Nach der Pause zu viele Ballverluste
(cnf). Leer gingen am späten Sonntagnachmittag die Korbjägerinnen der Bender Baskets Grünberg in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga aus. Der heimische Vertreter in der Nordstaffel musste sich dem Rangdritten BBC Osnabrück mit 58:71 (30:33) geschlagen geben und verlässt hierdurch vorerst wieder die Playoff-Plätze (Top-8), rutscht auf Rang neun ab.
»Leider wieder verloren. Wir hatten alles im Griff bis zur Pause. Ja, wir lagen da mit drei Punkten hinten, wir hatten aber eigentlich das ganze Spiel unter Kontrolle«, bilanzierte Baskets-Cheftrainer Danijel Brankovic nach der Begegnung.
Die Heimmannschaft startete ordentlich und lag nach sechs Zeigerumdrehungen nicht einmal hinten, dafür zu diesem Zeitpunkt mit 13:8 in Front. Anschließend initiierte der BBC aber einen 6:0-Lauf bis zum Ende des ersten Abschnitts und vermochte den Zwischenstand somit erstmals zu eigenen Gunsten zu drehen.
Auch zu Beginn des zweiten Quarters hatte Osnabrück zunächst die Nase vorn und führte in der zwölften Minute mit 19:13. Insgesamt agierte das Team aus Niedersachsen körperlich überlegen und glänzte ferner mit einem starken Offensiv-Rebound-Verhalten. Dennoch beobachtete Brankovic: »Wir waren aber schneller und konnten das hierdurch ausgleichen.« Ganz und gar enteilen ließen die Gallusstädterinnen ihren Kontrahenten demnach nicht und blieben bis zum Erklingen der Halbzeitsirene (30:33, 20.) dran.
Dann aber erfolgte das wohl spielentscheidende dritte Viertel (9:20), in dem die Baskets merklich zu nachlässig auftraten. »Wir hatten da einfach viel zu viele Ballverluste«, so der Grünberger Übungsleiter, der vor allem bemängelte, dass diese Turnovers – etwa in der Folge eines Schrittfehlers oder eines Dribblings gegen den eigenen Fuß – nicht mal durch den Gegner selbst verschuldet waren. Die Mittelhessinnen verloren nun sukzessive ihren Faden (34:42, 25.) und gewährten Osnabrück immer wieder einfache Zähler oder zweite Wurfchancen via abgegriffenen Offensiv-Rebound. Auch in der Defensive, monierte Brankovic, seien die Gastgeberinnen in dieser Sequenz »nicht hundertprozentig wach« gewesen. In der Folge zog der BBC, bei dem Tonia Dölle mit 25 Punkten und sieben Rebounds zur Top-Scorerin avancierte, bis zur 30. Minute wegweisend auf 53:39 aus eigener Sicht davon. Die Bender Baskets bemühten sich im letzten Abschnitt durchaus noch einmal um Gegenwehr, kamen aber nicht mehr dichter als bis auf acht Zähler heran (53:61, 37.). In den Schlussminuten zogen die Gäste dann wieder weiter davon.
Am Ende zeigte sich die BBC-Überlegenheit – vor allem dank der zweiten Hälfte – nicht nur im aus Grünberger Sicht verlorenen Rebound-Duell (36:45).
Auch in Sachen Distanztrefferquote ging diesmal beim Brankovic-Team wenig. Kamen die Baskets hierbei auf insgesamt 13,6 Prozent, waren es bei Osnabrück immerhin noch 21,1 Prozent. Vor allem Grünbergs Leistungsträgerin Samantha Coleman, sonst eine sichere Bank bei Drei-Punkte-Würfen, erwischte einen rabenschwarzen Tag und traf nur einen von zwölf Versuchen von jenseits der 6,75-Meter-Markierung.
Ein weiterer Aspekt, der den Unterschied machte, wie Brankovic bemerkte: Der BBC bekam unterm Strich 22 Freiwürfe zugesprochen und traf hierbei satte 19-mal ins Schwarze. Trüber daher kam auch hier die Baskets-Quote – mit nur sieben verwandelten Freiwürfen von 13 Versuchen.
Bender Baskets Grünberg: Adaszewska, Arnheiter, Byvatov (13), Graf (2), Jacob (2), Kohl (13), Schlebusch (11/1), Seegräber, Coleman (7/1), Popp (1), Baker (5/1)
Quelle: Gießener Allgemeine