Tigers mit neuer Aufbauspielerin
Neu bei den Tigers: Maria Aftzi (31) aus Griechenland soll beim Zweitligisten TG Neuss auf Anhieb eine Führungsrolle übernehmen. Foto: Tigers
Vor dem ersten Match der TG Neuss in der 2. Basketball-Bundesliga Nord am Samstag (Anpfiff 16 Uhr in der Sporthalle am Schlossteich) bei den ChemCats Chemnitz ist der neue Trainer Rufin Kendall zuversichtlich. Selbst die herbe 54:88-Niederlage am vergangenen Wochenende in der zweiten Runde des DBBL-Pokals beim Liga-Rivalen BG 89 AVIDES Hurricanes vermochte seinem Optimismus nichts anzuhaben.
Denn inzwischen kann er eine Baustelle als geschlossen betrachten: Für die verletzt nach Hause zurückgekehrte US-Amerikanerin Jaylonn Walker wurde die Griechin Maria Aftzi unter Vertrag genommen. Die 31 Jahre alte Griechin gibt am Samstag in Chemnitz ihr Debüt als Aufbauspielerin.
Schließlich bringt der 1,68 Meter große Guard, der sowohl im Aufbau als auch im Scoring Department einzusetzen ist, jede Menge Erfahrung mit, spielte mit Olympiakos Piräus schon in der Euroleague (7 Partien) und im Eurocup (4). Ab Dezember war sie im Iran für den Erstligisten Mahram BC im Einsatz, legte im Schnitt 11,0 Punkte, 4,1 Rebounds und 4,8 Assists auf. Die auch in der Verteidigung effizient spielende Griechin ist erst seit anderthalb Wochen bei der Mannschaft und hat ihren Trainer bereits überzeugt: „Sie ist wahnsinnig diszipliniert und beschäftigt sich auch mit ihren Mitspielerinnen. Wenn ich sie mit einem Wort beschreiben sollte, dann ist das smart.“ Aus Gesprächen mit ihren ehemaligen Trainern weiß er, „dass sie sehr gut zu coachen ist. Da habe ich durchweg ein positives Feedback bekommen.“
Das Anforderungsprofil ist klar: „Sie soll unserem Spiel Struktur geben, das hat im Pokal gegen die Hurricanes nämlich so ein bisschen gefehlt. Zu punkten ist nicht ihr erster Job, sie soll das Team zunächst führen. Ich erwarte von ihr, dass sie da die richtige Balance findet.“ In der Verantwortung sieht er indes auch ihre auf diesem Niveau schon erprobten Teamkolleginnen. Für Spielerinnen wie Centa Bockhorst (ehemals Herrmann), Lisa Arz, Jana Meyer und Inga Krings, aber auch für die zuletzt in der Oberliga tätige Nicole Egert, bietet sich in dieser Spielzeit die große Chance, eine Hauptrolle in Deutschlands zweithöchster Spielklasse zu übernehmen. Dazu sollen sie ihre jungen Mitspielerinnen an die Hand nehmen.
Die ChemCats, obwohl ebenfalls noch blutjung, sind da mit Akteurinnen wie Lucile Peroche (23), Jessica Kluge (23), Lilli Frölich (18) und US-Girl Courtney Strait schon mindestens zwei Schritte weiter. Im Pokal setzten sich die Mädels von Trainer Thomas Seltner am vergangenen Wochenende mit 66:64 beim Aufsteiger Rist Wedel durch. Doch Bangemachen gilt nicht, betont Kendall. Sein Wahlspruch lautet: „nicht lamentieren, sondern arbeiten.“
Quelle NGZ Online