Defensiv überzeugend
Es bleibt dabei, zu Hause sind die USC BasCats Heidelberg eine Macht. Auch das neunte Heimspiel in dieser Saison der 2. DBBL Süd wurde mit 73:40 gegen die Rhein-Main Baskets gewonnen. Hoch verdient und völlig ungefährdet, gegen einen allerdings ganz schwachen Gegner.
Die BasCats starteten gut. Carl Bieg Salazar führte überzeugend Regie, machte ihre vier Punkte alle in der ersten Hälfte des ersten Viertels und spielte einen tollen Pass zu Anne Zipser zum 13:2. Zur Viertelpause stand es durch einen Korb von Antonia Schüle 15:6.
Die erste Minute des zweiten Viertels gehörte den Gästen, ein 8:0-Lauf der Heidelbergerinnen stellte aber schnell die Weichen. Lola Stamenkovic trumpfte mächtig auf, überzeugte im Rebound und markierte sechs Punkte. 15 Punkte Vorsprung zur Halbzeit waren beruhigend.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Distanztreffer von Julia Wroblewski, gefolgt von je zwei Körben durch Elizabeth Iseyemi und Anne Zipser. Nur zwei Distanztreffer von Routinier Pia Dietrich hielten den Rückstand der Rhein-Main Baskets einigermaßen in Grenzen.
Mit 20 Punkte Vorsprung ging es ins Schlussviertel und die USC BasCats bauten ihn kontinuierlich aus. Nun hatte Lotta Simon glänzende Szenen und der Korb der Gastgeberinnen war ein ganz besonderer. Ein echter Traumangriff! Nach einem Rebound von Elizabeth Iseyemi trieb Lotta Simon den Ball blitzschnell nach vorne, bediente rechts unter dem Korb Carla Koch und diese legte den Ball hinterrücks mit einem Pass zurück zu Simon, die den 73:40-Endstand markierte. Die komplette Bank der BasCats sprang jubelnd auf, Cheftrainer René Spandauw klatschte begeistert in die Hände.
Die USC BasCats können am nächsten Samstag erneut zu Hause antreten. Am Welttag der Frau empfangen sie im „International Women’s Day Game“ um 17 Uhr die Eisvögel Freiburg II. Zu dieser Partie wird u. a. das Frauenfußball-Bundesligateam der TSG Hoffenheim erwartet. Vor dem Spiel wird das Meisterteam der BasCats von 2009 geehrt. Damals gelang unter Trainer Dennis Czygan und mit Spielerinnen wie Serena Benavente der Aufstieg von der Regionalliga in die 2. Liga.
Michael Rappe
Stenogramm: 15:6 (10.), 33:18 (Halbzeit), 51:31 (30.), 73:40 (Endstand).
USC BasCats: Iseyemi 13, Simon 9, Zipser 9, Wroblewski 8/2, Steins 8, Stamenkovic 8, Koch 7/1, Emanga 5, Bieg Salazar 4, Schüle 2, Irthum, Linder.
Rhein-Main Baskets: Schütze 10/2, Kirchner 10, Dietrich 6/2, Torney 5/1, Viano Moure 3, Crnjac 3, Wotzlaw 2, Fellenberg 1, Clausen, Mihaleszko.
Statistik (BasCats/Rhein-Main Baskets)
Dreierquote: 20:23% (3/15:5/22)
Zweierquote: 49:25%
Freiwurfquote: 62:59%
Rebounds: 43:40 (Zipser 9, Stamenkovic 6, Simon 5, Wroblewski 5 – Schütze 9, Viano Moure 6, Kirchner 5, Team 5)
Assists: 22:10 (Iseyemi 6 – Dietrich 2, Kirchner 2, Mihaleszko 2)
Turnover: 27:41
Stimmen zum Spiel:
Trainer René Spandauw: „Die Verteidigung war heute zu 85-90 Prozent überragend. Wir waren aggressiv, körperlich und haben einen Ballverlust pro Minute erzwungen. Leider haben wir dies zu wenig ausgenutzt. Ich kann die vielen Ballverluste bei uns nicht nachvollziehen. Die Genauigkeit ist ein Schwerpunkt im Training, ich habe gedacht, wir haben es im Griff. Genauso wie die Korbleger, die sind auch ein Problem. Unsere letzten Punkte waren der Höhepunkt des Spieles. Ich will, dass Carla so spielt. Man sieht, was in ihr steckt. Lola Stamenkovic war auch gut, für sie ist es nur noch schwer, ohne Fouls zu spielen. Anne Zipser war auch prima, sie hat bis 14 Uhr gearbeitet und wollte von selbst weniger Minuten spielen.“
Carla Koch: „Das hat am Ende großen Spaß gemacht. Der Pass zu Lotta, das war Intuition. Anfangs war es schwierig für uns, weil wir in der ersten Halbzeit nicht präsent genug waren. In der zweiten waren wir präsenter, wir haben sie insgesamt zu 41 Ballverlusten gebracht. Aber auch wir haben noch zu oft den Ball weggeschmissen. Mental bereiten wir uns bereits auf die Playoffs vor, aber vorher haben wir noch drei Spiele. Zu meiner Leistung und zu dieser Saison: Anfangs war die Härte schwer für mich, jetzt habe ich mich besser daran gewöhnt. Es ist ein wichtiger Schritt für mich. In der 2. Liga muss man viel schneller umschalten als in der WNBL.
Michael Rappe
Beitragsbild: Lotta Simon sorgte gegen die Rhein-Main Baskets für den Schlusspunkt. Links Lola Stamkovic. Foto: Andreas Gieser