Die zwei Gesichter der USC BasCats
Die USC BasCats Heidelberg eilen in der 2. DBBL Süd weiterhin von Sieg zu Sieg. Auch das vierte Ligaspiel wurde mit 81:70 bei den Eisvögeln Freiburg II gewonnen. Hinter den ebenfalls siegreichen Falcons aus Bad Homburg bleiben die USC BasCats Zweiter.
Nach dem Ausfall von Aufbauspielerin Carla Koch (wegen Krankheit) und dem Abgang von Alisha Lewis standen nur noch neun von 16 Spielerinnen des BasCats-Kaders zur Verfügung. Die Aufbauposition teilten sich Chloé Emanga, Lotta Simon und Eleah Steins.
Es war fast eine Wiederholung des Heimspieles gegen Würzburg. Einer tollen ersten Halbzeit folgte eine deutlich schwächere zweite Hälfte. Was die BasCats in den ersten beiden Vierteln zeigten, war schon toll. Der Start war mit 12:0 perfekt. Sie spielten schnell, zeigten tolle Spielzüge und waren im Rebound überlegen. Elizabeth Iseyemi war in blendender Verfassung, erzielte zehn Punkte im ersten und zwölf Viertel. Am Ende waren es 28, dazu elf Rebounds, vier Vorlagen und Vier Ballgewinne. Ein Klassespiel der Kanadierin. Wenn sie ihre Auszeiten wie im dritten Viertel noch minimiert, dürfte sie eine der dominierenden Spielerinnen der ganzen 2. Bundesliga werden.
Bei 22 Punkten Vorsprung zur Pause war die Partie vermeintlich entschieden. Doch wie schon gegen Würzburg ließen es die USC BasCats im dritten Viertel viel zu langsam angehen. Plötzlich kamen die Ballverluste, die Angriffe wurden nicht mehr ausgespielt, die Verteidigung ließ nach. Das nutzte Freiburg mit Stephanie Wagner, Paula Paradzik und Sanata-Lea Ouedraogo an der Spitze aus und gewann diesen Spielabschnitt mit 19:12. Auffällig bei den USC BasCats war, dass die drei Aufbauspielerinnen zusammen nur neun Punkte und acht Vorlagen, aber 13 Ballverluste aufwiesen.
Der Vorsprung der Heidelbergerinnen war gleichwohl noch komfortabel, was sie dazu verleitete auch im vierten Viertel nicht mehr Vollgas zu geben. Erst als Freiburg auf 70:73 herangekommen war, ging ein Ruck durchs Team. Iseyemi übernahm wieder das Ruder, erzielte sechs Punkte und mit zwei Freiwurftreffer von Chloe Emanga Noupoué war der Endstand hergestellt. Ein klar verdienter Sieg, aber die BasCats müssen in Sachen Konstanz über 40 Minuten noch deutlich zulegen.
Am kommenden Samstag kommt der MTV Stuttgart um 17 Uhr ins ISSW.
Michael Rappe
Statistik (Freiburg/BasCats)
Dreierquote: 37:45% (7/19:10/22)
Zweierquote: 39:44%
Freiwurfquote: 79:65%
Rebounds: 36:46 (Gergelova 6, Ouedraogo 5, Eich 5 – Iseyemi 11, Zipser 7, Emanga 6)
Turnover 24:25
Stenogramm: 0:12 (3.), 3:18 (5.), 12:18 (6.), 16:22 (10.), 16:29 (13.), 23:40 (16.), 26:48 (Halbzeit), 34:53 (23.), 45:60 (30.), 53:67 (34.), 60:70 (36.), 66:70 (37.), 70:73 (38.), 70:81 (Endstand).
Freiburg: Wagner 17/4, Paradzik 15/1, Ouedraogo 15, Gergelova 13/1, Eich 5/1, Leiner 5, Koppke, Hoffmann, Askamp, Busch, Gierlich.
BasCats: Iseyemi 28/2, Linder 21/3, Schüle 13/4, Wroblewski 5/1, Steins 5/1, Emanga 4, Irthum 3, Zipser 2, Simon.
Stimmen zum Spiel:
Trainer René Spandauw: „Die erste Hälfte waren wir noch besser als gegen Würzburg. Wir haben Freiburg komplett auseinandergenommen, haben den Rebound dominiert, sehr gute Angriffe gespielt, das war toll anzusehen. Elizabeths Leistung in der ersten Halbzeit war sensationell, absolut erstligareif. Dann waren wieder Spannung und Konzentration weg. Das ist schade, weil es so schön anzusehen war. Da muss ich herausfinden, was ich da mache. Es sah so aus, als wenn wir müde waren, also werden wir härter trainieren. Es fehlte Bewegung und Druck in der Verteidigung, zudem hatten wir zu viele Ballverluste. Die letzten drei Minuten haben wir wieder Basketball gespielt und hatten fünf perfekte Spielzüge in Folge. Neben Iseyemi waren Linder und Schüle sehr gut.“
Helena Linder: „Wir waren in der ersten Halbzeit fokussiert, haben schön zusammen und schnell gespielt. In der Defensive haben wir ganz wenig zugelassen. Wir hatten wenige Ballverluste und haben den Gameplan durchgesetzt. In der zweiten Halbzeit waren wir leider wieder sehr unkonzentriert, waren nicht richtig da und haben viele Bälle weggeschmissen. Dadurch haben wir uns in ein kleines Loch gegraben, aber wir haben es noch rechtzeitig die Kurve gekriegt und gegen ein richtig talentiertes Team den Sieg geholt. Es war schön Lea wiederzusehen und gegen sie zu spielen.“
Antonia Schüle: „Wir sind sehr stark in das Spiel gestartet, haben Freiburg das Spiel schwergemacht und vorne die richtigen Entscheidungen getroffen. In der zweiten Halbzeit haben wir die Konzentration verloren. Freiburg hat nie aufgegeben und ist kurzzeitig wieder bis auf wenige Punkte herangekommen. Durch Energie in der Defense und gut ausgespielte Angriffe haben wir das Spiel dann aber schlussendlich verdient für uns entschieden. Wir müssen daran arbeiten, einmal durchgehend 40 Minuten unseren besten Basketball aufs Feld zu bringen.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Elizabeth Iseyemi, hier gegen Würzburg, war die überragende Spielerin beim Heidelberger Sieg in Freiburg. Foto: Nicole Gieser