Schlimmer als eine Klatsche

verfasst von mainz@dbbl.de

Trefferquote macht den Unterschied aus: In einem weitestgehend auf Distanzschüsse ausgelegten Zweitligaspiel unterliegen die Basketballerinnen des ASC Mainz den Dillingen Diamonds mit 62:65.

Mainz. Elf Sekunden blieben den Basketballspielerinnen des ASC Mainz, um gegen die Dillingen Diamonds den Ausgleich zu erzielen. Trainer Fernando Barron legte in einer Auszeit den Spielzug fest, an dessen Ende der Drei-Punkte-Wurf stehen sollte, der das Team in die fünfminütige Verlängerung bringen sollte.

Amina Pinjic nahm den Schuss, verfehlte aber das Ziel – und der ASC verlor die heiß umkämpfte und extrem spannende Partie mit 62:65 (48:48, 33:28, 21:19). „Das fühlt sich noch schlimmer an als eine Klatsche“, sagte Sportvorstand und Kotrainer Dominique Liggins nach der Schlusssirene. „Es ist bitter und tut weh, weil wir nach dem Gesamtgefühl hätten gewinnen müssen.“

Beide Mannschaften hatten das gleiche Konzept verfolgt, waren nicht auf Abschlüsse in Korbnähe aus, sondern suchten sie aus der Distanz. Die Mainzerinnen probierten es 51-mal von jenseits der Dreierlinie, die Saarländerinnen 32-mal. Der entscheidende Unterschied: Während die Diamonds 34 Prozent verwandelten, betrug dieser Wert beim ASC lediglich 20 Prozent. „Daran lag es“, stellte Liggins fest „Es war die Trefferquote.“

Gegensteuern scheitert an Foulbelastung

Barron und Liggins hatten sich nicht von ungefähr für diese Variante entschieden, nachdem ihre Frauen in den zurückliegenden drei Begegnungen damit erfolgreich gewesen waren. Noch im Testspiel am Mittwoch gegen den Regionalligisten HTG Bad Homburg II hatte Charlotte Kriebel fünf von sechs Dreiern versenkt; jetzt traf sie bei 16 Versuchen lediglich viermal, war damit aber noch besser als Jordan Rabe (3/16) und Alina Kraus (1/9).

Den Coaches wurde das Problem im Verlauf der Partie durchaus bewusst, sie versuchten gegenzusteuern. „In diesem Fall stehen wir als Trainer in der Verantwortung“, sagte Liggins. „Uns muss etwas einfallen, wie wir es anders machen können.“

So setzten sie, als es bei Gleichstand ins letzte Viertel ging, auf Punkte von Alina Dötsch aus der Nahdistanz. Doch die kassierte schnell ihr viertes Foul und setzte sich wieder auf die Bank, um in der Schlussphase noch zur Verfügung zu stehen. Kaum wurde sie in der Crunchtime wieder eingewechselt, unterlief ihr erneut ein Foul – Game over für die Kapitänin, und eine Alternative stand nicht zur Verfügung.

Entscheidung fällt am Brett

„Wegen des Ausfalls von Saskia Krüger hatten wir keine klare Innenspielerin mehr“, erläuterte der Sportvorstand. Ihn ärgerte, dass die auf Dillinger Seite ebenfalls mit vier Fouls belastete Topscorerin Sophia Nolan über die Zeit kam, obwohl sie nach seiner Ansicht ebenfalls vorzeitig vom Feld hätte gehen müssen. Nach einer kurzen Abkühlphase wollte er deswegen aber kein Fass aufmachen. „Wenn wir treffen, brauchen wir über die Schiedsrichter nicht zu reden.“

Ohne Dötsch ging die Jagd auf die Dreier notgedrungen weiter. Zwischen dem 50:56 und dem 62:62 in der Schlussminute führten ausschließlich Distanzwürfe zu Veränderungen auf der Anzeigetafel. Kriebel traf dreimal, Kraus einmal, doch auch die Gäste brachten zwei Würfe von jenseits der Linie unter.

Ausgerechnet ein Treffer am Brett von Nolan plus einem erfolgreichen Freiwurf brachte die Entscheidung. „Die letzten drei Punkte müssen wir Dillingen nicht geben“, kritisierte Liggins. „Dann hätten wir auch mehr Zeit gehabt, den eigenen Abschluss zu suchen.“

Gegnerinnen zweimal zurückgeholt

Begonnen hatte die Partie für die Gastgeberinnen erfolgversprechend. Mit einem 10:0-Lauf setzten sie sich auf 14:4 ab und erhöhten auf 19:6. Weil aber schon danach zu viele Würfe den Ring küssten, ohne hindurchzufallen, kamen die Diamonds bis zum Ende des ersten Viertels wieder bis auf zwei Zähler heran.

„Wir haben Dillingen zweimal ins Spiel zurückgeholt“, beklagte der Sportvorstand. „Nach einer echten Dominanz im ersten Viertel und noch einmal im dritten.“ Trotz der beiden Treffer von Libby Epoch zur 33:28-Pausenführung sah die Trainercrew vor den zweiten Halbzeit Verbesserungsbedarf. „Wir haben vor der Gefahr gewarnt, dass wir in der Offensive zu schnell agieren“, erläuterte Liggins. „Wir wollten ruhiger spielen.“

Das habe das Team im dritten Viertel jedoch überhaupt nicht umgesetzt, der Verlust der Führung war die Folge. „Die Defense hat ein gutes Spiel gemacht“, bilanzierte Liggins. „In allen Bereichen weisen wir die bessere Statistik auf als Dillingen, außer bei den Dreiern.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ.

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