Grandiose Verteidigungsleistung
Nach einem ganz starken Auftritt gewannen die USC BasCats gegen die Dillingen Diamonds mit 80:49 und rückten damit in der 2. DBBL Süd auf den zweiten Platz vor, da die Qool Sharks Würzburg das Spitzenspiel bei den Falcons Bad Homburg 51:60 verloren.
Der Sieg war vor allem in der Höhe überraschend, hatte Dillingen doch zuletzt acht Spiele in Folge gewonnen. Es war gegen nur zu siebt angetretene Saarländerinnen ein Sieg der defensiven Dominanz. Die USC BasCats zeigten sich bissig und engagiert im Zweikampf und ließen den gefährlichen Werferinnen der Diamonds wie Sophia Nolan oder Myrielle Platte-Behnke kaum Luft zum Atmen.
Durch die starke Defensivleistung gelangen auch offensiv viele gute Spielzüge, die zu teilweise sehenswerten Treffern verwandelt wurden. Die Gäste dagegen zeigten ungewohnte Schwächen auch bei freien Würfen.
Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Cheftrainer René Spandauw mehr als zwölf Spielerinnen zur Verfügung, was dazu führte, dass Helena Linder diesmal nicht im Kader stand. Kurz vor dem Spiel konnten sich die USC BasCats noch über personelle Verstärkung freuen. Für US-Center Paige Cannon kam am Freitag erst die Spielberechtigung. Die 28-Jährige aus Ohio ist eine sehr physische „Wühlerin“ unter dem Korb, die den BasCats auf dieser Position wertvolle Power geben kann. Nach fünf Monaten Pause muss sie allerdings erst noch richtig fit werden. Nach gut einer Minute des zweiten Viertels betrat sie erstmals für die BasCats das Feld, später erzielte sie auch ihre ersten beiden Punkte und hatte in 13 Minuten vier Rebounds, eine Vorlage und einen Ballgewinn in der Statistik.
Die Rebound-Überlegenheit der BasCats war mit 51:32 beeindruckend. Eine ganz starke Partie machte Julia Wroblewski, die viel Dynamik und Tempo ins Spiel brachte und mit 15 Punkten beste Werferin wurde. Angesichts des hohen Vorsprungs konnte René Spandauw frühzeitig viel rotieren und allen Spielerinnen Einsatzzeiten geben.
Am kommenden Samstag, 1. Februar, spielen die BasCats um 14.30 Uhr bei der DJK Bamberg. Das nächste Heimspiel ist nach der Länderspielpause am 15. Februar um 17 Uhr gegen den ASC Theresianum Mainz.
Michael Rappe
Stenogramm: 20:15 (10.), 39:20 (Halbzeit), 62:34 (30.), 80:49 (Endstand).
USC BasCats: Wroblewski 15/1, Iseyemi 14, Emanga 10/1, Cooper 9, Irthum 7, Zipser 6, Bieg Salazar 5/1, Simon 4, Stamenkovic 4, Cannon 2, Schüle 2, Koch 2.
Dillingen: Nolan 13/1, Zimmermann 12/3, Platte-Behnke 12/1, Forbes 12, Brück, Holzmann, Schlechter.
Statistik (BasCats/Dillingen)
Dreierquote: 21:23 (4/19:5/22)
Zweierquote: 54:30%
Freiwurfquote: 75:67%
Rebounds: 51:32 (Zipser 8, Stamenkovic 8, Cooper 7)
Assists: 18:7 (Zipser 4, Cooper 4 – Forbes 4)
Turnover: 21:29
Stimmen zum Spiel:
Trainer René Spandauw: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir Dillingen so wenig Punkte erlaubt haben. Wir wollten ihnen die Dreier wegnehmen, das haben wir sehr gut gemacht, vor allem gegen Sophia Nolan. Und wir waren sehr stark im Offensivrebound. Julia hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht, sie trainiert auch sehr gut und hatte sich den Platz in der Startformation verdient. Laurie Irthum ist für mich eine der besten Verteidigerinnen der Liga. Die Spielberechtigung für Paige Cannon kam am Freitag, sie hat fünf Monate nicht gespielt und braucht daher noch etwas Zeit. Ich freue mich vor allem, dass alle Spielerinnen gepunktet haben und die Spielzeit sehr gut verteilt war.“
Lola Stamenkovic: „Wir haben das Spiel eindeutig dominiert. Als Team hat es uns großen Spaß gemacht, zusammen zu spielen, auch wenn es vielleicht ein paar Turnover zu viel gab. Mit meiner eigenen Leistung bin ich mittelmäßig zufrieden – ich finde, ich hätte ein paar mehr Körbe treffen können. Am Ende haben wir das Spiel aber ganz klar mit unserer Defense gewonnen.“
Julia Wroblewski: „Unsere starke, aggressive Verteidigung über den Großteil des Spiels hat heute den Unterschied gemacht und gezeigt, dass wir das klar bessere Team waren. Dank dieser Defensivleistung hatten wir zahlreiche Fastbreaks, die wir konsequent nutzen konnten, um zu punkten. Dennoch müssen wir es schaffen, unsere Ballverluste zu kontrollieren. Gegen Dillingen dürfen uns nicht so viele leichte Fehler passieren. Da müssen wir noch fokussierter im Spiel sein. Persönlich bin ich mit meiner Leistung heute zufrieden, abgesehen von ein oder zwei defensiven Situationen, in denen ich nicht ganz fokussiert war. Besonders stolz bin ich aber auf uns als Team, da wir von Anfang an die Dominanz auf dem Spielfeld übernommen haben. Dadurch konnten alle spielen, teilweise auch mehr als sonst, und hatten so die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Viel Grund zum Jubeln hatten die USC BasCats gegen Dillingen. Foto: Andreas Gieser