Wurf von Mittellinie zum Sieg
(cnf). Ein spannendes und packendes Duell in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga endete für die Bender Baskets Grünberg mit einem dramatischen 54:53 (19:21)-Sieg gegen die New Basket Oberhausen. Die Partie, die in der Sporthalle der Theo-Koch-Schule stattfand, bot den Zuschauern ein aufregendes Finish, das bis zur letzten Sekunde auf der Kippe stand.
Die Begegnung begann mit einem nervösen Start für beide Teams. Oberhausen setzte sich hierbei knapp mit 15:13 (10.) im ersten Viertel durch. In der ersten Hälfte kam die Offensive der Bender Baskets Grünberg generell nicht richtig in Schwung, was sich auch im Punktestand niederschlug. Ebbe herrschte dabei – allerdings beidseitig – vor allem im zweiten Quarter, in dem sich beide Farben lediglich jeweils sechs Zähler gönnten (19:21, 20.).
»Heute war es ein bisschen ein verrücktes Spiel. Sagen wir: 28 Minuten lang hat die Defensive gut funktioniert, wir hatten mehr oder weniger alles unter Kontrolle. Aber an der Defensive lag es nicht, sondern an der Offensive. Da brachten wir einfach keinen Fuß vor den anderen«, erklärte Grünbergs Headcoach Danijel Brankovic nach der spannenden Partie.
Im dritten Viertel (9:16) ließ die Offensive der Gallusstädterinnen weiterhin zu wünschen übrig. Die Gäste aus Oberhausen nutzten die Schwächen der Bender Baskets, die sich diesmal unter anderem zu viele Turnovers leisteten, gnadenlos aus und konnten die Führung auf bis zu zehn Punkte ausbauen.
Mit nur noch zwei Minuten verbleibend, sahen sich die Baskets im Schlussabschnitt acht Punkte im Rückstand. »Acht Punkte im Basketball sind nicht viel, in zwei Minuten ist das aufzuholen – aber nicht so, wenn du so spielst wie wir heute«, so Brankovic augenzwinkernd weiter. Um den Rückstand zu verringern, griff der Trainer zu einer entscheidenden taktischen Änderung, indem er eine Fullcourt-Presse einführte.
Diese Maßnahme erwies sich als »Gamechanger«. Die Heimmannschaft aus Grünberg provozierte nachfolgend mehrere Turnovers des Tabellenvorletzten und münzte die daraus resultierenden Chancen in Zählbares um.
In einer dramatischen Schlussphase beging Grünberg 2,7 Sekunden vor dem Ende ein unnötiges Foul. Oberhausens Paula Kohl trat an der Freiwurflinie an und verwandelte lediglich einen Wurf, was die Gäste auf 53:51 in Führung brachte.
Es blieb nur noch kurze Zeit für die Grünbergerinnen, um zu einer finalen Aktion anzusetzen. Der entscheidende Moment folgte, als Tonisha Baker im Alleingang das Spiel mit einem unfassbaren Wurf von der Mittellinie entschied und den Ball zum 54:53 im Korb versenkte.
Trotz der Proteste von Oberhausen, der Wurf sei nach der Sirene erfolgt, war die Freude aufseiten der Bender Baskets grenzenlos. »Es ist einfach so wie es ist, ein Wurf von der Mittellinie, und du gewinnst das Spiel mit einem Punkt. Eigentlich niemand in der Halle – und auch ich eigentlich – hat dran gezweifelt, dass da noch etwas zu reißen wäre, aber das ist halt einfach Basketball. Mal hast du so unglaubliche Momente, mal gegen dich. Und ich finde, wir hatten diese Saison genug Momente gegen uns«, stellte Brankovic erleichtert fest. Für die Grünbergerinnen war es ein dringend benötigter Erfolg in dem harten Ringen um die diesjährige Playoff-Teilnahme.
Bender Baskets Grünberg: Seegräber, Geisler (2), Baker (16/2), Jacob, Coleman (12/1), Popp (4), Eulering, Schlebusch (2), Kohl (16), Adaszewska, Arnheiter, Quapil (2).
Quelle: Gießener Allgemeine/ Christian Nemeth