Patrick Unger erwartet von seinen Schützlingen, am Donnerstag im Pokalspiel besser als Team zusammenzuspielen. Foto: Stefan Tschersich

Hessenderby im DBBL-Pokal: BC Pharmaserv Marburg reist zu Falcons Bad Homburg

verfasst von marburg@dbbl.de

Patrick Unger erwartet „Feuer und Hölle“

Toyota DBBL-Pokal, 2. Runde:
Falcons Bad Homburg – BC Pharmaserv Marburg
(Donnerstag, 03.10.2024, 18 Uhr, HTG-Ballsporthalle).

Nach dem Saisonsauftakt in der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga greifen die Erstligisten nun auch in den DBBL-Pokal-Wettbewerb ein. Der BC Pharmaserv Marburg reist am Donnerstag zum Hessenderby beim Zweitligisten Falcons Bad Homburg. Während die Gastgeberinnen einen Auftaktsieg feierten, starteten die Blue Dolphins mit einer vermeidbaren Niederlage. Für eine Neu-Marburgerin wird das Zweitrunden-Match in Südhessen eine besondere Partie werden.

Erst zum zweiten Mal in den 32 Jahren der Marburger Erstliga-Zugehörigkeit kreuzen sich die Wege der beiden hessischen Mannschaften: Vor etwas mehr als sechs Jahren gewannen die Blue Dolphins in der Kurstadt mit 85:58. Es war ebenfalls die zweite Pokalrunde, beide Trainer waren die selben wie diesmal. Und beide waren es danach zeitweise nicht.

Für Lia Kentzler ein besonderes Spiel

Während Patrick Unger nach einem zweijährigen Abstecher in den Herrenbereich bei den Gießen 46ers seit Herbst 2022 wieder zurück in Marburg ist, übernahm Falcons-Coach Jay R. Brown erst zur aktuellen Saison wieder die Amtsgeschäfte. Er hatte das Team im Jahr 2022 zur Zweitliga-Meisterschaft geführt.

Browns Nachfolger, Illmen Bajra, verstarb im vergangenen Dezember nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von nur 32 Jahren. Neu-Marburgerin Lia Kentzler, damals für die Falcons aktiv, erinnert sich: „Letzte Saison haben wir eine sehr schwierige Zeit gemeinsam durchgestanden, und daher ist Bad Homburg wirklich ein sehr besonderer Ort mit sehr besonderen Menschen für mich. Also ich freue mich sehr viele bekannte Gesichter so schnell wieder zusehen.“ Co-Trainer Nils Wehdemeier übernahm das Team und führte es zur Bronzemedaille in der 2. Liga.

Kentzler: Fokussiert starten und unser Spiel spielen

Lia Kentzler: „Ich denke, man darf im Pokal nie einen Gegner unterschätzen. Letzte Saison haben wir mit Bad Homburg auch gegen einen Erstligisten im Pokal gespielt [49:69-Heimniederlage im Achtelfinale gegen Nördlingen], und die Motivation und Intensität war einfach nicht zu vergleichen mit einem Ligaspiel. Ich bin aber guter Dinge, dass wenn wir unser Spiel spielen und fokussiert starten, wir ein erfolgreiches Spiel haben werden.“

Zusammengespielt hat die 26-Jährige aus dem jetzigen Falcons-Team unter anderem mit Isabel Gregor und Annika Holzschuh, die zum Saisonstart der 2. Liga beim 91:53-Auswärtssieg beim Aufsteiger KuSG Leimen mit 21 beziehungsweise 14 Punkten zu den erfolgreichsten Bad Homburgerinnen zählten. Besser traf noch Zugang Emma Nolan (23 Punkte). Als gefährlich zeigte sich in Leimen auch Elza Bierina (8 Punkte, 11 Rebounds).

Sonntag kommt der Deutsche Meister nach Marburg

Auf Marburger Seite wird vermutlich Eigengewächs Nora Jacob fehlen: Sie erlitt am Sonntag im Zweiligaspiel des Marburger Kooperationspartners Bender Baskets Grünberg (59:71-Heimniederlage gegen Herne/Recklinghausen) bei einem Zusammenprall eine Gehirnerschütterung. „Das ist schade, weil sie echt einen guten Eindruck macht“, sagt BC-Trainer Patrick Unger.

Das Auswärtsspiel am Feiertag wird das zweite Spiel von dreien binnen neun Tagen für das Pharmaserv-Team sein: Am Sonntag, 6. Oktober, empfangen die Blue Dolphins um 16 Uhr in der heimischen Georg-Gaßmann-Halle den Deutschen Meister Alba Berlin mit den beiden Ex-Marburgerinnen Marie Bertholdt und Theresa Simon.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Wir wollen das verbessern, was [zum Saisonauftakt bei der 58:61-Niederlage] in Hannover falsch gelaufen ist: Das Spacing besser machen, mit weniger Dribblings spielen und uns besser als Team finden. Vor allem müssen wir Lockerheit aus der Vorbereitung wieder gewinnen. Bad Homburg wird aggressiv verteidigen, das wird etwas anderes sein als in Hannover, wo der Gegner hauptsächlich drauf bedacht war, die Zone zuzuhalten. Ich gehe davon aus, dass Bad Homburg uns Feuer und Hölle geben will. Als Erstligist kannst du beim Zweitligisten nur doof aussehen. Wir werden uns richtig strecken müssen, dürfen aber nicht zu verkrampft an die Sache herangehen, sondern wollen uns auf das Wesentliche konzentrieren.“

(Text: Marcus Richter, Foto: Stefan Tschersich)