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2. Bundesliga Süd

Im Alphabet nur bis A gekommen

verfasst von mainz@dbbl.de

Als Taylor Golembiewski wegen früher Fouls eine Auszeit nehmen muss, verliert das Spiel der ASC-Basketballerinnen seine Struktur. Zum Zweitligaauftakt verlieren die Mainzerinnen beim USC Heidelberg mit 63:87.

Heidelberg. Hinterher waren sie noch essen. „Das gehört bei Auswärtsfahrten dazu, dass wir uns fernab der Halle zusammensetzen und in Ruhe über das Spiel sprechen“, sagte Aron Duracak und lachte: „Die Spielerinnen mussten aber selbst bezahlen.“ Die Frage, wer im Falle eines möglichen Erfolgs das Portemonnaie gezückt hätte, stellte sich nach dem zweiten Viertel der Partie beim USC Heidelberg nicht mehr. Mit 17 Punkten lagen die Basketballerinnen des ASC Mainz zu diesem Zeitpunkt zurück, am Ende stand zum Saisonauftakt in der Zweiten Bundesliga ein 63:87 (46:69, 36:53, 22:25).

Die Probleme der Gäste begannen in der neunten Minute, als Taylor Golembiewski ihr bereits zweites Foul beging. „Bis dahin haben wir unsere Systems so geduldig heruntergespielt, wie wir es vorhatten“, berichtete der Trainer. Möglicherweise habe der USC seine Mannschaft zunächst unterschätzt, jedenfalls führte der ASC Mitte des Durchgangs mit 16:10 und beim zweiten Pfiff gegen die neue US-Amerikanerin noch mit 22:20.

Brechstange statt Plays

Dass Golembiewski zur Sicherheit eine Pause einlegte, wirkte sich auf das Mainzer Spiel jedoch mehr als ungünstig aus. „Ohne unseren Anker, der einen Großteil der Last schultert, wurden wir fahrig“, bedauerte Duracak. Statt den vorübergehenden Verlust als Kollektiv aufzufangen, verlegte der ASC sich mehr und mehr auf Einzelaktionen. „Viele wollten die Heldinnen sein, wir haben es nicht mehr mit unseren Plays versucht, sondern die Brechstange ausgepackt.“

Gutgehen konnte das nicht, schon gar nicht gegen einen defensiv so gut eingestellten Kontrahenten wie den USC. Erschwerend kam die hohe Heidelberger Trefferquote im zweiten Viertel hinzu. „Die haben ihre Angriffe sehr schön ausgespielt, die freien Leute gefunden und uns dann die Dreier eingeschweißt. Auch wenn wir sie gut verteidigt hatte.“

Das eigene Offensivspiel hingegen geriet zunehmend zerfahren. Dass Golembiewski kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit ihr viertes Foul unterlief, trug nicht zu mehr Stabilität bei – etwas mehr als zwei Minuten vor Schluss kam mit dem fünften Pfiff das Aus.

Lieber mal die Finger weglassen

Letztlich stand Golembiewski lediglich 20 Minuten auf dem Platz, in denen sie allerdings bemerkenswerte 26 Punkte erzielte. „Das zeigt natürlich auch, wie sehr wir auf sie angewiesen sind“, merkte Duracak an. „Wir können es uns kaum leisten, ein halbes Spiel ohne sie zu bestreiten.“

Hinterher nahm die Topscorerin die Niederlage auf ihre Kappe, drei der fünf Fouls seien dumm gewesen. Der Trainer mochte dieser Einsicht nicht widersprechen. „Taylor konnte die Finger nicht weglassen, aber wenn sie auf der Helpside steht, lässt sie besser mal einen Korbleger zu, statt reinzugreifen. Sie weiß ja schließlich, dass sie unsere wichtigste Spielerin ist.“

Andere Aspekte trugen ein Übriges zur Auftaktniederlage bei. Fee Zimmermann hatte keinen guten Tag von der Dreierlinie (0/8) erwischt, Dilara Özdemir musste 25 Minute spielen, obwohl sie die Trainingswoche krankheitsbedingt verpasst hatte. Und: „Die Heidelbergerinnen wussten genau, was in den Situationen A, B und C zu tun ist. Wir wussten es nur für A.“

Trotz allem dagegengehalten

In Golembiewski und Jordan Barron verfüge sein Kader über die individuell stärkeren Amerikanerinnen als der USC. „Beim Gegner war es ein Trio, alle drei fügen sich als Rollenspielerinnen ins Kollektiv ein, während unsere zwei das Team tragen müssen.“

Eine positive Erkenntnis zog der Mainzer Trainer trotz allem aus der zweiten Halbzeit. In den fünf Jahren, in denen er die Mannschaft inzwischen kenne, hätte sie nach einem solchen zweiten Viertel den Kopf in den Sand gesteckt. Diesmal aber habe sie gegen ein Team, das in die Erste Liga wolle, dagegengehalten und den Rückstand nur noch um sieben Punkte anwachsen lassen. „Und wir haben Klara Schürer und Greta Steiner, unseren Jüngsten, einige Minuten gegeben, in denen sie sich gut verkauft haben.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ.

 

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