Finalfieber und Funk: Royals holen überraschend die Krone beim unvergesslichen DBBL Pokal TOP4 2025!
Fotos: Aleyna Demirel, Jakob Berger
Am Wochenende des 1. und 2. März 2025 verwandelte sich die Berliner Sömmeringhalle in das Epizentrum des deutschen Damenbasketballs. Das Toyota DBBL Pokal TOP4-Turnier brachte die Crème de la Crème zusammen: Gastgeber ALBA Berlin, die Rutronik Stars Keltern, die Eigner Angels Nördlingen und die Saarlouis Royals kämpften um den begehrten Titel des Pokalsiegers.
Halbfinale 1: Saarlouis Royals vs. ALBA Berlin
Das erste Halbfinale versprach Spannung pur. ALBA Berlin legte einen furiosen Start hin und dominierte die erste Halbzeit vor 1.850 Zuschauern, insbesondere dank einer starken Defensive, die Saarlouis im ersten Viertel bei nur vier Punkten hielt. Zur Halbzeit führten die Gastgeberinnen dann komfortabel mit 40:23.
Allerdings zeigten die Royals im dritten Viertel ein beeindruckendes Comeback, angeführt von der bärenstarken Martha Burse. Mit 23 Punkten, 6 Rebounds, 4 Assists und 2 Steals war sie die überragende Spielerin des Spiels und führte ihr Team mit wichtigen Treffern und klugen Pässen zur Wende. Unterstützt wurde sie von Erika Davenport, die mit 18 Rebounds eine wahre Macht unter den Körben war und zusätzlich 9 Punkte beisteuerte. Hayley Frank traf zudem noch vier Dreier in der zweiten Halbzeit, die den Berlinerinnen das Leben schwer machten.
Auf Seiten von ALBA Berlin zeigte sich Marie Bertholdt als beste Scorerin mit 14 Punkten bei einer starken Trefferquote von 55,6 %. Auch Deeshyra Thomas (13 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists) und Theresa Simon (10 Punkte, 4 Rebounds) konnten mit soliden Leistungen überzeugen.
Vier Minuten vor Schluss übernahm Saarlouis erstmals die Führung und sicherte sich mit 72:67 den Finaleinzug. Ein Spiel, das von intensiven Zweikämpfen, herausragenden individuellen Leistungen und einem dramatischen Comeback geprägt war.
Halbfinale 2: Rutronik Stars Keltern vs. Eigner Angels Nördlingen
Im zweiten Halbfinale trafen die Rutronik Stars Keltern auf die Eigner Angels Nördlingen. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (38:33), in der sich die Angels aus Nördlingen noch sehr diszipliniert zeigten, setzte sich Keltern im dritten Viertel deutlich ab.
Angeführt von Topscorerin Quinesha Lockett, die mit 15 Punkten, 6 Rebounds und 3 Assists eine starke Leistung zeigte, nutzten die Rutronik Stars Keltern ihre spielerische Klasse. Auch Mina Dordevic überzeugte mit einem Double-Double aus 15 Punkten und 10 Rebounds sowie einer beeindruckenden Wurfquote von 70 %. Alexandra Wilke zeigte mit 13 Punkten, 6 Rebounds und 3 Assists nicht nur, dass sie ihre Verletzung überwunden hat, sondern auch, dass sie zurecht in der DBB-Auswahl steht.
Auf Seiten der Eigner Angels Nördlingen stemmte sich Jayda Jansen mit 24 Punkten und 6 verwandelten Dreiern gegen die Niederlage. Nicole Fransson war mit 16 Punkten und 11 Rebounds der dominante „Engel“ unter den Körben. Laura Schinkel steuerte noch 7 Assists und 3 Steals bei, konnte die deutliche Niederlage aber nicht mehr verhindern.
Am Ende gewann Keltern souverän mit 90:57 und zog verdient ins Finale ein.
Spiel um Platz 3: ALBA Berlin vs. Eigner Angels Nördlingen
Trotz der Enttäuschung des verpassten Finaleinzugs zeigte ALBA Berlin im Spiel um Platz 3 Charakter. Sie besiegten die Eigner Angels Nördlingen und sicherten sich mit einem klaren 91:55 den dritten Platz. Nördlingen hielt bis Mitte des zweiten Viertels gut mit, musste dann aber dem hohen Tempo und der aggressiven Verteidigung von ALBA Berlin Tribut zollen. Vor allem die hohe Zahl an Ballverlusten (27) bei den Nördlingern erschwerte ein Comeback, während ALBA mit hoher Treffsicherheit und starker Teamleistung das Spiel früh entschied.
Besonders hervorzuheben waren etwa Theresa Simon und Marie Bertholdt, die jeweils 13 Punkte erzielten. Bertholdt glänzte mit einer perfekten Zweier-Trefferquote und einer starken Gesamt-Feldwurfquote von 66,7 %, während Simon mit einer soliden Trefferquote von 50 % und sechs verwandelten Freiwürfen überzeugte. Auch Stefanie Grigoleit zeigte eine beeindruckende Leistung mit 12 Punkten, 9 Rebounds und 5 Steals – eine rundum starke Vorstellung auf beiden Seiten des Feldes. Lena Gohlisch (10 Punkte, 4 Assists) und Margaret Mulligan (10 Punkte, 5 Rebounds) trugen ebenfalls maßgeblich zum Sieg bei, wodurch ALBA insgesamt fünf Spielerinnen mit zweistelliger Punkteausbeute stellte.
Auf Seiten der Eigner Angels Nördlingen war Nicole Fransson mit 18 Punkten und 9 Rebounds die Schlüssel-Spielerin ihres Teams. Sie traf starke 60 % aus dem Feld und sicherte sich zusätzlich 10 Freiwurfversuche, von denen sie fünf verwandelte. Laura Schinkel erzielte 15 Punkte und traf dabei ihren einzigen Dreierversuch sicher. Jayda Jansen kam auf immerhin 12 Punkte und 3 Assists, konnte aber den deutlichen Rückstand ihres Teams nicht mehr verhindern.
Finale: Saarlouis Royals vs. Rutronik Stars Keltern
Das Finale dieses hochklassigen Basketball-Wochenendes bot eine Überraschung: Die Saarlouis Royals präsentierten sich in Bestform und hielten die favorisierten Rutronik Stars Keltern die meiste Zeit auf Abstand. Ein 22:0-Lauf brachte die Royals dann endgültig auf die Siegerstraße – Keltern fand darauf keine passende Antwort. Am Ende stand ein überzeugender 97:73-Sieg, der Saarlouis nach 15 Jahren den vierten Pokalsieg der Vereinsgeschichte bescherte.
Entscheidend für diesen Triumph war unter anderem eine überragende Martha Burse, die mit 20 Punkten, 9 Rebounds und 10 Assists fast mühelos ein Triple-Double hinlegte. Zudem verwandelte sie alle acht ihrer Freiwürfe sicher.
Hayley Frank, brillierte ebenfalls mit 23 Punkten und einer Trefferquote von 80 %. Besonders war auch ihre Treffsicherheit von jenseits der Dreierlinie (5/6, 83,3 %). Generell zeigten die Royals ihre ganze „Firepower“ und versenkten beeindruckende 15 Dreier – ein echter Gamechanger. Neben Frank trafen auch Magaly Meynadier (3/6 3P) und Roosa-Josefiina Lehtoranta (2/4 3P) hochprozentig von außen. Unter den Körben dominierte Erika Davenport mit 14 Punkten und 12 Rebounds, während Gabija Meskonyte mit 19 Punkten und 7 Rebounds ebenfalls stark aufspielte.
Keltern stemmte sich vergeblich gegen die Niederlage. Vor allem Alexandria Kiss-Rusk versuchte mit 20 Punkten (9/13 FG, 69,2 %) und 5 Rebounds, ihr Team im Spiel zu halten. Nevena Rosic steuerte 15 Punkte bei, während auch Mina Dordevic mit 13 Punkten und 4 Rebounds solide spielte. Da Saarlouis jedoch die gesamte Zeit mit Tempo, Präzision und unbändigem Siegeswillen spielte, hatte Keltern dem am Ende nichts entgegenzusetzen.
MVP des Turniers: Martha Burse
Martha Burse zeigte in beiden Spielen starke Leistungen, besonders in Spiel 2, mit einer hohen Effektivität und einer starken Allround-Performance. Ihre konstante Freiwurfquote und ihre Vielseitigkeit in den Bereichen Punkte, Assists und Rebounds unterstreichen ihre Bedeutung für die Saarlouis Royals.
Die Zahlen im Überblick
- Durchschnittliche Spielzeit: 37:09 Minuten
- Durchschnittliche Punkte: 21,5 PTS
- Durchschnittliche Rebounds: 7,5 REB
- Durchschnittliche Assists: 7 ASS
- Feldwurfquote (FG%): 43,2%
- Dreipunktquote (3P%): 28,35%
- Freiwurfquote (FT%): 100%
- Effektivität (EF): 24
- Plus-Minus (+–): 14,5
Bestwerte aus beiden Spielen
- Effektivität (EF): 31 (Spiel 2)
- Punkte: 23 PTS (Spiel 1)
- Rebounds: 9 REB (Spiel 2)
- Assists: 10 ASS (Spiel 2)
- Feldwurfquote (FG%): 45,5% (Spiel 2)
Zusammenfassung des DBBL Pokal TOP4 2025
- Pokalsieger: Saarlouis Royals – überraschender 97:73-Sieg im Finale gegen Rutronik Stars Keltern
- Platz 2: Rutronik Stars Keltern –starke Teamleistung sichert den Sternen aus Keltern Silber
- Platz 3: ALBA Berlin – klare 91:55 im Spiel um Platz 3 gegen die Eigner Angels Nördlingen
- Platz 4: Eigner Angels Nördlingen – trotz guter Team-Leistungen u. A. von Nicole Fransson und Jayda Jansen reichte es nicht für den Podestplatz
Das Toyota DBBL Pokal TOP4 2025 bot den Fans in Berlin ein Wochenende voller Emotionen, Überraschungen und hochklassigem Basketball. Die Saarlouis Royals krönten sich verdient zum Pokalsieger und schrieben damit ein neues Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte.
Ein ganz besonderer Rahmen für den Frauenbasketball!
Abseits des sportlichen Geschehens sorgte ein mitreißendes Rahmenprogramm für zusätzliche Höhepunkte. Besonders beeindruckend waren die energiegeladenen Halbzeitshows, bei denen die talentierten Tänzerinnen und Tänzer der Flying Steps Academy das Publikum mit spektakulären Moves und dynamischen Choreografien in ihren Bann zogen. In jeder Halbzeit eines Spiels trat eine andere Untergruppe der Academy mit ihren außergewöhnlichen Performances auf.
Ein weiteres besonderes Highlight des Wochenendes war das Female Referee Camp, das im Rahmen des TOP4-Turniers stattfand und die gezielte Förderung von Schiedsrichterinnen im Basketball in den Mittelpunkt stellte. In Theorie-Einheiten und praxisnahen Schulungen erhielten die Teilnehmerinnen wertvolle Einblicke in die Arbeit der Offiziellen. Erfahrene Schiedsrichter:innen und Kommissar:innen standen ihnen als Mentoren zur Seite, um die nächste Generation von Schiedsrichterinnen aktiv zu unterstützen und weiterzuentwickeln. So wurde an diesem TOP4-Wochenende in Berlin nicht nur das Spiel auf dem Parkett gefeiert, sondern auch die Förderung des Frauenbasketballs aktiv vorangetrieben.
Die Toyota Damen Basketball Bundesligen sagen: „Danke!“
Ein großes Dankeschön geht an alle Teams, Spielerinnen, Trainerstäbe und Offizielle, die dieses Toyota DBBL Pokal TOP4 2025 zu einem unvergesslichen Event gemacht haben. Der Einsatz, eure Leidenschaft und euer Teamgeist haben den Fans hochklassigen Basketball geboten!
Ein besonderer Dank gilt ALBA Berlin für die großartige Organisation und Gastfreundschaft. Die Sömmeringhalle bildete den perfekten Rahmen für dieses Basketballfest, und die hervorragende Ausrichtung trug dazu bei, dass dieses Turnier zu einem Highlight der Saison wurde.
Last but not least danken wir allen Fans, die die Halle mit ihrer Begeisterung füllten, sowie den zahlreichen Helferinnen und Helfern hinter den Kulissen, ohne die ein solches Event nicht möglich wäre. Gemeinsam haben wir den Damenbasketball zelebriert – und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Gelegenheit, den Damenbasketball gebührend zu feiern.