BC Pharmaserv Marburg verliert beim Herner TC nach hartem Kampf
Nächstes Comeback ohne Happyend
Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga:
Herner TC – BC Pharmaserv Marburg 93:85 (48:42).
Marburgs Lia Kentzler (am Ball) erzielte in Herne gegen den HTC um Claire Parisi (von links), Aldona Morawiec und Rowena Jongeling 17 Punkte. Foto: Laurin Petrak
Der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz 7:13) hat am drittletzten Spieltag der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga beim Herner TC (11:9) mit 85:93 verloren. Topscorerin der Partie war für Herne Paige Robinson (23). Erfolgreichste Punktesammlerin für Marburg war Hailey Leidel (20). Während sich die Gastgeberinnen damit die Playoff-Teilnahme sicherten, bleiben die Blue Dolphins auf einem wackeligen achten Platz, der gerade noch so für die Endrunde reichen würde. Die punktgleichen Eigner Angels Nördlingen verloren beim Syntainics MBC in Halle mit 71:76.
Wie in der Vorwoche bei der 83:94-Heimniederlage nach Verlängerung gegen die TK Hannover Luchse holten die Marburgerinnen einen zweistelligen, diesmal sogar höheren Rückstand auf, ging mit drei Punkten in Führung und verloren am Ende doch deutlich. Das Pharmaserv-Team musste erneut auf Mia Heide (Oberschenkelverletzung) verzichten. Dafür machte Lia Kentzler ihr wohl bilang bestes Spiel imm BC-Trikot, erzielte 17 Punkte und holte 5 Rebounds.
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Einen harten Kampf hatte Marburgs Trainer José Araújo von seinen Schützlingen gefordert. Der wurde es auch. Allerdings erst mit Verspätung. Der Start in die Partie war für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball eine Katastrophe: Die Hernerinnen trafen in den ersten fünf Minuten (fast) alles und lagen mit 14:0 vorne, ehe Caitlyn Jones von der Dreierlinie den ersten Treffer für die Gäste erzielte. Über 27:17 nach dem ersten Viertel bauten die Hernerinnen ihren Vorsprung bis auf 43:26 auf (16. Minute).
Mit drei Dreiern in Folge – zwei Mal Aaliyah Dunham plus Hailey Leidel – kamen die Marburgerinnen auf 40:46 heran (20.), und Leidel traf auf Pass von Dunham eine Sekunde vor der Sirene zum Halbzeitstand von 42:48. Dunham war es auch, die die erste Führung des Pharmaserv-Teams besorgte: 52:50 von der Freiwurflinie nach gut 24 Minuten.
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Astou Gaye, die nach einem Spiel Pause nach einer Gehirnerschütterung wieder dabei war, besorgte beim 58:55 – wieder durch Freiwürfe – die höchste Marburger Führung (28.). Die hielt bis zur letzten Sekunde des dritten Durchgangs, ehe Hernes Aldona Morawiec per Buzzerbeater von der Dreierlinie zum 65:65 traf. Bis zum 70:70 (33.) blieb die Partie komplett ausgeglichen.
Viereinhalb Minuten vor dem Ende war Herne auf 83:75 davongezogen. Gaye brachte die Gäste per Dreier nochmal auf 83:85 heran, 102 Sekunden waren da noch zu spielen. Jetzt wurden die Hessinnen vorne hektisch, machten Fehler, trafen nicht. Die Aufholjagd hatte zu viel Kraft gekostet. Herne spielte clever und traf sechs von sechs Freiwürfen. So ziehen die Blue Dolphins im zweiten hart umkämpften und punktereichen Spiel hintereinander den Kürzeren.
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Am ersten März-Wochenende findet in Berlin das Top-Four-Turnier um den Deutschen Basketball-Pokal statt, leider ohne das Pharmaserv-Team. Danach folgen die letzten beiden Spieltage der Bundesliga-Hauptrunde: Für Marburg geht es am 8. März zunächst daheim gegen Saarlouis und zum Abschluss am 15. März nach Osnabrück. Danach geht es für die besten acht Teams in die Playoffs.
José Araújo (Trainer Marburg):
„Das war unser schlechtester Start, seit ich in Marburg bin. Und wenn man ein Spiel so anfängt, wird es sehr schwierig. Man muss es Herne lassen, dass sie zu Beginn eine hohe Trefferquote hatten, aber wir haben es ihnen durch kindische Fehler auch bei ein paar Würfen leicht gemacht. Da waren wir nicht konzentriert, und das darf nicht passieren. Aber wir haben uns dann von 17 Punkte Rückstand auf 3 Vorsprung gekämpft, also in diesem Abschnitt 20 Punkte mehr als der Gegner gemacht. Aber wir sind nicht erfahren genug, um das dann Spiel gegen einen so erfahrenen Gegner zu kontrollieren. Und diese Aufholjagd hat viel Energie gekostet, körperlich und geistig. 85 Punkte in Herne zu machen, ist super; damit gewinnst du normalerweise. Aber wenn du 93 Punkte zulässt, hast du ein Problem. Die 27 kassierten Punkte im ersten und die 28 im letzten sind einfach zu viel. Wir müssen konstanter vernünftige Defense spielen. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir zu viele einfache Würfe zugelassen.“
Jelena Skerovic (Trainerin Herne):
„Es war ein guter Sieg für uns. Wir sind gut in das erste Viertel gestartet, aber am Ende des zweiten Viertels haben wir den Fokus verloren. Wir spielten schlecht in der Defense, und Marburg nutze dies zu einem Comeback. Auch der Start in das dritte Viertel war schlecht von uns, und es war der Moment an dem Marburg in Führung ging. Wir konnten allerdings mit zwei Drei-Punkte-Angriffe kontern. Im letzten Viertel und besonders in den letzten vier Minuten konnten wir jeden erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf von Marburg ebenso kontern. Eine Gratulation an mein Team für den kämpferischen Einsatz und ganz besonders an alle Fans, die uns heute gerade in den Momenten wo uns die nötige Energie fehlte, absolut unterstützt haben. Ein wichtiger und schöner Sieg für uns.“
Statistik:
VIERTEL: 27:17, 21:25, 17:23, 28:20.
HERNE: Clara Bielefeld (6 Punkte), Allison Day (19 / 2 Dreier), Viktoria Havranova (2), Rowena Jongeling (13/3), Kasey Kidwell (n.e.), Aldona Morawiec (6/2), Claire Parisi (19/3), Melina Reich (3/1), Paige Robinson (23/4), Tetiana Tkachenko (2).
MARBURG: Marianna Byvatov (4; 3 Assists), Aaliyah Dunham (16/4; 3 Ass.), Astou Gaye (5/1; 5 Rebounds; 4 Ass.), Lena Graf (n.e.), Nora Jacob (n.e.), Caitlyn Jones (16/3), Lia Kentzler (17; 5 Reb.), Preslava Koleva (2), Hailey Leidel (20/3), Lucy Michel (n.e.), Greeta Üprus (5/1).
SR: Paulina Sobieszuk, Nils Kremer, Ehsan Saeidi.
Fun Facts:
Für Marburg sind die 85 erzielten Punkte in Herne die meisten in den bisher 21 Spielen dort (eine 85:95-Niederlage am 01.02.2014 dort kam nach Verlängerung). / Mit insgesamt 178 Zählern war es das punktreichste Spiel mit Marburger Beteiligung seit 08.12.2019 (181; 87:94-Niederlage in Hannover). / Lia Kentzlers 17 Punkte sind mehr als in ihren fünf Spielen davor zusammen. / Marburgs Nummer 9, Marianna Byvatov, erzielte in der 9. Minute den 9. Punkt für ihr Team (9:22). / Marburg dreht binnen 11:56 Minuten einen 17-Punkte-Rückstand (43:26, 16.) in eine 3-Punkte-Führung (58:55, 28.)
Fail Facts:
200. Marburger Auswärtsniederlage in der 1. Liga seit dem Wiederaufstieg 1992. / 85 Punkte haben bzw. hätten (ohne Verlängerung) für Marburg seit dem Wiederaufstieg in 159 Fällen zum Sieg gereicht; nur 9 Spiele wurden trotz mindestens 85 erzielter Punkte (in der regulären Spielzeit) verloren, zuletzt am 08.12.2019 (87:94 in Hannover).
Restprogramm:
- Marburg (Platz 8, Bilanz 7:13): gegen Saarlouis (13:6 / 60:85-N.), in Osnabrück (11:8 / 63:78-N.). Direkte Vergleiche: gegen Nördlingen 1:1 (+28), gegen Leverkusen 2:0 (+22).
- Nördlingen (Platz 9, 7:13): gegen Leverkusen (6:13, 86:77-Sieg), in Freiburg (3:16 / 79:74-S.).
- Leverkusen (Platz 10, 6:14): in Nördlingen (7:12 / 77:86-N.), gegen Keltern (18:1 / 64:73-N.).
(von Marcus Richter)
Nächste Spiele:
Samstag, 08.03.2025, 19 Uhr, Heimspiel gegen Saarlouis Royals (Tickets hier)
Samstag, 15.03.2025, 16 Uhr, bei Panthers Osnabrück (letzter Spieltag der Hauptrunde).
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