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Coup in Osnabrück – Talents holen Big Point in der Fremde

verfasst von bonn@dbbl.de

Einen wichtigen Schritt in Richtung Play-off-Runde taten die Talents BonnRhöndorf am Sonntagnachmittag ausgerechnet in Osnabrück. Beim haushohen Favoriten und Tabellendritten BBC Osnabrück setzten sich Basketballerinnen in der TOYOTA 2. Damen-Bundesliga am Ende verdient mit 56:44 (31:21) durch. Durch den siebten Saisonerfolg – und den zweiten Auswärtssieg in Serie – rückte Bea Waffenschmieds Mannschaft an den punktgleichen Sechsten aus Eimsbüttel heran.

Wie wichtig war der gewiss nicht erwartete Coup beim BBC? In der „Abstiegszone“ rücken die Mannschaften immer weiter zusammen. Oberhausen gewann sein Heimspiel gegen Braunschweig, Eimsbüttel verlor in Bochum – Platz sechs und Rang elf trennen gerade einmal zwei Siege. Es bleibt jedoch weiterhin supereng in der Nordgruppe, aber die Talents haben Ihr Schicksal in den verbleibenden fünf Begegnungen der Vorrunde selbst in der Hand.

In Osnabrück konnten die Talents nicht ganz in Bestbesetzung auflaufen, denn Amelie Kröner fehlte aufgrund zeitgleicher „Ballarbeit“ in Leverkusens Erstligateam. Trotzdem war man von Anfang an hellwach und ging sehr konzentriert zu Werke. Während sich der Favorit schwer tat und wenig Zielwasser getrunken hatte, waren Waffenschmieds Akteure immer wieder auch am Korb und aus der Mitteldistanz erfolgreich. Die 12:7-Führung nach Viertel Nummer eins bauten die Gäste kontinuierlich aus. Alinde Kerlukus erfolgreicher Dreier zum 28:14 für die Talents (16.) setzte ein erstes Ausrufezeichen. Zur Pause lagen die BonnRhöndorferinnen dann mit 31:21 vorne. Die Talents hatten sich als kampf- und defensivstarkes Ensemble präsentiert und beim BBC hielt Antonia Kraushaar als einzige die Fahne hoch. Man war gespannt, wie das Team von Trainer Jörg Scherz mit dem ungewohnten Rückstand nach dem Wechsel umgehen würde.

Wer mit einem Einbrechen der Talents und mit einer Aufholjagd der „schwarzen Bullen“ gerechnet hatte, der sah sich schnell getäuscht. Zwar versuchten der BBC mehr Druck auf die rheinischen Gäste aufzubauen, doch die hielten jederzeit dagegen. Lisanne Räwer Tanguep traf zwischenzeitlich zum 40:25 für ihr Team (25.), auch nach 30 Minuten waren Waffenschmieds Schützlinge immer noch zweistellig in Führung (43:33).

Talents Bonnrhöndorf Lisa Arz Foto Jan Fante

Ein Schlüssel für den sich anbahnenden Win war sicherlich die große mannschaftliche Geschlossenheit und die Variabilität in der Offense. Insgesamt zehn Talents-Spielerinnen beteiligten sich am Scoring und das machte es Osnabrück zusätzlich schwierig. Es galt eben nicht die „eine“ Spielerin auszuschalten. Auf der anderen Seite hielten die Talents Osnabrücks Topscorerin Tonia Dölle und Spielmacherin Annemarie Potratz gut „in Schach“.

Als Karoline Steffen ihr Team nach 36 Spielminuten wieder auf Plus 10 brachte (53:43), war auch das letzte Osnabrücker Aufbäumen verpufft. Räwer Tanguep stellte per Korb und Freiwurf den 56:44-Endstand her. Nach der Partie fand sich eine robuste 50 Prozent-Quote bei den Zweiern für die Talents auf dem Scouting Bogen, sechs von 15 getroffenen Dreiern bedeuteten ebenfalls einen guten Wurfquotient. Für eine Mannschaft, die bei der Trefferquote in den letzten Wochen viel zu oft unter der 40 Prozent-Marke geblieben war, waren das sehr erfreuliche und wohltuende Zahlen. Die nahezu in Bestbesetzung angetretenen Osnabrückerinnen hatten indes einen schwarzen (Bullen-) Tag erwischt und fanden kein Mittel gegen die auch reboundstarken Gäste.

Waffenschmied war selbstverständlich zufrieden: „Ein Auswärtsspiel gegen eine Top-3-Mannschaft zu gewinnen und sie mit weniger als 50 Punkten davonkommen zu lassen, war genau das, was wir brauchten, um unsere Energie wieder aufzutanken. Es war ein großartiger Mannschaftssieg, weil wir unseren Spielplan umgesetzt und in der Offensive geduldig und diszipliniert gespielt haben. Dass wir in der zweiten Halbzeit die Bretter in der Defensive kontrolliert haben, hat uns geholfen, unser Momentum zu nutzen.“

Am nächsten Samstag kommt das nächste Top-3-Team nach Bonn, nämlich der Tabellenführer aus Bochum.

Viertel: 7:12 / 14:19 / 12:12 / 11:13

Es spielten: E. Scheibinger, K. Steffen (5 Punkte / 1 Dreier), A. Kerluku (7/2), L. Arz (8/2), Z. Hartmann (2), Z. Perlick (3), L. Hilgenfeld (2), L. Räwer Tanguep (11), L. Lingnau (2), M. Koopmann (8/2), L. Brinkmann (8), M. Kleinert.

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