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TKH-Debakel bei Schaakes Tränen-Rückkehr

verfasst von hannover@dbbl.de

Basketball-Frauen kassieren 72:90-Klatsche in Marburg. Bundesligist leistet sich 26 Ballverluste.

VON MATTIAS ABROMEIT

MARBURG. Rührende Tränen vor dem Spiel. entäuschende Blicke nach der
Schlusssirene. Die Rückkehr von Finja Schaake nach Marburg entwickelte sich zur sportlichen Katastrophe für ihr neues Team. Ein Sinnbild dor bisherigen Saison für Hannovers Bundesliga-Frauen vom TK Hannover. Das Basketballteam rutscht nach der 72:90-Klatsche aus den Play-Off-Rangen.
TKH-Neuzugang Schaake hatte vor ihrem Wechsel nach Hannover elf Jahre bei den Marburgerinnen gespielt und war dort zur Nationalspielerin und BC-Rekordspielerin geworden. Licht aus hieß es in der Halle. In einem mehrminütigen Video auf Großbildleinwand wurde die Karriere Schaakes gehuldigt. „150 Heimspiele, 325 Pflichtspiele, 2825 Punkte für den BC“, zählte
Hallensprecher Marcus Richter auf.“lhr alter Trainer Patrick Unger lobte per Videoeinspielrung Schaakes Leistungen. „Das war eine tolle Zeit. Mach ein paar Korbe und genieß es, in deiner alten Halle zu spielen“, sagte Unger, heute Nachwuchskoordinator der Basketballakademie in Gießen. „Ich habe Rotz und Wasser geheult und war superdankbar, was Marburg für mich gemacht hat. Mental war ich danach fertig und im Kopf leer“, gab Schaake zu.

Einen guten Start legte sie trotzdem hin, zwei Dreier, einen aus der rechten, einen aus der linken Ecke, steuerte die Nationalspielerin kurz hintereinander zur 19:8-Führung bei. „Weil ich so bewegt war, konnte ich auch nicht über das Spiel nachdenken. Das war wohl ein Vorteil und für uns ein Super-Start. Da dachten wir noch, dass was drin ist“, sagte Schaake.

Diesen Glauben konnten die Hannoveranerinnen nach dem mit 25:19 gewonnenen ersten Viertel bis zum 34:28 durch Kapitänin Aliaksandra Tarasava noch halten. Doch als die weißrussische Nationalspielerin nach ihrem vierten Foul von Trainerin Juliane Höhne vorsichtshalber auf die Bank gesetzt wurde, um nicht noch disqualifiziert zu werden, nahm das Debakel sienen Laut. Nach fünf Minuten ohne eigenen Treffer lag der TKH mit 34:42 zurück, zur Halbzeit 38:46.

„Minus acht – das war noch nicht die Welt“, sagte Schaake. Doch die Talfahrt ging weiter. Unsere Defense war wieder eine Katastrophe.90 Gegenpunkte am Ende sind ein No-Go“, klagte Schaake. In der Spitze war ihr Team sogar auf minus 21 Punkte zurückgefallen.

Da wurde Trainerin Höhne noch deutlicher. „Wir haben nach der Heimniederlage gegen Herne nichts gelernt und die gleichen Fehler wieder gemacht. Ich weiß gar nicht, wozu ich die Gegner scoute, mir Spielsysteme überlege und wir das im Training üben“, sagte Höhne. 26 Turnovers waren der traurige Rekord. „Im Angriff haben wir den Ball zu oft einfach an den Gegner weggegeben. Selbst beim Einwurf landete der Ball zweimal beim Gegner“, schimpfte die Trainerin. Auch vier Offensiv-Fouls standen auf ihrer Mangelliste.

Dass Hallensprecher Richter noch zu Beginn den TKH beglückwünscht hatte, weil er mit Schaake noch viel Freude haben werde, war zwei Stunden später kein Trost. Zwar war Schaake Top-Scorerin beim TKH, aber Spaß hatte aus Hannover niemand. „Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte keinen einzigen Punkt erzielt und wir hätten gewonnen“, sagte Schaake. Aber dafür war der TKH an diesem Tag zu schlecht.

TKH-Punkte: Schaake (15), Gardner (12), Gorsic (10), Stammberger (9), Tarasava (7), Brown (6), Masic (5), Peric (5), Koniali (3).

 

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