Viel versucht, wenig hinbekommen
Hinten zu weit weg von den Gegnerinnen, vorne eingebrochen: Die Zweitligabasketballerinnen des ASC Mainz unterliegen in Heidelberg mit 38:73.
Heidelberg. „Nein“, sagt Dominique Liggins, „eine Spaßveranstaltung war das nicht“ – und fährt mit einem Stoßseufzer fort: „wenigstens keine weiteren Verletzten…“ Das war denn auch schon das Positive an diesem Zweitligaspiel beim USC Heidelberg, das die Basketballerinnen des ASC Mainz mit 38:73 verloren. Es war ihre schwächste Offensivleistung seit dem vierten Spieltag, als sie in Wasserburg lediglich 35 Punkte erzielt hatten.
„Die Ausgangslage war klar, wir wussten, dass wahrscheinlich nichts zu holen sein würde“, sagt der Kotrainer. „Heidelberg hatte ja auch schon fulminant angekündigt, sich gegen uns für den Saisonendspurt einzuspielen.“ Das tat der USC in der Tat, ohne es darauf anzulegen, den Mainzerinnen die höchstmögliche Niederlage zuzufügen.
Wäre dies das Begehr des Tabellenzweiten gewesen, hätte der Ball im ersten Viertel eigentlich immer wieder zu Anne Zipser kommen müssen. Die Centerin erfreute sich größtmöglicher Freiheiten und nutzte sie zu mehreren Treffern hintereinander.
Den Lauf vorübergehend unterbrochen
„Wir haben hypernervös begonnen, nicht zu unserem Offensespiel gefunden und standen in der Defense zu weit weg von den Gegnerinnen“, berichtet Liggins. Dass der USC die körperlich überlegene Zipser nicht häufiger einsetzte, habe ihn und Trainer Fernando Barron überrascht – doch der Heidelberger Coach René Spandauw habe es vorgezogen, den ASC spielerisch auseinanderzunehmen.
Beim Stand von 2:10 nahmen die Gäste, bei denen Alina Dötsch trotz einer im Training erlittenen Sprunggelenkverletzung eine halbe Stunde mitwirkte, ihre erste Auszeit. Vorübergehend gelang es, den gegnerischen Lauf zu stören, das restliche erste Viertel verlief nahezu ausgeglichen, was sich im zweiten Durchgang allerdings nicht fortsetzte. „Letztlich haben wir viel versucht, aber keinen Zugriff bekommen.“
Zu wenig Bewegung
Auch das Vorhaben, die 20 Punkte Differenz nach der Pause zu halbieren, scheiterte. Unter anderem, weil sich die Heidelbergerinnen jetzt auf das im Prinzip einzige Element im Mainzer Spiel, das bis dahin funktioniert hatte, einstellten: Jordan Rabe, die in der ersten Hälfte mehrmals am Brett punktete, sah sich jetzt konsequent gedoppelt. „Und um in diesen Situationen eine freie Schützin zu finden, hat uns außen die Bewegung gefehlt“, monierte Liggins. „So kann man keinen Druck ausüben.“
Etwas Wurfpech kam im dritten Durchgang hinzu, bevor die ASC-Offense komplett einbrach und die letzten zehn Minuten mit 4:13 abgab. „Ein Sieg war gegen diesen Gegner nicht drin“, bilanzierte Liggins, „aber wir haben uns unter Wert verkauft. Zum Glück hat das Ganze keine der Spielerinnen groß runtergezogen.“
Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ