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Glanzvoller Auftritt ohne adäquates Ende

verfasst von mainz@dbbl.de

Angeführt von Alina Dötsch und Alina Kraus bringen die Basketballerinnen des ASC Mainz den Tabellenvierten TSV Wasserburg an den Rand einer Niederlage, verlieren aber mit 64:71

Mainz. 35 Minuten lang steuerten sie auf eine Überraschung zu – dann warf eine umstrittene Szene sie aus der Bahn. In der Folge verloren die Zweitligabasketballerinnen des ASC Mainz ihr Spiel gegen den TSV Wasserburg mit 64:71 (54:49, 32:31, 17:12). „Die Enttäuschung war riesengroß“, sagte Dominik Liggins, der Kotrainer des designierten Abstiegsrundenteilnehmers, „weil wir alle wussten, dass gegen den Tabellenvierten mehr drin war.“

Weil nach der am Sprunggelenk verletzten Charlotte Kriebel kurzfristig auch noch Hannah Krull erkrankt ausfiel, agierten die Mainzerinnen nur zu sechst. Dass sie dennoch in der Lage waren, die klar favorisierten Gäste an den Rand einer Niederlage zu bringen, mochte zum einen an deren allzu großer Siegesgewissheit gelegen haben. Zum anderen aber hatten sich die ASC-Frauen vorgenommen, sich für das Debakel in Heidelberg zu rehabilitieren, und setzten den Schwerpunkt der Trainingswoche um.

„Unser Plan war es, Wasserburg in der Offensive zu stoppen“, erinnerte Liggins an die Vorgabe. „Das ist uns sehr gut gelungen.“ Die Mainzer Defensive übte viel Druck aus, verbuchte Ballgewinne und nutzte diese im Gegenzug mit einer ordentlichen Wurfquote zu einer Führung von bis zu zehn Punkten.

Fürs Team aufgerieben

Zwei Spielerinnen ragten heraus: Alina Dötsch mit einer von ihr ungewohnten Ausbeute von 17 Punkten, hinzu kamen 20 Rebounds. „Ein tolles Double-Double“, schwärmte Liggins, „sie hat sich fürs Team aufgerieben und grandios gespielt. Auch abseits des Balls hat sie sich super bewegt und war immer anspielbar. Und sie hat sehr intensiv verteidigt.“

Ebenfalls in Topform präsentierte sich Alina Kraus, die mit sechs Dreiern bei 22 Punkten endlich wieder ihre Qualität als Distanzschützin unter Beweis stellte. „Das hat gutgetan, sie wieder so zu sehen. Außerdem hat sie gezeigt, dass sie als Führungsspielerin auftreten und die Mannschaft mitreißen kann. Sie hat das Team aufs Spiel eingeschworen und Dinge angesprochen, von denen wir Coaches nichts mitbekommen haben.“

Dass der glanzvolle Auftritt kein ebenso glanzvolles Ende fand, dass Liggins‘ Hinweis auf länger lebende Totgesagte nicht den sechsten Saisonsieg mündete, der doch noch etwas Spannung in den Kampf um die Play-off-Plätze hätten bringen können, lag an zwei Aspekten: einer gewissen Fahrigkeit insbesondere zu Beginn des letzten Viertels, als es den Coaches während einer Run-and-gun-Phase trotz mehrmaliger Versuche nicht gelang, das wilde Treiben zu unterbinden. Der Vorsprung schrumpfte von 60:51 auf 60:58.

Auf Rabes Kopf gelandet

Und dann kam es zu einem Mainzer Angriff, bei dem Jordan Rabe der Ball aus der Hand und die US-Amerikanerin umgerissen wurde. Rabe landete hart auf dem Boden, im nächsten Moment stolperte eine Wasserburgerin über sie und landete auf Rabes Kopf. „Jordan ist mit dem Gesicht aufgeschlagen, das war ein Schockmoment für alle, außer den gegnerischen Coach, der nichts Besseres zu tun hatte, als zu applaudieren“, schilderte Liggins.

Obendrein bekam Rabe ein Foul angelastet. „Danach hatten wir kurzzeitig das Gefühl, uns sei die Luft rausgelassen worden“, bedauerte der Mainzer Kotrainer. Kathleen Hill nutzte das per Dreier zum letzten Führungswechsel, Rabe brachte ihre Mannschaft noch mal auf 62:63 heran, aber bei mehreren Angriffen war der ASC im Pech. „Es ist uns auch nicht mehr gelungen, Druck aufzubauen.“

Zum wiederholten Mal eine Partie im letzten Viertel abgegeben zu haben, sei sehr ärgerlich, sagte Liggins. „Wir müssen lernen, den Sack zuzumachen. Dennoch überwiegt diesmal das positive Gefühl, dass wir uns nicht in unser Schicksal ergeben, dass wir uns alles abverlangen und dank des Publikums, das uns getragen hat, kämpfen. Mit solchen Leistungen kann die Mannschaft sich sehen lassen.“

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ !

Fotos: Stephan Hahne – FotoHahne

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