Greeta Üprus (am Ball) war mit 16 Punkten erfolgreichste Marburgerin. Hier wird sie von zwei ehemaligen Marburgerinnen verteidigt: Alex Kiss-Rusk (links) und Rachel Arthur. Foto Stefan Tschersich

BC Pharmaserv Marburg unterliegt Tabellenführer Rutronik Stars Keltern

verfasst von marburg@dbbl.de

Greeta Üprus (am Ball) war mit 16 Punkten erfolgreichste Marburgerin. Hier wird sie von zwei ehemaligen Marburgerinnen verteidigt: Alex Kiss-Rusk (links) und Rachel Arthur. Foto Stefan Tschersich


Bis zum Schluss gekämpft – den Fans hat’s gefallen

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – Rutronik Stars Keltern 72:92 (39:51).

Der Tabellenführer war eine Nummer zu groß für den BC Pharmaserv Marburg. Am 2. Advent verloren die Blue Dolphins (Bilanz 2:8) ihr Heimspiel in der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga gegen den Vizemeister Rutronik Stars Keltern (9:1) mit 72:92. Topscorerin war Kelterns Nevena Rosic (19), erfolgreichste Punktesammlerin für Marburg erstmals Greeta Üprus (16). Lucy Michel erzielte ihre ersten Zähler im BC-Dress (4). Die Ex-Marburgerinnen Alex Kiss-Rusk (18) und Rachel Arthur (8) setzten für de Gäste wichtige Akzente. Die dritte ehemalige BC-Spielerin von Keltern, Alex Wilke, war dagegen verletzt zu Hause geblieben.

Ein Offensivspektakel bekamen die 445 Zuschauer geboten. Die Marburgerinnen machten erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit in der Liga mehr als 70 Zähler – 7 mehr als ihr bisheriger Schnitt. Allerdings: Selbst diese 72 Punkte hätten nicht gereicht, wenn das Team aus Baden auch nur seinen bisherigen Saisonschnitt erreicht hätte: Der lag bei 72,3. Am Ende machten die Sterne sogar noch (fast) 20 mehr.

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54 Punkte in einem Auftaktviertel in der Bundesliga, das gab es in Marburg seit fast 22 Jahren nicht mehr. Ärgerlich für das Pharmaserv-Team: Der Gegner machte elf Punkte am Stück (16:8, 5. Minute) und legte schon früh den Grundstein zur weiterhin perfekten Auswärtsbilanz auf nationaler Ebene. Nevena Dordevic holte schon im ersten Durchgang 9 ihrer insgesamt 19 Punkte. Und doch ließen die Blue Dolphins nicht locker (17:22, 8.) und verkürzten nach zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Rückstand (39:28, 15.) noch einmal auf 35:40 (17.).

Zwei Katastrophenminuten sorgten allerdings für einen 39:51-Rückstand zum Seitenwechsel. Viertelübergreifend blieben die Marburgerinnen gar 4:03 Minuten ohne Punkte, während Keltern einen Dreier und zwei And-ones hintereinander erzielte (39:57, 24.). Mina Dordevic verbuchte in diesem Viertel 13 ihrer 18 Zähler – mehr als das komplette Marburger Team (12). Wie es sich für eine Spitzenmannschaft gehört, trafen die Gäste besser (47 zu 38 Prozent aus dem Feld), holten mehr Rebounds (42:34) und waren auch im offensiven Zusammenspiel stärker (20:10 Assists).

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In der 29. Minute war der Marburger Rückstand fast bei 30 (47:76). Die Partie war längst entschieden. Der Wille der Blue Dolphins aber nicht gebrochen. Die hingen sich weiter voll rein, warfen sich auf freie Bälle und versuchten bis zum Ende, es dem deutschen Aushängeschild im europäischen Damen-Basketball so schwer wie möglich zu machen. Die letzten zehneinhalb Minuten gewann das Pharmaserv-Team mit sogar 25:16. Das honorierten nach der Partie die Zuschauer mit lang anhaltenden „Marburg, Marburg“-Rufen.

Für diese 20-Punkte-Niederlage braucht sich Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball auch nicht schämen, liegt man damit sogar noch besser als der Durchschnitt: Keltern hat nach zehn Spieltagen eine Korbdifferenz von +234. Ihren sechsten Sieg in Folge in der Liga holten die Gäste ohne zwei wichtige Stützen: Topscorerin Alex Wilke (Oberschenkelverletzung) war gar nicht mitgereist, und Quinesha Lockett (Bänderriss), immer für zehn Punkte gut, bekam keine Einsatzzeit.

 

José Araújo (neuer Trainer Marburg):

„Immer wenn Keltern einen Gang hochgeschaltet und physischer gespielt hat, konnten wir nicht mithalten und haben viele Fehler gemacht. Aber ich vergesse nicht, gegen wen wir gespielt haben, und wer wir sind. Wir haben wirklich versucht, 40 Minuten lang dagegenzuhalten, 17 bis 18 Minuten lang haben wir das nicht geschafft: die letzten Minuten des zweiten Viertels und das komplette dritte Viertel hatten wir richtig Probleme. Da haben wir uns nicht an unseren Plan gehalten und komplett verrückte Sachen gemacht, und ein gutes Team lässt dich dafür bezahlen. Aber wir haben nicht aufgegeben und immer gekämpft, das können wir Positives mitnehmen. Auch, dass einige Spielerinnen heute besser gespielt haben als sonst. Es müssen auch alle Spielerinnen immer bereit sein. Aber, genau, wie wir vorige Woche nur ein Spiel gewonnen haben, haben wir jetzt auch nur ein Spiel verloren haben. Wir werden unseren Ansatz nicht ändern. Wir müssen alle zusammen konstanter werden und die einfachen Sachen richtig machen.“

 

Rachel Arthur (Spielerin Keltern, 2020 – 2022 Marburg):

„Unsere erste Halbzeit hätte besser sein können, vor allem defensiv, die zweite Halbzeit war aber besser. Es ist für uns ein gutes Ergebnis, aber am Mittwoch geht es ja schon weiter. Dass Alex Wilke gefehlt hat, war natürlich schwierig für uns, weil es immer schwierig ist, wenn eine Führungsspielerin fehlt. Aber wir haben viele gute Spielerinnen. Es war schön, wieder mal in Marburg zu sein, das sind hier tolle Leute.“

Statistik:

VIERTEL: 23:31, 16:20, 12:25, 21:16.

MARBURG: Alexia Allesch 6 Punkte (8 Rebounds), Marianna Byvatov 7 (3 Assists), Aaliyah Dunham 10/2 Dreier, Lena Dziuba, Mia Heide 4 (6 Reb.), Nora Jacob (n.e.), Caitlyn Jones 4, Lia Kentzler 2, Preslava Koleva 5/1, Hailey Leidel 14/2 (5 Reb.), Lucy Michel 4, Greeta Üprus 16/3.

KELTERN: Quinesha Lockett (n.e.), Johanna Muzet 11, Anastasia Schlipf, Angelina Turmel 2, Mael Gilles 6/1, Alex Kiss-Rusk 18/1, Rachel Arthur 8/2, Mina Dordevic 18/2, Nevena Rosic 19/3, Karina Konstantinova 10/1.

SR: Alexander Moskuvic, Benjamin Sellering, Benis Cehic. Z: 445.

 

Fun Facts:

Lucy Michel erzielt in ihrem vierten Pflichtspiel für Marburg ihre ersten Punkte. / Marburgs 700. Spiel in der Bundesliga-Hauptrunde seit dem Wiederaufstieg 1992 (Bilanz 361:339). / Das erste Viertel war mit 54 Punkten (23:31) das punktreichste in einem Marburger Heimspiel seit 14.12.2002 (60; 35:25; 91:82-Heimsieg gegen Wedel; Marianna Byvatovs Heimatverein) und das viertpunktreichste zu Hause seit dem Wiederaufstieg 1992 überhaupt. / Marburg erzielt innerhalb der letzten 8 Heimspiele vier mal 70 oder mehr Punkte (70, 71, 72 und 73) und – Fail Fact – gewinnt nur das 73:54 (02.11.2024 gegen Göttingen). / Marburg erzielt in dieser Saison zu dritten Mal 8 Dreier (mehr traf der BC zuletzt am 23.12.2023 beim 85:65-Heimsieg gegen Leverkusen), und – Fail Fact – verlor alle drei Spiele.

Fail Facts:

92 zugelassene Punkte daheim sind für Marburg die meisten seit 10.12.2022 (74:96-Niederlage gegen Freiburg) und die meisten in einem Heimspiel gegen Keltern. / Gegen Keltern Marburgs 11. Heimniederlage in Folge (letzter Sieg: 21.04.2017) und insgesamt die 15 Niederlage in Folge (06.01.2019).

 

(von Marcus Richter)

 

Nächste Spiele:

Sonntag, 15.12.2024, 16 Uhr, auswärts bei Eisvögel USC Freiburg

Samstag, 21.12.2024, 19 Uhr, Heimspiel gegen Eigner Angels Nördlingen.

 

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