BC Pharmaserv Marburg schlägt Eisvögel USC Freiburg
/ Bildunterzeile: Jubel auf der Marburger Bank: Lena Dziuba (von links), Preslava Koleva, Aaliyah Dunham. Foto: Stefan Tschersich /
In kleinen Schritten – zunächst auf Platz 8
Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – Eisvögel USC Freiburg 92:59 (49:34).
Der BC Pharmaserv Marburg (Bilanz jetzt 5:11) scheint in Fahrt zu kommen. Im Kellerduell der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga gegen Schlusslicht Eisvögel USC Freiburg (3:13) gewannen die Blue Dolphins ihr drittes Heimspiel hintereinander und klettern damit vorerst vom zehnten auf den achten Rang, den letzten Playoff-Platz. Erfolgreichste Punktesammlerin der Partie war Marburgs Hailey Leidel (18), die auch zur „ETL ADVISA Spielerin des Tages“ gewählt wurde. Mit dem klaren Heimsieg machte das Pharmaserv-Team das 68:82 aus dem Hinspiel wett und gewann den direkten Vergleich.
Die Partie am Footpower-Gameday begann punktereich. Das 24:23 nach zehn Minuten war fürs gemeine Basketballvolk aufregend und abwechslungsreich. Für Defensiv-Fetischisten, wie es viele Trainer sind, eher nur so geht so.
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Dann übernahmen die Gastgeberinnen langsam aber sicher das Zepter. Beim 39:29 – nach einem frechen Fastbreak-Dreier durch Hailey Leidel nach Ballgewinn und starkem Pass von Aaliyah Dunham – führte Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball erstmals zweistellig (17. Minute). Die Marburgerinnen zeigten weitere schöne Spielzüge, fanden die oft die freie(ste) Mitspielerin, allein die Trefferquote hätte noch höher sein müssen.
Höher wurde dann nach dem Seitenwechsel der Vorsprung der Blue Dolphins: Beim 50:35 (22. Minute), wieder durch einen Leidel-Dreier, waren erstmals die minus 14 aus dem Hinspiel wettgemacht. Beim 66:45 durch Lia Kentzler (28.) betrug der Vorsprung schon mehr als 20 Zähler. Und das 73:50 – Dreier durch Caitlyn Jones – nach drei Vierteln wäre auch als Endergebnis durchgegangen. Hätte keiner hinterfragt.
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Da es zwischen Marburg und Freiburg aber traditionell viele Punkte gibt, bekamen die 685 Zuschauer noch zehn Minuten Basketball geboten – mit 28 Zählern. Und auch diesen Abschnitt gewannen die Hessinnen. In ihrem ersten Heimspiel für die Blue Dolphins überzeugte die vor anderthalb Wochen nachverpflichtete Astou Gaye mit 15 Punkten (4 Dreier) und 6 Assists. Außerdem lieferte Marianna Byvatov starke Werte ab: 13 Punkte (1 Dreier), 6 Rebounds, 7 Assists und 4 Steals.
Nach diesem wichtigen Sieg im Kampf um eine mögliche Playoff-Teilnahme folgen für das Pharmaserv-Team zwei Partien gegen die direkte Konkurrenz: nächsten Sonntag daheim gegen Leverkusen (Bilanz wie Marburg 5:11) und am Samstag darauf in Göttingen (4:12).
José Araújo (Trainer Marburg):
„Wir haben 25 Assists, das war eine Team-Leistung. Alle Spielerinnen haben auf dem Feld ihr Bestes gegeben. Natürlich haben wir auch Fehler gemacht. Und ich weiß, dass es keine Perfektion gibt, aber ich versuche, die Spielerinnen in diese Richtung zu bringen. Wir haben zum Beispiel im ersten Viertel viele Rotationen in der Verteidigung vergeigt. Da müssen wir konzentrierter starten. Aber wir haben es dann langsam hinbekommen, das Spiel zu kontrollieren, unsere Führung in kleinen Schritten zu vergrößern und uns damit einen guten Vorsprung herauszuholen. Wir haben die Rebounds dominiert gegen ein Team, gegen das das nicht so leicht ist. Ich freue mich wirklich für die Spielerinnen. Sie sollen den Sieg noch bis morgen genießen. Und dann bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor, und das beginnt wieder bei 0:0. Normalerweise hebe ich keine Spielerinnen hervor, aber Lucy Michel macht wirklich eine wahnsinnig gute Arbeit: Obwohl sie nicht viel spielt, kommt sie jeden Tag fröhlich ins Training, arbeitet hart und beschwert sich nie. Sie ist immer bereit, wenn ich sie brauche: Und wenn es, wie heute, nur ein paar Mal für 30 Sekunden ist. Sie opfert sich fürs Team, und ich bin froh, so eine Spielerin zu haben. Es ist wichtig, das zu erwähnen, weil die Leute oft nur sehen, wer die meisten Punkte macht.“
Stefan Möller (Trainer Freiburg):
„Es war für uns eine taffe Woche, wir hatten viele Verletzte. Das soll keine Entschuldigung sein, aber wir konnten so keinen Rhythmus aufbauen. Wenn wir Richtung Playoffs schielen, ist das Ergebnis natürlich schlecht. Aber wir können unfassbar viel mitnehmen aus diesem Spiel, vor allem viele Kleinigkeiten. In der ersten Halbzeit zum Beispiel die Offensiv-Rebounds und die vielen offenen Würfe, die wir Marburg gegeben haben. Aber wir haben einen guten Zusammenhalt, und unser Hauptziel ist es, uns zu verbessern, und da sehen wir eine große Lernkurve. Wir geben den jungen Spielerinnen viel Verantwortung und geben selbstbewusst in die nächsten Spiele gegen Keltern, da haben wir nichts zu verlieren.“
Statistik:
VIERTEL: 24:23, 21:11, 28:16, 19:9.
MARBURG: Marianna Byvatov (13 Punkte / 1 Dreier; 6 Rebounds; 7 Assists; 4 Steals), Aaliyah Dunham (4; 4 Ass.), Lena Dziuba (4), Astou Gaye (15/4; 6 Ass.), Mia Heide (6; 8 Reb.), Nora Jacob, Caitlyn Jones (15/3), Lia Kentzler (7), Preslava Koleva (2), Hailey Leidel (18/3; 6 Reb.), Lucy Michel, Greeta Üprus (8/2; 3 Ass.).
FREIBURG: Britta Daub (1), Xara Eich (2), Helena Englisch (6), Elea Gaba (8/1), Frances Hottinger (13), Paula Huber-Saffer, Pauline Mayer (3), Luisa Nufer (14/3), Paula Paradzik (7/1), Lina Sontag (5/1).
SR: Ehsan Saeidi, Lusija Azur, Lasse Gebauer. Z: 685.
Fun Facts:
600. Hauptrundenspiel des BC Marburg (ab 1997), 850. Bundesligaspiel seit dem Wiederaufstieg 1992. / Marburg gewinnt drei Heimspiele in Folge zum ersten Mal seit 25.11. bis 23.12.2023 und zum ersten Mal drei aus fünf Spielen seit 03.12. bis 23.12.2023 (beides: Herne, Freiburg, Opladen/Leverkusen). / Marburgs letzte drei Spiele mit 92 oder mehr erzielten Punkten gegen Erstligisten waren alle gegen Freiburg, in unterschiedlichen Hallen: diesmal (92:59, GGH), 01.04.2022 (95:82, Philippinum), 24.03.2019 (108:92, Pokal in Herne). / 13 Dreier sind für Marburg die meisten seit 23.12.2023 (13; 85:65-Sieg gegen Opladen/Leverkusen). / Für Marburg sind gegen Freiburg in der Georg-Gaßmann-Halle 92 erzielte Punkte die meisten seit 03.03.2007 (102:88-Sieg), und 59 zugelassene Zähler die wenigsten seit 28.01.2017 (62:54-Sieg). / Für Marburg sind zu Hause 45 erzielte Punkte in der ersten Halbzeit die meisten seit 23.12.2023 (52:29; 85:65-Sieg gegen Opladen/Leverkusen).
Fail Facts:
Marburgs Freiwurfquote (15/24 = 62,5 Prozent) ist die schwächste seit dem Hinspiel am 15.12.2024 in Freiburg (6/10 = 60%; 68:82-Niederlage). Und neun verworfene Freiwürfe sind für Marburg die meisten seit 20.01.2024 (12/21 = 9 Fehlwürfe; 59:74-Niederlage in Nördlingen).
(von Marcus Richter)
Nächste Spiele:
Sonntag, 26.01.2025, 16 Uhr, Heimspiel gegen Wings Leverkusen (Tickets hier)
Samstag, 01.02.2025, 18 Uhr, auswärts bei Medical Instinct Göttingen.
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