Freude auf der Marburger Bank (von links): Marianna Byvatov, Mia Heide (hinten), Hailey Leidel und Astou Gaye. Foto: Stefan Tschersich

BC Pharmaserv Marburg schlägt Wings Leverkusen

verfasst von marburg@dbbl.de

/ Freude auf der Marburger Bank (von links): Marianna Byvatov, Mia Heide (hinten), Hailey Leidel und Astou Gaye. Foto: Stefan Tschersich /


Offensiv-Feuerwerk mit Party-Crasher

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – Wings Leverkusen 92:74 (45:48).

Mit einem deutlichen Heimsieg hat der BC Pharmaserv Marburg in der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga seinen achten Tabellenplatz verteidigt. Am 17. von 22 Spieltagen der Hauptrunde schlugen die Blue Dolphins (Bilanz 6:11) die zuvor punktgleichen Wings Leverkusen (jetzt 5:12) mit 92:74. Ein herausragendes drittes Viertel war die Grundlage für den vierten Heimsieg in Serie. Das Hinspiel hatte das Pharmaserv-Team mit 67:63 gewonnen.

Zur „ETL ADVISA Spielerin des Tages“ wurde Caitlyn Jones gewählt, die zusammen mit Hailey Leidel erfolgreichste Punktesammlerin für Marburg war (je 18/2). Topscorerin der Partie war die Leverkusenerin Cassidy Mihalko (25/4).

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Läuft bei Marburg in den Wochen der Wahrheit. Dem Heimsieg vor acht Tagen gegen Freiburg (3:14) folgte nun ein weiterer wichtiger Sieg im Rennen um die Playoff-Plätze. Da haben die Hessinnen den achten Rang behauptet. Nächste Woche könnte dieser in Göttingen (4:13) mit einem weiteren Erfolg untermauert werden.

Ob es am Auftritt von Marburger Karnevalisten in der Halbzeitpause lag? Oder an der Kabinenpredigt von Trainer José Araújo? Oder ob der (von der Tribüne aus) linke Korb einen besseren Tage hatte (dort fielen 95 der 166 Punkte)? Egal! Die 738 Zuschauer sahen eins der besten dritten Viertel der Blue Dolphins in der jüngeren Vergangenheit. Die sprühten nun nur so vor Energie und Spielfreunde. Den 45:48-Rückstand nach 20 Minuten egalisierte Caitie Jones gleich mal per Dreier.

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Und die Australierin ging weiter voran: Steal und zwei Punkte Jones (54:50, 22. Minute). Steal und zwei weitere Punkte Jones (67:55, 26.) krönten einen 11:0-Lauf. Dreier Aaliyah Dunham (70:56, 27.). Dreier Hailey Leidel (73:60, 29.). Mit 32:14 gewann Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball diesen dritten Durchgang. Beim 77:62 nach 30 Minuten war die Partie entschieden. Denn die Gäste kamen am Ende nur auf 74 Zähler.

Erfreulich auch: Nach langer Verletzungspause kam Lena Graf zu ihren ersten 1:55 Einsatzminuten für das Pharmaserv-Team in der laufenden Saison. Party-Crasher allerdings: Eine Knieverletzung von Lena Dziuba. In den letzten Sekunden des dritten Viertels kam Leverkusens Nicole Scales nach einem Foul ins Straucheln und krachte der unbeteiligten Dziuba in die Beine. Die 21-jährige Marburgerin verließ die Halle später auf Krücken. Genauere medizinische Untersuchungen sind für die kommenden Tage geplant.

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Die erste Halbzeit war punktreich und spannend gewesen. Mit dem besseren Ausgang für die Gäste. Das Auftakt-Viertel verlief über 0:5 (2. Minute), 11:7 (4.) und 23:27 (Pause) recht ausgeglichen. Im zweiten Durchgang setzten sich die Wings durch einen Dreier von Amelie Kröner zum 41:32 auf neun Punkte ab – ihre höchste Führung – und retteten eine Drei-Punkte-Führung in die große Pause. Ex-Marburgerin Lisa Koop sammelte insgesamt 11 Punkte und 6 Rebounds. Cassidy Mihalko, zweitbeste Scorerin der Liga, traf wieder wie eine Maschine: 18 Zähler in den ersten 20 Minuten bei nur zwei Fehlwürfen.

Nach dem Seitenwechsel folgte dann der Gala-Auftritt der Blue Dolphins, die die Partie drehten und mit einem 11:0-Lauf auf 67:55 (26.) vorentschieden. Insgesamt gelangen die Marburgerinnen 24 Punkte durch Fastbreaks. Bis 87:62 bauten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung noch aus (36.).

 

José Araújo (Trainer Marburg):

„In der ersten Halbzeit hatten wir vor allem in der Defense zu wenig Energie, Konzentration und Aggressivität. Deswegen haben uns Lisa Koop unterm Korb und Cassidy Mihalko von außen richtig in Schwierigkeiten gebracht. Wir dürfen keine 48 Punkte zulassen, da ist mir auch egal, dass wir 45 machen. Darüber haben wir in der Pause gesprochen und es dann besser gemacht. Wir haben besser verteidigt und sind dadurch auch offensiv in einen Fluss gekommen. Wir haben den Ball gut verteilt und 22 Assists gemacht. Gewinnen ist toll, und wir können aus dem Sieg viel Selbstvertrauen schöpfen. Aber es war nur ein einziges Spiel, und wir können es uns nicht leisten, uns zurückzulehnen, sondern müssen nächste Woche wieder konzentriert mit viel Energie und Aggressivität ins Spiel gehen.“

Caitlyn Jones (Spielerin Marburg):

„Wir haben gerade ein paar gute Wochen zu Hause mit vier Siegen in Folge, und wir verteidigen gern unseren ,Home Court‘. Es war ein wirklich wichtiger Sieg im Hinblick auf die Playoff-Plätze. Wir treiben uns im Training und im Spiel gegenseitig immer weiter an, um mit viel Energie und viel Spaß zu spielen.“

Lisa Koop (Spielerin Leverkusen, 200 Bundesligaspiele für Marburg):

„Es ist immer schön, hier zu spielen, es ist immer gute Stimmung. Leider heute für uns mit einem traurigen Ende. Wir hatten ein extrem schlechtes drittes Viertel. Da haben wir nicht mehr so gut verteidigt wie vorher, und Marburg konnte seinen Vorsprung ausbauen.“

 

Statistik:

VIERTEL: 23:27, 22:21, 32:14, 15:12.

MARBURG: Marianna Byvatov (6 Punkte), Aaliyah Dunham (11/3 Dreier; 4 Steals), Lena Dziuba (4), Astou Gaye (12/2 ;4 Assists), Lena Graf, Mia Heide (8; 8 Rebounds), Nora Jacob, Caitlyn Jones (18/2; 3 Ass.; 3 St.), Lia Kentzler, Preslava Koleva (7/1), Hailey Leidel (18/2; 8 Reb.; 4 Ass.), Greeta Üprus (8/1; 3 Ass.; 4 St.).

LEVERKUSEN: Greta Gomann, Lisa Koop (11), Greta Kröger, Amelie Kröner (5/1), Mante Kvederaviciute (6), Cassidy Mihalko (25/4), Nicole Scales (8/1), Ligita Tamutyte (1), Trudy Walker-Benjamin (16), Lea Wolff (2).

SR: Alexander Koskovic, Dietmar Damm, Benes Cehic. Z: 738.

 

Fun Facts:

Marburg gewinnt nach Halbzeitrückstand erstmals wieder seit 25.11.2023 (23:30; 70:63-Heimsieg gegen Herne). / Marburg gewinnt zwei Pflichtspiele in Folge erstmals seit 06. und 09.12.2023 (in Herne und daheim gegen Freiburg). / Marburgs vierter Heimsieg in Folge, das gab’s zuletzt vom 18.12.2021 bis 01.04.2022 (damals sieben Heimsiege hintereinander). / Mit 166 Zählern Marburgs punktreichster Heimsieg in der Georg-Gaßmann-Halle seit 02.02.2019 (91:86 = 177 Punkte gegen Saarlouis). / Zum zweiten Mal hintereinander erzielt Marburg genau 92 Punkte. Es ist das erste Mal seit dem Wiederaufstieg 1992, dass Marburg in zwei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen, die beide in eigener Halle stattfinden, jeweils die gleiche Punktzahl erzielt und gewinnt – und das vierte Mal, dass Marburg in der 1. Liga in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mindestens 92 Punkte erzielt (04./06.12.1998; 93:60-Heimsieg gegen Würzburg und 96:51-Heimsieg gegen Nördlingen, beides in der KSM; 30.11.2002, 101:71-Heimsieg gegen Saarlouis und 06.12.2002 96:80-Heimsieg gegen Dorsten; 14./20.11.2004 97:56-Sieg in Halle und 95:83-Heimsieg gegen Dorsten). / Marburg erzielt im fünften Heimspiel in Folge im ersten Viertel mehr als 21 Punkte. / Marburg erzielt im dritten Viertel zum sechsten Mal 32 oder mehr Punkten, zum ersten Mal seit 03.03.2007 (34:28; 102:88-Heimsieg gegen Freiburg). Die 32 Punkte in einem Viertel sind für Marburg die meisten seit 21.10.2023 (32:16 im 2. Viertel; 83:58-Heimsieg gegen Halle). / Die + 18 in einem Viertel sind für Marburg der beste Wert seit 19.01.2022 (+19 im 1. Viertel; 76:51-Heimsieg gegen Halle).

Fail Facts:

48 Punkte zur Halbzeit erzielten – wie diesmal Leverkusen – seit dem 07.01.2023 in Marburg nur zwei weitere Team (33:48 bei 61:89-Niederlage gegen Hannover; 39:51 bei 72:92-Niederlage am 08.12.2024 gegen Keltern).

(von Marcus Richter)

 

Nächste Spiele:

Samstag, 01.02.2025, 18.00 Uhr, auswärts bei Medical Instinct Göttingen

Donnerstag, 06.02.2025, 20.30 Uhr, EM-Quali*: Italien – Deutschland (in Faenza)

Sonntag, 09.02.2025, 16.00 Uhr, EM-Quali*, Griechenland – Deutschland (in Athen)

Samstag, 15.02.2025, 19.00 Uhr, Heimspiel gegen TK Hannover Luchse (Tickets hier).

* Deutschland ist wie die Mitausrichter der EM 2025, Italien, Griechenland und Tschechien, bereits qualifiziert. Die Ausrichter spielen in einer Vierergruppe quasi außer Konkurrenz gegeneinander.

 

 

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