lexia Allesch (am Ball gegen Berlins Lucy Reuß) war mit 21 Punkten die Topscorerin der Partie. Foto: Stefan Tschersich

BC Pharmaserv Marburg verliert Heimpremiere gegen Meister Alba Berlin

verfasst von marburg@dbbl.de

Der Zaubertrank kam zu spät

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – Alba Berlin 65:76 (31:38).

Der BC Pharmaserv Marburg hat sein erstes Heimspiel in der neuen Saison der DBBL gegen Meister Alba Berlin verloren. Dabei schenkten die Hessinnen dem Favoriten in zwei Vierteln jeweils mehr als 20 Punkte ein. Doch die schlechten Phasen des BC gaben den Ausschlag zugunsten der Gäste. Auffällig war erneut die Foulbilanz: Marburg 28 (10/13 Freiwürfe eigene), Berlin 17 (19/24). Erfolgreichste Punktesammlerin der Partie war die Marburgerin Alexia Allesch (21).

Das dritte Spiel binnen neun Tagen endete für beide Kontrahenten wie die jeweils beiden ersten: Mit einer Niederlage für das Pharmaserv-Team (0:2-Bilanz in der Liga plus Pokal-Aus) und einem Sieg für die Hauptstädterinnen (2:0 plus Pokal-Achtelfinale).

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Nach den beiden Misserfolgen der Woche startet Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball hochmotiviert und hellwach in das erste Pflichtheimspiel seit sieben Monaten und drei Tagen – damals gab’s eine 70:73-Niederlage gegen den selben Gegner. Schöne Kombinationen und aggressive Verteidigung sorgten über 13:6 (6. Minute) und 21:10 (Viertelpause) für eine 26:13-Führung der Blue Dolphins (22. Minute).

Die meisten der 480 Zuschauer waren begeistert. Sieben Minuten später nicht mehr ganz so: Der Meister hatte einen 22:0-Lauf aufs Parkett gelegt (35:26, 19.). Die Verteidigung stand besser, und vorne wurde hochprozentig getroffen. Bei Marburg klappte ungefähr gar nichts. Mit 31:38 aus BC-Sicht ging es in die Kabinen.

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Und als wäre das Marburger Publikum gerade aus der vorigen Spielzeit nicht schon genug Kummer gewohnt, hatte es in der zweiten Hälfte des dritten Viertels wieder nichts zu lachen: Elf Punkte in Folge für Berlin zum 61:41 vor der letzten Pause.

In der wurde auf der Marburger Bank Zaubertrank ausgeschenkt. Aus einem 43:66 (32.) machten die Blue Dolphins ein 58:66 bei fünfeinhalb Minuten auf der Uhr. Vier ihrer fünf Dreier erzielten die Marburgerinnen im letzten Durchgang. Geht doch! Dass es zur Wende nicht reichte, lag daran, dass der Meister nun mal der Meister ist und Lena Gohlisch nicht umsonst dessen Kapitänin: 7 ihrer 19 Zähler erzielte sich im Schlussabschnitt.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Die Zuschauer haben ein taktisch extrem gutes Basketballspiel gesehen. Die Teams haben sich gegenseitig viele Dinge weggenommen und auch Antworten gefunden. Berlin hat das besser gemacht, da merkt man, dass sie schon lange zusammenspielen. Wir haben zwischenzeitlich aufgehört, uns zu bewegen, haben vorne den letzten Schritt nicht gemacht und sind hinten nicht vor den Gegner gekommen. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass wir keine Chance hätten. Und wir hatten den Glauben, dass funktioniert, was wir machen, haben die Füße wieder besser bewegt, sind in die Passwege gegangen, haben besser kommuniziert, haben die Lockerheit zurückgewonnen und den Ball geteilt und einen freien Wurf gefunden. Da hat [Berlins Trainer] Cristo Cabrera eine Auszeit zum richtigen Zeitpunkt genommen. Wir machen gegen Berlin, eins der besten Teams in Deutschland, 65 Punkte, vergeben sieben Korbleger und verlieren mit 11. Auf diese Woche [mit drei Niederlagen aus drei Spielen] blicke ich mit gemischten Gefühlen zurück: Das [im Pokalspiel beim Zweitligisten] in Bad Homburg darf uns nicht passieren. Das hat uns aber dazu gebracht, heute nicht nachzulassen. Wir haben realisiert, dass wir unser Potenzial defensiv ausschöpfen müssen, und da standen wir phasenweise gegen den Deutschen Meister sehr stabil. Wir müssen noch einige Lernschritte machen, um unseren Gameplan durchzubringen. Aber ich blicke hoffnungsvoll in die Zukunft. Und das habe ich auch nach dem Spiel in der Halle von vielen gehört.“

 

Statistik:

VIERTEL: 21:10, 10:28, 10:23, 24:15.

MARBURG: Alexia Allesch 21 Punkte / 1 Dreier, Marianna Byvatov 4, Aaliyah Dunham 13/2, Lena Dziuba, Mia Heide 8, Caitlyn Jones 12/1, Lia Kentzler, Preslava Koleva 2, Hailey Leidel 5/1, Greeta Üprus.

BERLIN: Marie Bertholdt 4, Lena Gohlisch 19/4, Stefanie Grigoleit 13, Henriette Höfermann 2, Emily Kiser 6, Leoni Kreyenfeld 6, Lucy Reuß 6/2, Nina Rosemeyer 6, Lilli Schultze 8, Wiebke Schwartau (n.e.), Theresa Simon 6/1.

SR: K.Kammann, N.Kremer, S.Rucht. Z: 480.

 

Fun Facts:

Alexia Allesch ist die erste Marburgerin die in ihrem ersten Pflichtheimspiel für Marburg mehr als 20 Punkte erzielt seit Alex Kiss-Rusk (03.10.2018; 27).

Fail Facts:

100. Heimniederlage des BC Marburg in der Bundesliga-Hauptrunde. / Die (saisonübergreifend) neunte Niederlage in der Bundesliga in Folge bedeutet Marburgs längste Niederlagenserie seit 10.12.1994 (60:89-Heimniederlage gegen TV Bensberg). / Marburg verliert zum ersten Mal ein Spiel mit genau der selben Differenz, mit der man nach dem ersten Viertel führte (11).

 

(Text: Marcus Richter, Foto: Stefan Tschersich)

 

Nächste Spiele:

Sonntag, 13.10.2024, 16 Uhr, Auswärts in Halle gegen Syntainics MBC.

Sonntag, 20.10.2024, 16 Uhr, Heimspiel gegen Giro-Live Panthers Osnabrück.