Hurricanes machen gegen Bielefeld den Rückwärtsschritt
In Bielefeld vermisst Christian Greve die Intensität. Lediglich im dritten Viertel kommen die Hurricanes noch mal heran, ziehen aber nicht vorbei.
Rotenburg – Diese Quote spricht Bände: Nur elf Prozent ihrer Dreierversuche brachten die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes im Netz unter, allein Pia Mankertz war zweimal aus der Distanz erfolgreich. „Und 42 Punkte in der ersten Hälfte zuzulassen, ist auch eine Aussage“, merkte Christian Greve an. Die Enttäuschung war dem Coach nach der 57:67 (29:42)-Pleite beim TSVE Bielefeld deutlich anzumerken.
„Das war definitiv ein Schritt rückwärts in unserer Entwicklung. Wir haben überhaupt nicht das gezeigt, was wir uns erarbeitet haben“, betonte Greve. Die Folgen sind auch in der Tabelle ablesbar, denn die Hurricanes fielen auf den drittletzten Platz zurück und mussten ihren nächsten Heimspielgegner New Basket Oberhausen (81:68 gegen die Bender Baskets Grünberg) passieren lassen.
Letztlich war Bielefeld um Top-Scorerin Emily Enochs (16 Punkte) nicht nur bei der Trefferquote, sondern auch in allen anderen wichtigen Bereichen besser – Rebounds (36:28), Assists (28:19), Steals (8:6). „Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen, hatten keine Intensität und sind spannungslos ins Spiel gegangen. Und wenn die Abstimmung, die Kommunikation in der Verteidigung nicht da ist, ist es in der Offensive auch so“, kritisierte Greve. „Woran es liegt, darüber müssen wir noch reden. Aber wenn man den Gegner machen lässt, dann geht es so aus.“ Relativ früh griff der Coach zum Mittel der Auszeit – doch auch das verpuffte.
Seine arrivierten Kräfte wie Pia Mankertz (15 Punkte) Sam Deem und Anna Suckstorff (jeweils zwölf) hätten zwar versucht, das Ruder rumzureißen, „waren häufig aber auch glücklos“. Einzig im dritten Viertel kamen die Hurricanes noch einmal ins Spiel, vor allem defensiv. Sie ließen nur sechs Punkte zu und verkürzten nach 30 Minuten auf 40:48 – kein aussichtsloser Rückstand also. Doch die Wende sollte nicht mehr gelingen, denn im abschließenden Durchgang blieb Bielefeld vorne. Auch die Umstellung auf die Zonenverteidigung sollte nichts mehr einbringen. Somit war der Auftritt wohl auch ein Beweis dafür, dass die Hurricanes dringend eine Verstärkung benötigen. „Aber es ist schwierig, jemanden zu finden, wo ich sage, dass es auch passt“, gestand Greve.
(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)