BBC Osnabrück zeigt in Bielefeld zwei Gesichter

verfasst von Jörg Scherz

Vor dem Auswärtsspiel der Damen des BBC Osnabrück bei den Lady Dolphins Bielefeld waren sich das Team und die Verantwortlichen einig darüber, dass es gute und weniger gute Vorzeichen für dieses Spiel gab: Als gutes Vorzeichen konnte der mit Abstand kürzeste Zeitaufwand gelten, denn Bielefeld liegt gut 50 km von Osnabrück entfernt, sodass sich die Anreise recht zügig realisieren ließ. Als eher negativen Umstand des Spieles befürchteten die Osnabrückerinnen, dass ihr Gegner wieder in voller Teamstärke auflaufen würde, denn zu diesem etwas ungewöhnlichen Derby wollten alle Spielerinnen dabei sein. Und genau so kam es: Die ins Team zurückgekehrte Julia Dzeko war ebenso dabei wie die eine Woche zuvor erkrankten Lya Brinkmann und Larissa Ellermann.

Die BBCerinnen waren nicht nur durch den 51:50-Sieg der dezimierten Bielefelderinnen in Braunschweig am vergangenen Wochenende gewarnt und wusste, das ein körperliches Spiel auf sie zukommen würde. Deshalb gingen die Gäste konzentriert zu Werke und führten schnell 17:11 (9.). Es wurde aber auch deutlich, dass das Schiedsrichtergespann in diesem Spiel eine recht großzügige Linie anlegen wollte, denn es wurde kaum Kontakte gepfiffen. Mit 3 Punkten Vorsprung (19:16) gingen die Osnabrückerinnen in die erste Viertelpause, bevor im 2. Viertel die Heimmannschaft klar die Regie übernahm. Erstmals in Rückstand gerieten die BBCerinnen in der 15. Minute (24:25) und verloren bis zur Pause fast völlig den Faden, sodass sie mit einer 5-Punkte-Hypothek (30:35) in die Pause gingen. Besonders in der Defense gab es ungewöhnlich große Löcher und in der Offense gelangte kaum ein Osnabrücker Angriff in Korbnähe, ohne dass mehrere Bielefelder Spielerinnen zur Verteidigung dort waren.

Mit Beginn der 2. Hälfte zeigten die Spielerinnen um die überragenden Annemarie Potratz (17/3) und Tonia Dölle (20/1) plötzlich ein ganz anderes Gesicht: Es dauerte gut zwei Spielminuten bis zur Übernahme der Führung (36:35, 23.) und gegen Ende des Viertels war die Führung erstmals zweistellig (52:42, 30.). Jetzt gefielen Charlotte Behr (5/1), Charlotte Kreuzhermes, Maike Hagedorn, Carlotta Arlt (5), Antonia Kraushaar (18), Sarah Nocke (3) und die aus der Zweiten aushelfende Lotta Millich als Team, suchten mehr und mehr die Spielerin auf der Highpost-Position und verteidigten nun auch deutlich konsequenter. Das 3. Viertel ging mit 23:8 an den BBC! Im letzten Viertel wehrten sich die starken Bielefelderinnen mit dem Mut der Verzweiflung, konnten nun aber das Spiel nicht noch einmal drehen, sodass die Gäste am Ende mit 68:53 die Oberhand behielten. Ein schwer erkämpfter Sieg, den sich das BBC-Team vor allem in der 2. Halbzeit auch verdient hatte.

Eine kuriose Szene am Rand des Spieles sollte noch erwähnt werden, denn kurz vor Beginn des Spieles machten die Schiedsrichter das Osnabrücker Trainerduo Jörg Scherz und Tabea Bonin darauf aufmerksam, dass auf der Spielerbank zu viele „Offizielle“ sitzen würden. Dort hatten alle aktuell verletzten BBC-Akteurinnen Platz genommen, um ihr Team zu unterstützen. Nach DBB-Statuten war es eine Spielerin zu viel… Die Anwesenheit der nicht aktiv mitwirkenden Spielerinnen zeigt aber einmal mehr, wie stark das BBC-Team inzwischen zusammengewachsen ist und dass jede die andere unterstützt! Mit dem Sieg im Gepäck ging es nach dem Spiel schnell wieder nach Osnabrück zurück, wo man früher als sonst üblich nach kurzer Fahrt eintraf.

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