BasCats mit bärenstarker erster Halbzeit

verfasst von heidelberg@dbbl.de

Es war eine echte Machtdemonstration. Die erste Halbzeit der USC BasCats Heidelberg gegen die Qool Sharks Würzburg war herausragend. Zwar ließen die Schützlinge von Cheftrainer René Spandauw in der zweiten Halbzeit deutlich nach, der 71:53-Sieg war jedoch nie gefährdet. Mit drei Siegen aus drei Spielen liegen die BasCats gleichauf mit Spitzenreiter Falcons Bad Homburg und dem MTV Stuttgart.

Die BasCats legten los wie die Feuerwehr, so dass die Würzburgerinnen gar nicht wussten, wie ihnen geschah. Vor allem die Kanadierin Elizabeth Iseyemi war kaum zu bremsen. Mit zwei Treffern aus der Distanz hatte sie nach knapp fünf Minuten schon zehn Punkte auf dem Konto. Dann tanzte die ebenfalls überragende Chloé Emanga Noupoué unter dem Korb die Würzburger Verteidigung aus und es stand 17:4.

Kurz vor Ende des ersten Durchganges geschah Historisches. Die 14-jährige Carla Koch wurde mit ihrer Einwechslung zur jüngsten jemals aufgelaufenen BasCats-Spielerin in der 2. Bundesliga. Bisher war Sara Kranzhöfer mit 15 die Jüngste. Und Koch schrieb noch mehr Geschichte, denn mit energischem Zug zum Korb erzielte sie nach gut drei Minuten des zweiten Viertels ihre ersten beiden Punkte und versenkte zu Beginn des Schlussviertels gar einen – viel umjubelten – Distanztreffer.

Würzburg wurde auch im zweiten Viertel fast an die Wand gespielt, die Gäste zeigten große Wurfschwächen. So zogen die BasCats auf bis zu 22 Punkte Vorsprung davon, weil nach Iseyemi (zwölf Punkte zur Halbzeit) dann Chloé Emanga (13) richtig heiß lief. Alisah Lewis führte unaufgeregt und souverän Regie und glänzte nebenbei mit elf Rebounds. Auch Anne Zipser hatte zehn Rebounds, das Double-Double verfehlte sie mit neun Punkten nur knapp.

Wie das eben bei so einer klaren Führung ist, nach der Halbzeit kehrte der Schlendrian ins BasCats-Spiel ein. Das dritte Viertel ging mit 14:12 an die Sharks. Das passte René Spandauw gar nicht. In der Pause vor dem letzten Viertel hatte der Niederländer einen mittelschweren Wutanfall und stauchte sein Team gewaltig zusammen.

Zu Beginn des vierten Viertels folgte der erwähnte Dreier von Carla Koch, doch die Heidelbergerinnen fanden nicht mehr zur Form der ersten Halbzeit zurück. Mehr als fünf Minuten gelang kein Feldkorb, Würzburg kam mit einem 10:2-Lauf näher heran, weniger als 13 Punkte Rückstand wurden es jedoch nicht. Es waren die Spielerinnen des Spiels, Chloé Emanga und Elizabeth Iseyemi, die die letzten sechs Punkte der BasCats in dieser Partie erzielten.

Am kommenden Samstag geht es zu den Eisvögeln Freiburg II, die noch ohne Erfolgserlebnis dastehen.

Michael Rappe

 

Statistik (BasCats/Würzburg)

Dreierquote: 38:18% (6/16:3/17)

Zweierquote: 47:37%

Freiwurfquote: 68:55%

Rebounds: 52:31 (Lewis 11, Zipser 10, Iseyemi 7 – Wiegand 67, Timoschenko 6, Wenemoser 6)

Turnover 24:12

Stenogramm: 9:4 (4.), 17:4 (5.), 22:7 (7.), 25:10 (10.), 31:10 (13.), 37:17 (17.), 44:21 (19.), 44:24 (Halbzeit), 54:32 (23.), 56:38 (30.), 65:48 (37.), 71:53 (Endstand).

BasCats: Emanga 25/2, Iseyemi 14/2, Zipser 9, Lewis 6, Schüle 6, Koch 5/1, Linder 3/1, Steins 2, Irthum 1, Simon, Hess.

Würzburg: Weltz 15, Aigner 12, Timoschenko 7/1, Wenemoser 6/1, Daub 5/1, Wiegand 4, Fuchsbauer 2, Michel 2.

Stimmen zum Spiel:

Trainer René Spandauw: „Die erste Halbzeit war überragend. Wir haben zu 95 Prozent das gemacht, was wir wollten. Dann haben wir leider die Spannung verloren und weit unserem Niveau gespielt. Plötzlich wollten alle viel zu viel. Würzburg hat unter Druck schlecht getroffen, aber sie haben weiterhin gekämpft. Unser Sieg war nie gefährdet.“

Chloé Emanga: „Wir sind mit ganz viel Energie gestartet und hatten richtig Bock. Damit haben wir sie überrascht. Zudem haben uns die Zuschauer gepusht. Danach waren wir oft zu hektisch und hatten viele Ballverluste. Ich fühle mich hier in Heidelberg richtig angekommen. Alisha ist wie eine große Schwester für mich, von ihr kann ich so viel lernen. Sie will gar nicht so viele Punkte machen, aber sie macht so viel, was man nicht sieht. In der 2. Liga habe ich noch nie 25 Punkte gemacht.“

Michael Rappe

Beitragsbild: Chloé Emanga überragte gegen Würzburg mit 25 Punkten. Foto: Nicole Gieser