Topscorerinnen unter sich: Die Saarlouiserin Martha Burse (links) attackiert die Marburgerin Catie Jones. Foto: Stefan Bost

BC Pharmaserv Marburg verliert bei Saarlouis Royals

verfasst von marburg@dbbl.de

Topscorerinnen unter sich: Die Saarlouiserin Martha Burse (links) attackiert die Marburgerin Catie Jones. Foto: Stefan Bost

 

„Nach der Halbzeitpause mental irgendwo“

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga:
Saarlouis Royals – BC Pharmaserv Marburg 85:60 (34:31).

Das Warten geht weiter. Der BC Pharmaserv Marburg bleibt seit dem 14. Januar ohne Pflichtspielsieg. Bei den Saarlouis Royals kassierten die Hessinnen saisonübergreifend ihre 13. Niederlage auf nationaler Ebene in Folge. Nach fast ausgeglichener erster Halbzeit (31:34-Rückstand) gaben die Blue Dolphins die Partie in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel aus der Hand. Erfolgreichste Scorerin für Marburg war Catie Jones (16). Mehr Punkte für Saarlouis erzielten Martha Burse (19) und Roosa Lehtoranta (18).

Nach einem ersten Viertel mit leichten Vorteilen für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball (11:6, 5. Minute) – sieben Marburgerinnen hatten nach den ersten zehn Minuten (18:16) schon gepunktet – zogen die Royals vorbei, ehe Catie Jones per Dreier Marburgs letzte Führung erzielte (31:30, 19.). Es sollte der letzte Treffer der Gäste für die nächsten sechseinhalb Minuten bleiben.

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Saarlouis scorte 16 Zähler in Folge (46:31, 25.) und Hayley Frank legte zwei Dreier zum 52:33 nach. Mit 27:9 gewannen die Gastgeberinnen diesen dritten Durchgang, führten 61:40 und hatten damit bereits mehr Punkte verbucht als Marburg nach Spielende auf dem Konto haben sollte. Während die BC-Spielerinnen teilweise mit dem Kopf durch die Wand wollten und auch in guten Angriffen kaum Wurfglück hatten, kamen die Saarlouiserinnen oft spielerisch leicht zu Würfen und trafen traumhaft sicher.

Dazu erlaubte sich das Pharmaserv-Team zu viele teils haarsträubende Ballverluste. Bis auf 35 Punkte wuchs der Abstand gar an (83:48, 36.), ehe den immerhin nicht aufsteckenden Marburgerinnen in den Schlussminuten noch ein wenig Ergebniskosmetik gelang.

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Nach dem ersten Saisonsieg der Wings Leverkusen (69:62 beim Herner TC) sind die Marburgerinnen nun mit den Eisvögeln des USC Freiburg (70:78-Heimniederlage gegen Marburgs nächsten Gegner Medical Instinct Veilchen Göttingen) die beiden einzigen Erstligisten ohne Erfolgserlebnis.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):

„Es war schon das dritte oder vierte Mal, dass wir nach der Halbzeitpause mental irgendwo waren, aber nicht da, wo wir sein sollten. Wir wollten eigentlich den Ball über die ballferne Seite zu unseren Dreierschützinnen bringen, die auch frei standen, haben den Ball da aber nicht hingekriegt. Auch defensiv waren wir dann nicht mehr auf der Höhe. Schon in der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Ballverluste. Wie vorige Woche [bei der 63:78-Heimniederlage] gegen Osnabrück, haben wir das Spiel innerhalb weniger Minuten verloren. Wenn du dann 16, 17 Punkte hinten liegst, wird es schwer. Da hilft auch kämpfen nicht mehr. Und vorne verlieren wir uns in Einzelaktionen, gehen nicht zum Rebound und kriegen dann hinten einen offenen Dreier. Ich glaube aber weiterhin, dass wir als Mannschaft besser sind, als wir im Moment spielen.“

Magaly Meynadier (Spielerin Saarlouis, vorige Saison Marburg):

„Ich denke, wir haben heute eine gute Leistung gebracht. Wir waren nicht so drauf vorbereitet, dass sie so stark rauskommen. Die haben sehr sehr gute erste Halbzeit gespielt, sehr aggressiv, wir haben uns da schwer getan, auch bei unserer Aufbauspielerin haben sie sehr gut zugemacht. Wir hatten zwar gute freie Würfe haben, aber leider waren unsere Würfe zu knapp, zu kurz oder zu hektisch. Nach der Halbzeit sind wir viel besser rausgekommen, haben besser zusammengespielt, waren in der Defense auch aggressiver, und sie haben dann ganz schwere Würfe bekommen.“

 

Statistik:

VIERTEL: 16:18, 18:13, 27:9, 24:20.

SAARLOUIS: Martha Burse 19 Punkte/1 Dreier, Taya Corosdale 4, Hayley Frank 12/2, Camille Hillotte 9/1, Monika Jasnowska 5/1, Gloria Kunisch 0, Roosa Lehtoranta 18/2, Magaly Meynadier 5/1, Jessika Schiffer 11/3, Maruša Seničar 2.

MARBURG: Alexia Allesch 10, Marianna Byvatov 9/1, Aaliyah Dunham 2 (5 Rebounds, 3 Assists), Lena Dziuba 5, Mia Heide 4 (6 Reb., 4 Ass.), Caitlyn Jones 16/2, Lia Kentzler, Preslava Koleva 3, Hailey Leidel 8/1, Greeta Üprus 3/1.

SR: M.Oesterle, V.Steckas, B.Cehic.

 

Fun Facts:

Marburgs Freiwurfquote von 88,2 Prozent (15/17) ist die beste bei mindestens 17 Versuchen seit 03.11.2023 (100 %; 18/18; 52:75-Niederlage in Hannover).

Fail Facts:

Marburgs saisonübergreifend 13. Niederlage in nationalen Pflichtspielen (Liga und Pokal) sowie die 12. Niederlage in der Liga sind jeweils Negativrekorde seit dem Wiederaufstieg 1992 (bisher 12 bzw. 11: 03.04.1993 bis 06.11.1993). / 51 Gegenpunkte in der zweiten Halbzeit sind für Marburg die meisten seit 08.12.2019 (54; 49:54; 87:94-Niederlage in Hannover, Liga). / Marburgs 6. Niederlage gegen Saarlouis in Folge.

 

(Text: Marcus Richter, Foto: Stefan Bost)

 

Nächste Spiele:

Samstag, 02.11.2024, 18 Uhr, Heimspiel gegen Medicals Instinct Veilchen BG74 Göttingen.

Sonntag, 17.11.2024, 16 Uhr, Auswärts bei Eigner Angels Nördlingen.