Gehen die ETV-Damen in Neuss den letzten Schritt?

Mit ordentlich Selbstvertrauen wollen die Basketball-Zweitliga-Damen des Eimsbütteler TV den allerletzten Schritt in die Play-offs machen – durch einen Sieg bei den TG Neuss Tigers.

Das Selbstbewusstsein resultiert aus zwei zuletzt errungenen eindrucksvollen Siegen: Vor zwei Wochen wurde der amtierende Meister der Toyota 2. DBBL Nord, die Avides Hurricanes, in einem Drama-Spiel zu Hause 81:79 n.V. bezwungen. Und auch das vergangene Wochenende brachte mit einem 73:66 bei den Metropol Ladies Herne/Recklinghausen (Tabellenfünfte) ein Erfolgserlebnis, das reichlich körperliche und mentale Kraft kostete.

Um diesen Verlust zu kompensieren, gestattete ETV-Headcoach Fredrick Kleemichen zu Wochenbeginn seinen Spielerinnen einen Wellness-Abend – Regeneration statt Wurfserien und Liniensprints. Ordentlich trainiert wurde dann im weiteren Wochenverlauf natürlich auch noch, „um uns mental auf ein gefährliches Heimteam einzustellen“, wie Coach Kleemichen erklärt. „Sie haben nichts zu verlieren und wollen sicher vor eigenem Publikum eine Trotzreaktion nach der hohen Niederlage in Bochum zeigen.“

Er und sein Team müssen sich als Sechstplatzierte beim Tabellenletzten mit einer ungewohnten Rolle anfreunden: der des Favoriten. Kleemichen: „Das ist ziemlich neu für uns. Aber wenn wir so auftreten wie in Recklinghausen, dann mache ich mir keine Sorgen. ⁠Die eine oder andere Erkältung kursiert noch im Team, aber ich bin optimistisch, mit einer guten Besetzung auflaufen zu können.“
Aller Voraussicht nach wird ein Sieg in Neuss für den Klassenerhalt nicht mehr nötig sein. Nur eine völlig abwegige Aneinanderreihung von Kuriositäten könnte rechnerisch den großen Erfolg der Aufsteigerinnen noch verhindern. Doch die Korbjägerinnen aus dem Herzen Hamburgs wollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Kleemichen: „Es sieht auch so schon gut aus, aber ein Sieg würde alle Eventualitäten ausschließen.“