Paisley Harding von den Girolive-Panthers: Wir haben viele Waffen

verfasst von osnabrueck@dbbl.de

Die US-Amerikanerin Paisley Harding wechselte im vergangenen Sommer zu den Girolive-Panthers. Schnell entwickelte sich die 24-Jährige zu einer wichtigen Personalie bei den Osnabrücker Basketballerinnen. Und zum Glück hat sie ihren Ehemann Connor bei sich – ansonsten würde sie ihre Heimat zu sehr vermissen, wie sie selbst sagt.

14,5 Punkte erzielt Paisley Harding in dieser Saison im Schnitt für die Girolive-Panthers. Der Ligadurchschnitt liegt bei 7,2 Punkten. Zudem trifft sie 38 Prozent ihrer Dreipunkt-Versuche – der Durchschnitt liegt bei 29,4 Prozent. Alleine diese beiden Statistiken verdeutlichen Hardings Wert für die Osnabrückerinnen. Die US-Amerikanerin, die auf der Guard-Position zu Hause ist, ist Topscorerin ihres Teams.

Paisley Harding: Offensiv wie defensiv wertvoll

Im vergangenen Heimspiel gegen die Eisvögel Freiburg (80:65), bei dem sie 14 Punkte erzielte, zeigte sie ihr Können aber nicht nur offensiv: „Ich habe die Spielerin auf der Point-Guard-Position bewacht, was ich normalerweise nicht tue. Ich bin sehr glücklich damit, wie ich das Spiel defensiv beeinflussen konnte“, verrät Harding, die aktuell ihre erste Profi-Saison absolviert. Bevor sie zu den Panthers kam, spielte sie in Provo an der Brigham Young University im US-Bundesstaat Utah Basketball.

Auch ihr Ehemann Connor spielt Basketball – in Münster

Ihr Ehemann Connor Harding war zu der Zeit bei den Utah Valley Wolverines aktiv – ebenfalls in Provo. 2022 zogen dann beide zusammen ins über 8000 Kilometer entfernte Münster. Dort spielt Connor bei den WWU Baskets in der ProA, wo er unter anderem auf die Artland Dragons trifft. Paisley pendelt von Münster nach Osnabrück, um bei den Panthers Basketball spielen zu können. Beide verbindet aber nicht nur die Liebe zum Basketball: Sie sind exakt am gleichen Tag auf die Welt gekommen. Am 16. September dieses Jahres werden sie zusammen ihren 25. Geburtstag feiern.

Für Paisley Harding ist es schwer, aktuell so weit weg von ihrer Heimat zu sein: „Ich vermisse meine Familie definitiv.“ Durch ihren Ehemann habe sie aber „etwas von meinem Zuhause hier bei mir“. Die beiden genießen die Zeit, die sie zusammen verbringen können. „Wenn er nicht da wäre, wäre ich wahrscheinlich ein Wrack, weil ich meine Heimat so sehr vermissen würde“, erklärt sie.

Connor Harding: Paisley soll einfach eine gute Zeit hier haben

Auch der WWU-Profi ist froh, seine Frau so nah bei sich zu haben: „Manchmal ist sie für mich da. Manchmal bin ich für sie da. Wir haben einfach eine tolle Beziehung.“ Connor Harding, der auch ab und zu in der OSC-Halle dabei ist, wenn seine Ehefrau auf dem Parkett steht, weiß um die Qualitäten der Panthers. „Sie sind ein richtig gutes Team mit einigen starken Spielerinnen“, sagt er. Das Wichtigste sei aber gar nicht, dass Paisley eine starke Mannschaft um sich herum habe: „Sie soll einfach eine gute Zeit hier haben – sie soll Spaß haben. Das zählt.“

Harding: Die Fans sind immer da

Und den hat sie. Auch wegen der Fans: „Wir lieben die Atmosphäre, für die diese Fans hier in Osnabrück sorgen. Sie sind immer laut, sie feuern uns immer an. Sieg oder Niederlage – sie sind immer da.“ Die 24-Jährige war nach dem Spiel gegen Freiburg glücklich, dass es ihr Team geschafft hat, den Sieg über die Zeit zu bringen. „Ich bin stolz, dass wir gewinnen konnten“, sagt sie.

Auch gegen die Royals wird es auf die Defensive ankommen

Aber der Blick geht nach vorne. An diesem Samstag (17 Uhr) sind die Saarlouis Royals zu Gast in der OSC-Halle. Und da wird es laut Harding wieder auf die Defensive ankommen. „Wenn wir die Dreier-Schützinnen in den Griff bekommen und ihnen keine offenen Würfe ermöglichen, dann können wir sie wieder wie letztes Mal schlagen“, hat sie das Pokal-Viertelfinale vor drei Wochen im Kopf, als die Panthers mit 65:47 gewannen.

Cuic: Das Spiel gegen Saarlouis wird schwierig für uns

Vor allem ihr Coach Aleksandar Cuic hat aber auch noch das Hinspiel in der DBBL im Kopf. Damals verloren die Panthers mit 66:81. „Das war ein sehr schwieriges Spiel für uns“, erinnert er sich und kündigt für das Spiel am Samstag einen „guten Kampf zwischen zwei richtig guten Teams“ an. Ein Sieg der Panthers würde den definitiven Playoff-Einzug bedeuten.

Aber bei einem Lauf ist auch mehr möglich: Wenn die Osnabrückerinnen noch auf den vierten Platz vorrücken könnten, hätten sie im ersten Playoff-Spiel Heimrecht. Aktuell belegen sie mit sieben Siegen Platz sechs. Die Viertplatzierten aus Herne haben nur einen Sieg mehr eingefahren. „Wir können jeden zu jeder Zeit schlagen. Wir haben so viele Waffen in unserem Team“, sagt Harding angriffslustig. Diese Waffen werden die Panthers dann erstmal am Samstag gegen Saarlouis wieder herausholen müssen. Die Osnabrücker Fans werden auf jeden Fall wieder dabei sein und ihr Team anfeuern – so wie immer also.

Neue Osnabrücker Zeitung