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Hurricanes „kraulen“ die Katzen – und Bührmann springt als Referee ein

verfasst von [email protected]

Mit einem 59:43-Heimerfolg gegen die Chemcats Chemnitz setzten die Avides Hurricanes ihren Lauf fort. Einen kuriosen Wechsel gab es bei den Referees.

Die Personalie des Abends lieferte Utz Bührmann höchstselbst. Eher unfreiwillig stand der Vorstand der Avides Hurricanes plötzlich während des Zweitliga-Spitzenspiels gegen die Chemcats Chemnitz im Fokus und stahl seinen Basketballerinnen vor 150 Zuschauern in Scheeßel zumindest ein wenig die Show. Weil der zweite Schiedsrichter Julian Pröve zur Halbzeit mit einer Wadenverletzung ausschied, sprang Bührmann ein und setzte die Partie an der Seite von Malte Kuon fort. Die Hurricanes zeigten derweil in drei Vierteln eine ihrer besten Saisonleistungen und bezwangen den Tabellenzweiten aus der Kulturhauptstadt mit 59:43 (28:30).

„Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, das Spiel von der Seite aus zu sehen, das wäre spannend genug gewesen“, meinte Bührmann später und gestand: „Ich habe versucht, so neutral zu sein, dass ich eher unser Team benachteiligt habe. Das Spiel wurde aber ja auf dem Feld durch die Spielerinnen entschieden. Und ich bin dankbar, dass es nicht knapp war.“ So jedenfalls war es ein gutes Zweitliga-Debüt für Bührmann, der für diese Spielklasse eigentlich die B-Lizenz benötigen würde und die C-Lizenz (heißt neuerdings LSD-Lizenz) besitzt. Christoph Treblin, Hallensprecher und ehemaliger Abteilungsleiter der Hurricanes, hatte übrigens darauf gedrungen, dass beide Trainer – Christian Greve von den Hurricanes und Mika Scheidemann von den Chemcats – schriftlich ihr Einverständnis dazu gaben, dass Bührmann einspringt. „So kann nichts kommen“, meinte Treblin überzeugt.

„Ich werde nicht über die Schiedsrichter reden“, stellte Greve wiederum scherzend klar. Zumal sein Team genügend Gründe lieferte, um darüber zu sprechen. „Wir haben den Schwung mitgenommen und bestätigt, dass wir auf einem ganz guten Weg sind. Der entscheidende Punkt war, dass wir den Tabellenzweiten bei 43 Punkten gehalten haben“, meinte Greve. „Und wir haben im richtigen Moment angefangen, die körperliche Robustheit anzunehmen.“ Nach einem gelungenen Auftakt mit zwei Dreiern durch Pia Mankertz zum schnellen 6:0 und einem 18:8 nach dem ersten Viertel, gerieten die Hurricanes im zweiten Viertel aus dem Konzept und gingen mit einem 28:30-Rückstand in die Pause.

Von Beginn an lieferten sich vor allem Hurricanes-Centerin Maren Durant und ihre US-Landsfrau Erin Stroberg harte Zweikämpfe. Die körperliche Präsenz (und bisweilen die Ellenbogen) der Chemnitzerin bekamen aber auch Janina Schinkel oder Anna Suckstorff zu spüren. „Das wussten wir schon aus dem Hinspiel. Wir haben es aber gut im Griff gehabt“, meinte Greve. Sam Deem kennt Stroberg, die auf 18 Punkte und 17 Rebounds kam und sich wegen ihres Spielstils zwischenzeitlich sogar Pfui-Rufe vom Publikum anhören musste, sogar noch besser. Beide spielten gemeinsam für die Regis University in Denver.

Das zweite Viertel bezeichnete Greve als „Denkzettel“. Zumindest zeigte es Wirkung, denn nach der verlängerten Halbzeit aufgrund des Schiedsrichterwechsels waren die Gastgeberinnen deutlich besser im Spiel. Erst nach 6:40 Minuten erzielte Stroberg per Freiwurf den ersten Punkt für das Team aus Sachsen. Sie führte die Chemcats auch noch bis Viertelende wieder auf 37:41 heran, doch spätestens, als nach Dreiern von Anna Lena Skeib und Mankertz die stark aufspielende Suckstorff (19 Punkte) auf 55:41 stellte (38.), waren die Katzen aus Chemnitz „gekrault“ und die Hurricanes enteilt. „Jetzt wollen wir noch den vierten Platz attackieren“, gab Greve bereits die Zielsetzung aus.

(Freese, Rotenburger Kreiszeitung)

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