen wollen. Letztlich sind es ja die Spielerinnen, die auf dem Feld stehen, und nicht ich. Sie haben sich dann bewusst für die Anreise am Spieltag entschieden.“ Eine weitere Möglichkeit wäre gewesen, bereits am Samstag den Weg in die Landeshauptstadt Baden-Württembergs anzutreten und dort zu übernachten, wie es die Stuttgarterinnen am vergangenen Wochenende umgekehrt gemacht haben. „Das wäre ein anderer Kostenfaktor gewesen. Da muss man als kleiner Verein, wie wir es sind, auch immer dran denken“, betont der Hurricanes-Coach. Befürchtungen, dass sich der Reisestress auf die sportliche Leistung auswirken könnte, habe er jedenfalls nicht.
(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)