Das neue Gesicht der Avides Hurricanes nach dem großen Umbruch
Etliche Leistungsträgerinnen haben die Avides Hurricanes verlassen, zwei neue Profis sind gekommen – die Play-offs bleiben das Ziel für den Meister.
Rotenburg – Beim Media Day, der früher mal ganz klassisch Fototermin hieß, sind die Avides Hurricanes immer ganz kreativ. Auf die US-Amerikanerin Sam Deem trifft das an diesem Montagabend besonders zu. Sie lässt sich filmen, wie sie mit einem Diver über die Bälle gleitet. Coach Christian Greve verfolgt das Treiben seiner Basketballerinnen gelassen von der Tribüne der Pestalozzihalle aus. „Die Charaktere passen schon sehr gut zusammen“, sagt er über seinen Zweitliga-Meister, der gerade den größten Umbruch seit Jahren erlebt. „Es ist kein Team, was Energie saugt, sondern ein Team, was Energie gibt“, betont Greve voller Tatendrang vor dem Auftaktspiel bei den Chemcats Chemnitz (Samstag, 18 Uhr).
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Das neue Gesicht der Avides Hurricanes nach dem großen Umbruch
Stand: 26.09.2024, 16:59 Uhr
Von: Matthias Freese
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Ganz entspannt: Die 24-jährige Keowa Walters soll in den Spielen unter dem Brett die Punkte beisteuern.
Ganz entspannt: Die 24-jährige Keowa Walters soll in den Spielen unter dem Brett die Punkte beisteuern. © Freese
Etliche Leistungsträgerinnen haben die Avides Hurricanes verlassen, zwei neue Profis sind gekommen – die Play-offs bleiben das Ziel für den Meister.
Rotenburg – Beim Media Day, der früher mal ganz klassisch Fototermin hieß, sind die Avides Hurricanes immer ganz kreativ. Auf die US-Amerikanerin Sam Deem trifft das an diesem Montagabend besonders zu. Sie lässt sich filmen, wie sie mit einem Diver über die Bälle gleitet. Coach Christian Greve verfolgt das Treiben seiner Basketballerinnen gelassen von der Tribüne der Pestalozzihalle aus. „Die Charaktere passen schon sehr gut zusammen“, sagt er über seinen Zweitliga-Meister, der gerade den größten Umbruch seit Jahren erlebt. „Es ist kein Team, was Energie saugt, sondern ein Team, was Energie gibt“, betont Greve voller Tatendrang vor dem Auftaktspiel bei den Chemcats Chemnitz (Samstag, 18 Uhr).
Von Beginn an ins Rollen kommen wollen Sam Deem und die Hurricanes – nicht nur wie hier beim Fotoshooting.
Von Beginn an ins Rollen kommen wollen Sam Deem und die Hurricanes – nicht nur wie hier beim Fotoshooting. © Freese
Mit Shannon Ryan, Hannah Pakulat, Andrea Sievers, Leonie Rosemeyer, Janina Schinkel und Paula Huber-Saffer sind gleich sechs Spielerinnen ausgestiegen, von denen die Mehrzahl über einige oder sogar etliche Jahre zu den Leistungsträgerinnen gehörte. Trotzdem weiß auch der Coach nach zwei Titelgewinnen in Folge: „Wir werden mit dem Label des amtierenden Zweitliga-Meisters antreten müssen. Das wollen wir auch tun, weil wir es sind.“ Gleichwohl werden die Ansprüche zurückgefahren. „Zu sagen, wir werden wieder Meister, wäre nicht angemessen“, erklärt Greve. „Den Titel erwarte ich ehrlich gesagt nicht noch einmal“, sagt auch Kapitänin Pia Mankertz. „Wir sind ein komplett anderes Team und haben uns auch noch nicht zu 100 Prozent gefunden. Im oberen Mittelfeld sollten wir aber mitspielen, Platz drei bis sechs muss drin sein.“
Mankertz muss es wissen. Die gebürtige Hamburgerin geht in ihre inzwischen 15. Saison mit den Hurricanes. Damit bringt die in Rotenburg tätige Grundschullehrerin mit Abstand die meiste Erfahrung mit. Im nächsten Monat wird sie 34. „Ich bin die einzige im Team, die eine 19 beim Jahrgang vorne stehen hat“, sagt sie und lacht. „Aber man merkt es ihr nicht an“, findet Greve. „Wenn es im Training ums Rennen und andere Sachen geht, ist Pia immer noch das Maß aller Dinge. Ein Zeichen, dass es richtig ist, dass sie da noch spielt. Außerdem war sie schon immer unser Leader.“
Diese Rolle wird Mankertz auch nicht los, wenngleich sich Spielerinnen wie Anna Suckstorff, Melda Tölle oder Michelle Schischkov immer mehr einbringen. Zweitälteste im Team – das nur noch ein Durchschnittsalter von 21,4 Jahren hat – ist die Kanadierin Keowa Walters. Die 24-Jährige „beerbt“ unterm Korb Shannon Ryan, die zwei Spielzeiten lang die Überfliegerin der Liga war und in die Schweiz wechselte. Den zweiten Profispot besetzt Flügelspielerin Sam Deem. „Auch menschlich sind beide top – das passt gut“, ist Mankertz überzeugt. „Sie waren sofort integriert“, ergänzt Greve.
Das Spiel der Hurricanes dürfte sich jedoch spürbar verändern und längst nicht mehr so unter dem Brett stattfinden. „Wir brauchen definitiv die Dreier, damit wir drinnen auch den Platz für Keowa kriegen. Wir haben aber ja schon die letzten Jahren viel aus der Distanz abgeschlossen“, meint der Coach. Die Partie in Chemnitz dürfte schon eine erste Standortbestimmung sein, um zu schauen, ob die anvisierten Play-offs für die „neuen“ Hurricanes realisierbar sind.
(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)