Hurricanes: Gerken reißt sich das Kreuzband
Wenige Tage nach ihrer Verletzung hat Anna Gerken bereits eine Diagnose. Das Talent der Hurricanes fehlt gegen Braunschweig und den Rest der Saison.
Eine leise Ahnung hatte Christian Greve bereits. Nach der Begegnung der Reserve sagte der Coach: „Ich fürchte, dass es etwas Schlimmes ist.“ Einige Tage später hat er nun die Gewissheit: Anna Gerken hat sich das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Die 17-Jährige ist damit bei den Partien der Avides Hurricanes für mehrere Monate zum Zuschauen verdammt und fehlt entsprechend auch am Samstag (17.30 Uhr) im Auswärtsspiel des Basketball-Zweitligisten gegen Eintracht Braunschweig.
Genaue Erinnerungen habe sie nicht mehr, meint Gerken: „Ich weiß nur noch, dass das so eine Stop-Dreh-Bewegung im Angriff war.“ Von der Seitenlinie aus hatte Greve die Szene genau im Blick und konkretisiert: „Das ist bei einem Fastbreak passiert, als sie im Eins-gegen-eins der Gegnerin ausweichen wollte.“ Vergleichbare Aktionen habe er in den vergangenen Saisons immer wieder erlebt. Eine davon liegt rund ein Jahr zurück. Betroffen war auch damals Anna Gerken. „Von der Bewegung her war das ähnlich. Da war es dann aber nichts Schlimmeres“, erinnert sie sich. Entsprechend habe sie gehofft, dass sie auch dieses Mal mit dem blauen Augen davonkommt.
Wie sich später herausstellte, war dem aber nicht so. Gerken reiste nach der verloren gegangenen Partie gegen die ASC 46 Göttingen (56:73) zusammen mit der Mannschaft ab und ließ sich noch am selben Abend im Rotenburger Krankenhaus röntgen. Dabei stellte sich heraus, dass die Knochen unversehrt geblieben waren. Bereits am Dienstag folgte die MRT-Untersuchung, am Donnerstag die genaue Diagnose. „Ich hatte echt Glück, dass ich so schnell einen Termin bekommen habe“, sagt Gerken. Zeitnah sei nun eine Operation geplant. Bereits jetzt denkt sie an ein Comeback: „Die aktuelle Saison ist für mich zwar beendet. Ich freue mich aber schon auf die neue und bereite mich bald darauf vor.“
Zunächst bleibt dem Talent erst mal die Zuschauerinnenrolle. Ebenfalls nicht mit nach Braunschweig fährt Jillian Schwarz, die weiterhin mit Rückenproblemen zu kämpfen hat. Anna Lena Skeib hingegen ist wieder ins Training eingestiegen. „Sie möchte gerne spielen. Inwieweit eine Belastung während eines Wettkampfes zielführend ist, werden wir in den verbleibenden Trainingseinheiten testen“, erklärt Greve. Mit Blick auf den kommenden Gegner ergänzt der Coach: „Bisher sind das schwankende Leistungen bei denen. Sie haben schon gute, klare Spiele gehabt, haben aber auch wie letzte Woche teils deutlich verloren.“ Beim Tabellenführer VfL Bochum unterlagen die Löwenstädterinnen mit 61:93. „Das sollte eine Warnung für uns sein, weil sie sicherlich kein zweites Mal in Folge so abschneiden wollen. Das ist definitiv ein Team, das uns Paroli bieten kann, das uns vom Set-up aber auch gut passt.“
(Denkmann, Rotenburger Kreiszeitung)