BC Pharmaserv Marburg reist zum Saisonauftakt zum Pokalsieger TK Hannover Luchse
Zwischen Vorfreude und Anspannung
Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga,
TK Hannover Luchse – BC Pharmaserv Marburg
(Samstag, 28.09.2024, 18.30 Uhr, Sporthalle Birkenstraße).
Am Samstag beginnt die Saison 2024/25 in der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga. Und das (inoffizielle) Eröffnungsspiel bestreiten die TK Hannover Luchse und der BC Pharmaserv Marburg. Beide Teams haben im Sommer einen personellen Umbruch erlebt. Für die Blue-Dolphins-Fans gibt es ein Wiedersehen mit zwei ehemaligen BC-Spielerinnen.
Für die Stadt Marburg beginnt die 33. Spielzeit in Folge mit einer Vertretung in der höchsten deutschen Spielklasse im Damen-Basketball. Dazu wäre es um ein Haar nicht gekommen. Anfang März stiegen die Blue Dolphins am letzten Spieltag sportlich ab. Drei Monate später erhielt das Pharmaserv-Team von der Liga offiziell eine Wildcard zugesprochen und darf nun, 202 Tage nach dem schwärzesten Tag der Clubgeschichte, – wie der andere sportliche Absteiger, Wings Leverkusen – wieder im Oberhaus mitspielen.
In der Zwischenzeit hat Hessens weiterhin einziger Erstligist im Damen-Basketball im Hinter- und im Vordergrund einiges geändert. Nicht nur Logo und Website. 10 der 13 Spielerinnen im Kader sind neu, Nora Jacob kommt immerhin aus der eigenen Jugend. Geblieben sind Marianna Byvatov sowie die beiden Lenas: Dziuba und Graf.
Beide Kontrahenten mit drei Erfolgen in der Vorbereitung
In den Testspielen holten die Marburgerinnen gegen die Liga-Konkurrenz einen Sieg aus drei Spielen: Der 76:65-Heimsieg gegen „Mit-Drinbleiber“ Leverkusen wurde durch knappste Niederlagen in Halle (80:81) und Nördlingen (90:91) eingerahmt. Dazu gewann das Pharmaserv-Team bei einem Turnier in Lüttich beide Partien (Lüttich 82:49, Düdelingen 84:51).
Marburgs Auftaktgegner in die 33. Saison hintereinander trägt einen großen Namen: Die TK Hannover Luchse sind amtierender Pokalsieger. Im Team hat sich über den Sommer allerdings, wie beim BC, einiges getan. Zahlreiche Spielerin verließen den erfolgreichen Club, und auch auf der Trainerbank gab es einen Wechsel. Der Schwede Jesper Sundberg gibt nun das Kommando an. Assistiert wird er von der langzeitverletzten Spielerin Flavia Behrendt sowie einer Marburger Basketball-Legende: BC-Rekordspielerin Finja Schaake hat ihre Bundesliga-Karriere mit zwei Pokalsiegen beendet und steht nun an der Seitenlinie.
Marburg mit angeschlagenen Spielerinnen
Ein Wiedersehen gibt es für BC-Anhänger auch mit Selma Yesilova: Die seit Dienstag 23-Jährige wechselte nach drei auch durch Verletzungen beeinflusste Spielzeiten von der Lahn an die Leine. Die Gastgeberinnen gewannen alle ihre drei Testspiele: Mit 85:42 gegen Zweitligameister Avides Hurricanes Rotenburg/S., 72:58 gegen den Zweitligisten BBC Osnabrück sowie zuletzt mit 64:58 gegen den Klassenkameraden Medical Instinct Veilchen Göttingen.
Beim Pharmaserv waren in diesem Tagen mehrere Spielerinnen gesundheitlich angeschlagen, vor allem Mia Heide und Hailey Leidel hat es erwischt. Laut Trainer Patrick Unger habe das ein bisschen die Stimmung gedrückt, „aber wir arbeiten daran, die Energie hochzuhalten, denn das macht 50 Prozent im Spiel aus“. Und dafür seien solche Rückschläge eine gute Übung.
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Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Wir haben in den letzten Tagen beharrlich an den simplen Dinge gearbeitet, auch wenn die Spielerinnen langsam von den vielen Wiederholungen genervt sind. Aber wir machen erstmal weniger Inhalte, dafür intensiver und detaillierter. Dann werden wir nach und nach weitere Dinge angehen, um variabler zu werden, vor allem defensiv und im Reboundverhalten. Ich bin zufrieden, wie weit wir sind.
Hannover ist schwer einzuschätzen: Den neuen Trainer kenne ich noch nicht, viele Spielerinnen sind neu, und in der Vorbereitung hatten sie einige Verletzungssorgen. Sie legen viel Wert auf Pick-n-roll und haben Stärken im Rebound, wo wir noch Probleme haben. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und defensiv gut stehen. Immer wenn wir das vorige Saison geschafft haben, waren wir erfolgreich.
Ich habe große Vorfreude auf Samstag. Aber auch eine gewisse Anspannung nach den letzten zwei Jahren. Ich bin gespannt, ob wir die richtigen Schlüsse gezogen haben. Aber das wird noch ein paar Wochen dauern, bis man einen ersten Eindruck hat. Es ist gut, dass es wieder losgeht, die Pause ist schon sehr lang, wenn man nicht in die Playoffs kommt. Und man macht das Ganze ja nicht, um zu trainieren, sondern um zu spielen.“
(Text: Marcus Richter, Foto: Stefan Tschersich)
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