Preslava Koleva (am Ball, hier gegen Göttingens Kylie Kornegay-Lucas) rückte für die angeschlagene Mia Heide in die Marburger Startaufstellung. Foto: Sven Borchers

BC Pharmaserv Marburg gewinnt bei Medical Instinct Veilchen BG74 Göttingen

verfasst von marburg@dbbl.de

/ Preslava Koleva (am Ball, hier gegen Göttingens Kylie Kornegay-Lucas) rückte für die angeschlagene Mia Heide in die Marburger Startaufstellung. Foto: Sven Borchers /


Nicht immer schön, aber erfolgreich

Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga:
Medical Instinct Veilchen Göttingen – BC Pharmaserv Marburg 76:84 (37:42).

Dritter Sieg in Folge für den BC Pharmaserv Marburg. Am 18. Spieltag der Toyota 1. Damen Basketball Bundesliga verteidigten die Blue Dolphins (Bilanz 7:11) mit dem 84:76-Auswärtssieg bei den Medical Instinct Veilchen Göttingen (Platz 11, Bilanz 4:18) den achten Rang. Der würde am Ende der Hauptrunde mit seinen 22 Spieltagen noch zur Teilnahme an den Playoffs reichen. Die Hessinnen liegen aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs vor den punktgleichen Angels Nördlingen. Erfolgreichste Punktesammlerin der Partie war die Marburgerin Hailey Leidel (27, persönlicher Rekord im BC-Trikot).

Der Ausgang des Spiel ließe sich an zwei Sequenzen festmachen. Weniger als sechs Minuten auf der Uhr. Göttingen hat einen Lauf und ist drauf und dran, einen 13-Punkte-Rückstand aufzuholen. Nur noch 62:66. Da springt Marburgs Caitlyn Jones in einen Pass und macht den Eins-gegen-null-Korbleger. 68:62. Die Veilchen wieder im Angriff. Und eine gebürtige Göttingerin im Marburger Trikot blockt den Wurf einer Gegnerin: Lia Kentzler, zwei Tage nach ihrem 27. Geburtstag zurück in ihrer (alten) Heimat. Und dann geht’s wieder schnell: drei Pässe, Greeta Üprus steht links draußen frei: für drei! 71:62. Gefahr gebannt.

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Vorerst. Denn Göttingen kommt nochmal auf 75:78 heran. Und begeht dann ein uncleveres Foul, von hinten reingeschlagen. „Unsportliches“! Zwei Freiwürfe und Ballbesitz für die Hessinnen. Hailey Leidel trifft zwei Mal von der Linie und wird zwei Sekunden später taktisch gefoult. Nochmal zwei Freiwürfe. Nochmal zwei Punkte. 82:75 mit 40 Sekunden auf der Uhr. Das reicht. Sechster Sieg im zwölften Spiel unter Coach José Araújo.

Der Start am Samstagabend hatte ganz und gar nicht danach ausgesehen: Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball brachte in den beiden ersten Minuten kein Bein auf die Erde und schon gar keinen Ball in den Korb. 0:9 nach zwei Minute. Dem lief man bis zur 13. Minute hinterher: Kentzler besorgte den ersten Ausgleich (23:23).

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Üprus holte mit ihrem zweiten von insgesamt fünf Dreiern (persönlicher Rekord im BC-Trikot) bei perfekter Quote die erste Führung für das Pharamserv-Team (28:27, 15.). Leidel erhöhte mit ihrem zweiten von – ebenfalls – fünf Dreiern (ebenfalls persönlicher Rekord im BC-Trikot) auf 39:31 (17.). Und nach einem kleinen Tief schickte Jones ihre Blue Dolphins durch einen Dreier zum 42:37 mit einem „okayen“ Gefühl in die Halbzeitpause. Mit 14 Assists konnte sich das mannschaftsdienliche Spiel der Marburgerinnen sehen lassen, am Ende sollten gar 24 direkte Korbvorlagen in der Statistik stehen (beim Gegner 21).

Direkt nach Wiederbeginn belohnten sich die Marburgerinnen für eine starke Defense mit dem nächsten Dreier: Astou Gaye zum 45:37. Und trotz heftiger Göttinger Gegenwehr bauten die Gäste ihren Vorsprung bis auf +13 aus (57:44, 25.). Doch insgesamt 19 Ballverluste, die Veilchen machten nur 8, waren zu viel, um eine solche Partie gegen einen kampfstarken Gegner nach Hause zu schaukeln.

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Auch weil die Blue Dolphins auf den großen Positionen geschwächt waren: Lena Dziuba (Knieverletzung im vorigen Spiel) war erst gar nicht mitgereist. Mia Heide (Oberschenkelprobleme) hielt sich zwar das ganze Spiel über mit Seilchenspringen warm, kam aber nicht zum Einsatz. Und kurz nach Beginn des Schlussdurchgangs, der BC führte nochmal mit +13 (63:50) krachte Astou Gaye nach einem Gerangel um den Ball mit dem Hinterkopf auf den Hallenboden. Für sie war erstmal Ruhe angesagt. „Concussion Protocoll“, wie der Englischsprecher sagt. Also Test auf Gehirnerschütterung. Später: Entwarnung. Jetzt: Länderspielpause. Am 15. Februar: Heimspiel gegen Hannover.

 

José Araújo (Trainer Marburg):

„Manchmal ist es nicht schön, aber wir haben es hinbekommen, und darüber freue ich mich. Wir hatten einen schlechten Start, da waren wir offensiv und defensiv zu weich, haben mit niedrigem Tempo, wenig Energie und ohne Konzentration gespielt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so früh eine Auszeit genommen habe [nach 1:28 Minuten bei Stand von 0:7]. Wenn du so früh schon 0:9 hinten liegst, hast du Stress und der Gegner Selbstvertrauen. Für mich ist die Botschaft einfach: Wenn wir vergessen, wer wir sind, bringen wir uns selbst in Schwierigkeiten. Dann haben wir langsam angefangen, das Spiel unter Kontrolle zu bringen. Das zweite und das dritte Viertel waren dann okay. Aber in den letzten Minute des dritten haben wir in der Offensive unseren Plan aus den Augen verloren und komische Sachen gemacht. Und das vierte Viertel war genau wie das erste. Aber ein Lob an Göttingen: Sie haben sich zurückgekämpft, auch gut verteidigte schwere Würfe getroffen, und so war es ein offenes Spiel bis zum Ende. Die Länderspielpause brauchen wir jetzt alle: Die Spielerinnen arbeiten in jedem Training und jedem Spiel hart, es klappt nicht immer alles perfekt, aber sie haben eine tolle Arbeitsmoral.“

 

Statistik:

VIERTEL: 21:17, 16:25, 13:18, 26:24.

GÖTTINGEN: Alice Bremer (8 Punkte / 1 Dreier), Emilie Dohrmann, Lesila Finau (19/2), Kylie Kornegay-Lucas (22/1), Thalia Kretschmar, Brynn Masikewich (16/1), Meike Oevermann (9/2), Andrea Glomazic (2), Lilly Oswald.

MARBURG: Marianna Byvatov (2), Aaliyah Dunham (2), Astou Gaye (10/2), Lena Graf (n.e.), Mia Heide (n.e.), Nora Jacob (n.e.), Caitlyn Jones (15/1), Lia Kentzler (5), Preslava Koleva (4), Hailey Leidel (27/5), Lucy Michel (2), Greeta Üprus (17/5).

SR: Joshua Holtermann, Marli Kasemi, Jonas Goslocki.

 

Fun Facts:

Greeta Üprus und Hailey Leidel sind erst die Spielerinnen Nummer 16 und 17, die für Marburg seit dem Wiederaufstieg 1992 in der 1. Liga (je) mindestens fünf Dreier in einem Spiel erzielen. / Hailey Leidel ist die – Achtung – 27. Spielerin, die für Marburg seit dem Wiederaufstieg 1992 in der 1. Liga mindestens 27 Punkte in einem Spiel erzielt. / Marburg gewinnt zum ersten Mal drei Spiele in Folge seit 25.02. bis 30.09.2023 (saisonübergreifend: Osnabrück daheim, Freiburg und Göttingen auswärts) und in einer einzigen Saison von 16.01. bis 05.02.2022 (sechs Siege in Serie). / Vierter Marburger Sieg in Göttingen in Serie (seit 03.04.2021). / Mit 160 Punkten Marburgs punktreichstes Spiel gegen Göttingen seit 05.11.2006 (107:65-Auswärtssieg, 172 Punkte). / Marburg erzielt in drei Spielen hintereinander mindestens 84 Punkte – zum ersten Mal seit 24.03. bis 03.04.2019 (108:92 gegen Freiburg, Pokal-T4 in Herne; 90:69 gegen Hannover; 88:68 in Hannover). / Marburg erzielt in der ersten und in der zweiten Halbzeit jeweils gleich viele Punkte (42:37 und 42:39) – zum ersten Mal seit 18.11.2023 (35:43 und 35:34, 70:77-Niederlage in Berlin). / Marburg erzielt in vier Spielen in Folge eine zweistellige Anzahl an Dreiern (das gab es mindestens seit Beginn der Saison 2016/17 nicht mehr).

Fail Facts:

0:9-Start nach 2 Minuten.

 

(von Marcus Richter)

 

Nächste Spiele:

Donnerstag, 06.02.2025, 20.30 Uhr, EM-Quali*: Italien – Deutschland (in Faenza)

Sonntag, 09.02.2025, 16.00 Uhr, EM-Quali*, Griechenland – Deutschland (in Athen)

Samstag, 15.02.2025, 19.00 Uhr, Heimspiel gegen TK Hannover Luchse (Tickets hier).

* Deutschland ist wie die Mitausrichter der EM 2025, Italien, Griechenland und Tschechien, bereits qualifiziert. Die Ausrichter spielen in einer Vierergruppe quasi außer Konkurrenz gegeneinander.

 

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