Debakel mit zweiter Luft abgewendet
Ihre Pokalüberraschung gegen die Rhein-Main Baskets vermochten die Basketballerinnen des ASC Mainz zum Zweitligaauftakt bei den Rhein-Main Baskets nicht zu wiederholen. Mit 58:69 fiel die Niederlage angesichts der Umstände allerdings erträglich aus.
Langen. Zwischendrin, sagte Dominique Liggins, habe er mit dem Schlimmsten gerechnet. Mitte des dritten Viertels war dies der Fall, als die Zweitligabasketballerinnen des ASC Mainz bei den Rhein-Main Baskets mit 31:54 in Rückstand gerieten. „Das schien eher eine Niederlage mit 30 als mit 20 Punkten Unterschied zu werden“, sagte der Sportvorstand des Theresianum-Klubs. „So etwas zum Saisonauftakt hätte der Moral der Mannschaft einen so schweren Knacks versetzen können, dass sie lange gebraucht hätte, um sich zu erholen.“
Insofern stimmte ihn die 58:69 (40:60, 23:40, 9:21)-Niederlage zwar nicht froh, „aber das ist ein Ergebnis, mit dem wir angesichts der Rahmenbedingungen gut leben können“.
Die Umstände hatten sich im Vergleich zum Mainzer Pokalsieg gegen die RMB insofern verändert, dass die Partie in Langen stattfand, die Gastgeberinnen diesmal mit Monika Wotzlaw, ihrer besten Akteurin antraten, und bei den erneut nur zu siebt spielenden ASC-Frauen Alina Kraus und Libby Epoch zwischen den beiden Duellen erkrankt beziehungsweise angeschlagen dem Training fernbleiben mussten.
Hinten Körner gelassen, die vorne fehlen
Zudem hatte RMB-Trainer Saymon Engler durchblicken lassen, dass ihm das Pokal-Aus durchaus gelegen kam. Unter der Woche ein Zweitrundenspiel bestreiten zu müssen, war nicht nach seinem Geschmack. „Von daher war uns bewusst, dass es heute ein ganz anderes Spiel werden würde“, sagte Liggins.
In den letzten zweieinhalb Minuten des ersten Viertels begann Conrad Jacksons Team, den Anschluss zu verlieren. Von 7:11 geriet es rasch mit 9:21 in Rückstand, im zweiten Durchgang ging die Schere schon mal bis auf 20 Punkte auseinander. „Die Gegnerinnen haben lange sehr gut getroffen, auch schwere Würfe“, erkannte Liggins an. Gleichzeitig litt das eigene Team darunter, in der Defensive Schwerstarbeit leisten zu müssen und dann in der Offensive häufig keine Kraft für den erfolgreichen Abschluss zu haben.
So erging es beispielsweise Jordan Rabe, die 40 Minuten auf dem Feld stand und in der Verteidigung powern musste. „Das hat sie Körner gekostet einige Punkte mehr“, sagte der Manager und gab zu: „Ich habe keine Ahnung, woher wir plötzlich die zweite Luft hatten.“
Krügers starker Auftritt
Die nämlich verhalf den aussichtslos ins Hintertreffen geratenen Gästen, aus einem sich anbahnenden Debakel ein akzeptables Resultat zu machen. Binnen einer knappen Minute gelangen Alina Dötsch drei Steals, die zu Treffern von Epoch, Saskia Krüger und Dötsch selbst, der ASC verkürzte von 42:67 auf 49:67. „Das hat RMB allem Anschein nach beeindruckt“, sagte Liggins. Bis zur Schlusssirene trafen mit einer Ausnahme nur noch die Mainzerinnen.
Eine bemerkenswerte Performance bot Saskia Krüger in ihrem zweiten Pflichtspiel für den ASC. Die Deutsch-Sambierin steuerte 19 Punkte bei, „das muss man als 18-Jährige erst mal schaffen“, sagte Dominique Liggins. Zwar seien Krüger auch Fehler unterlaufen, die zu Ballverlusten führten. „Aber insgesamt macht sie den Eindruck, als könnte sie schon bald mehr sein als die erhoffte Pausengeberin für Alina Dötsch.“
Das Pokalspiel beim Regionalligisten PKF Titans Stuttgart am Donnerstagnachmittag empfindet der Manager trotz der anstehenden Auswärtsfahrt als Bereicherung. Wenn in dieser Woche beispielsweise Verena Soltau ins Training zurückkehre, lasse sich auf diese Weise ein Test unter Realbedingungen absolvieren. „Das kann uns nur helfen, die Abläufe zu verfestigen.“
Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Unterstützung von SPORT AUS MAINZ.