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2. Bundesliga Süd

Nicht schön, aber wichtig und verdient

verfasst von mainz@dbbl.de

Gegen die KuSG Leimen kämpfen die Zweitligabasketballerinnen des ASC mit der Zone und dem selbst auferlegten Druck. Als es am Ende noch mal eng wird, sorgt Taylor Golembiewski mit zwei Dreiern für die Vorentscheidung beim 58:50-Sieg.

Mainz. Das Ergebnis verschaffte Aron Duracak ein gutes Gefühl. Klar, der erste Sieg im dritten Saisonspiel löste bei ihm und seinen Zweitligabasketballerinnen des ASC Mainz Erleichterung aus. „Irgendwo war das ja schon ein Must-win-Spiel, um nicht am Tabellenende hängenzubleiben“, sagte der Trainer nach dem 58:50 (45:37, 30:25, 18:13) gegen die KuSG Leimen. Wie der Erfolg zustande kam, war im ersten Moment zweitrangig – „aber ein schönes Spiel war es nicht“, räumte Duracak ein, „eher ein hässliches.“

Eine Andeutung davon lieferten die niedrigen Trefferquoten beider Mannschaften; aus dem Feld heraus lagen sie bei 28,6 und 26,8 Prozent zugunsten des ASC. Den Ausschlag gaben letztlich die 7/33 (was bescheiden genug ist) gegenüber 4/31 Dreier (unterhalb der Prekariatsgrenze) sowie die 15 Freiwürfe, die Alina Dötsch und ihre Kolleginnen bei 21 Versuchen verwandelten. Die Gäste trafen nur acht von 14 Schüssen von der Linie.

Nun können schlechte Ausbeuten durchaus auch in guten Spielen vorkommen, in denen vieles funktioniert, aber der Ball den Weg in den Korb nicht findet. Spätestens die Zahl der Turnovers jedoch diente als Bestätigung für Duracaks Aussage: Seine Frauen leisteten sich 27 Ballverluste, die Leimenerinnen kamen auf 25.

Trio schultert die Hauptlast

Verdient hatten sich die als Tabellenletzte in den Spieltag gegangenen Mainzerinnen schon dadurch, dass sie nach dem ersten Führungswechsel nie mehr in Rückstand gerieten. Nach 2:6 und 5:8 drehten Charlotte Kriebel und Taylor Golembiewski jeweils per Dreier sowie Jordan Barron den Spielstand auf 10:8. Alina Dötsch trug mit sechs Punkten (von allem etwas) dazu bei, den Vorsprung auf sechs Zähler auszubauen. „Das war wichtig, weil von den anderen Spielerinnen wenig kam“, sagte Duracak. „Auch mit vielen Hustle-Plays hat sie uns sehr geholfen.“

Das Bild in der Mainzer Offensive sollte sich durch die gesamte Begegnung ziehen. Golembiewski, Barron und Dötsch schulterten die Hauptlast mit zusammen 47 Punkten. Abzusetzen vermochte sich der ASC zwar nur einmal auf neun Punkte, die keinen Bestand hatten, „aber ich hatte nie Angst, dass wir verlieren würden“, versicherte der Trainer.

Selbst der Ausgleich zum 48:48 durch die Schwedin Vanessa Jurewicz ziemlich exakt Mitte des letzten Viertels habe ihn in seiner Zuversicht nicht wanken lassen. „Dafür haben wir in der Defense zu gut gearbeitet.“

Auf 1-1-2-Zone nicht vorbereitet

Damit machten seine Frauen die Probleme wett, die ihnen vom zweiten Viertel an die gegnerische 1-2-2-Zone bereitete. Eigens auf diese Variante vorbereitet hatte Duracak die Mannschaft nicht. „Die spielt kaum jemand, in der Liga jedenfalls kein anderer Verein“, begründete er den Verzicht. Deshalb habe er die Einheiten mit Dingen füllen wollen, die auch in anderen Begegnungen weiterhelfen und nicht erst wieder im Rückrundenspiel in Leimen gebraucht werden. „Und ich habe darauf vertraut, dass uns trotzdem genügend Dinge einfallen, um dagegen erfolgreich zu sein. Hätten wir verloren, wäre das auf meine Kappe gegangen.“

Nun, viel war es nicht, die ASC-Frauen wirkten ein Stück weit überfordert, warfen viele Bälle ins Aus oder standen beim Fangen mit dem Fuß über der Linie. „Und je länger das Spiel dauerte, desto nervöser wurden sie, wenn sie die Zone gesehen haben…“

Für die vorentscheidenden Aktionen zeichnete Taylor Golembiewski verantwortlich. Bis rund drei Minuten vor Schluss stand sie mit 17 Punkten neuneinhalb Zähler unter ihrem Schnitt der ersten beiden Spieltage. Dann versenkte sie binnen 35 Sekunden zwei Dreier, machte aus dem 48:48 ein 54:48 – Barron und Dötsch erledigten von der Freiwurflinie aus den Rest.

Geguckt, gegrinst, geschossen

„Sie ist eben eine echte Unterschiedsspielerin“, lobte Duracak seine neue Topscorerin, der er es nicht übelnahm, dass sie beim letzten Schuss den Spielzug anders beendete als vorgesehen. „Jordan stand in der Ecke frei, und eigentlich ist es unser Prinzip, dass der Ball dann auch dort hinkommt. Aber Taylor hat rübergeguckt, gegrinst und statt des Extra-Passes selbst abgeschlossen“ – und alles richtiggemacht.

Dass sich seine Spielerinnen so schwertaten gegen einen Konkurrenten, den sie eine Woche vor Ligabeginn im Pokal noch klar beherrscht hatten, führte Duracak auf den Druck zurück, „den wir uns selbst gemacht hatten, und den man sogar Taylor angesehen hat. Deshalb waren wir vielleicht einen Tick zu verbissen“. Freilich sei es den nach wie vor sieglosen Gästen nicht anders gegangen.

Ein bemerkenswertes Zweitligadebüt gelang Svea Rehders. Die vom Kooperationspartner TG Hochheim gekommene 22-Jährige sollte eigentlich zwei bis drei Minuten erhalten, nachdem aber Charly Kriebel einen Ellbogen an den Kopf bekommen hatte, wurden es neuneinhalb. „Sie ist nur Oberliga gewohnt, aber sie hat ohne Angst die schwedische Profispielerin unfassbar gut verteidigt und am Ende des dritten Viertels per Tip-in das 45:37 gemacht.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ.

Foto: Stephan Hahne – Fotohahne.de

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