Samstag in der Sömmeringhalle: Voller Fokus für ALBAs Meisterinnen auf das DBBL-Topspiel gegen Saarlouis
DBBL, EuroCup, DBBL, EuroCup, DBBL, EuroCup – die internationale Premierensaison für die Deutschen Meisterinnen von ALBA BERLIN war eine richtige Challenge mit vielen starken Erfahrungen und Erlebnissen, aber eben auch zwei Spielen pro Woche, kaum Zeit zur Regeneration und noch weniger Zeit zum Trainieren. Damit ist nun Schluss: Für den Rest der Saison wandert der Fokus des Teams jetzt komplett auf das nationale Business und die nächsten großen Herausforderungen in der DBBL und im Pokal. Aufgabe Nummer eins: die Saarlouis Royals. ALBAs Playoff-Viertelfinalgegnerinnen der vergangenen Saison kommen am Samstag um 19 Uhr (live bei sporttotal.tv) zum DBBL-Topspiel zwischen Platz zwei und Platz drei in die Sömmeringhalle.
Fotos: Tilo Wiedensohler
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„Die internationale Competition hat unglaublich Spaß gemacht“, sagt auch ALBAs Flügelspielerin Nina Rosemeyer: „Die EuroCup-Spiele waren eine sehr gute Erfahrung für uns.“ Sechs Gruppenspiele gegen europäische Topgegnerinnen durfte das Team machen, steigerte sich von Spiel zu Spiel und belohnte sich für den großen Effort am Ende auch mit dem historischen ersten internationalen Pflichtspielsieg gegen die israelischen Meisterinnen aus Ramla. Auch wenn es nicht für die Playoffs gereicht hat: eine Premierensaison, die Bock auf mehr gemacht hat.
„Natürlich sind wir traurig, dass es jetzt vorbei ist“, sagt Nina Rosemeyer, aber der Blick geht für sie und ihre Teamkolleginnen nun nach vorn. Denn in der DBBL und im Pokal warten diese Saison noch genug andere Challenges. Und auf die kann sich das Team nun komplett fokussieren. „Jetzt sind wir keiner Doppelbelastung mehr ausgesetzt“, betont Nina Rosemeyer: „Das wird uns sowohl körperlich als auch für das Trainingspensum guttun.“
Die Herausforderung mit zwei Spielen pro Woche war schließlich für fast alle Spielerinnen im Team neu, nur Neuverpflichtung Emily Kiser hatte vorher schon einmal im EuroCup gespielt. Die höhere Belastung, die kürzere Vorbereitungszeit, die Reisen – auf dem Court war den Berlinerinnen immer wieder anzumerken, dass der ganz große spielerische Flow nicht so richtig aufkommen wollte, auch weil zu Saisonbeginn noch zusätzlich die Krankheitswelle durchs Team schwappte. Nina Rosemeyer und ihre Mitspielerinnen kompensierten es mit unglaublichem Hustle und gewannen trotzdem all ihre Begegnungen in der Liga und im Pokal bis auf das Topspiel bei den Rutronik Stars Keltern – alles andere als selbstverständlich.
Jetzt entzerrt sich die ganze Angelegenheit wieder. Unter der Woche Training, am Wochenende Spiel: Dieser gewohnte Schedule macht noch mal einen richtigen Unterschied. „Mal wieder richtig Gas geben im Training, die Intensität steigen lassen und Repetitions bekommen“, zählt Nina Rosemeyer die Vorteile unter der Woche auf und ist sich sicher: „Das hilft unserem Rhythmus und auch dem Zusammenspiel.“
Es ist deshalb auch ein bisschen kurios, dass sich die Lage in dieser Woche quasi gleich um 180 Grad gewendet hat: Fast die ganze Saison lang hatten die Berlinerinnen maximal zwei Trainingseinheiten, um sich auf ihre nächsten DBBL-Gegnerinnen einzustellen, die wiederum selbst eine ganze Woche für die Vorbereitung auf das Duell hatten. Jetzt ist es genau umgekehrt: Die Saarlouis Royals, ALBAs Gegnerinnen am Samstag, mussten unter der Woche im Pokal ran und hatten da mit den GiroLive Panthers Osnabrück auch eine ordentliche Aufgabe, die sie allerdings wie schon im Ligaduell beider Teams am Wochenende davor souverän lösten und so mit einem 82:58-Sieg das Viertelfinale klarmachten. Die Berlinerinnen hatten dagegen die ganze Woche Zeit zur Vorbereitung, weil sie ihr Pokalspiel beim früheren Serienmeister und jetzigen Süd-Zweitligisten TSV Wasserburg erst am 18. Dezember bestreiten.
Zeit, die die ALBA-Spielerinnen gut gebrauchen können: „Saarlouis spielt in der oberen Tabellenhälfte mit, dafür brauchen wir vollen Fokus“, betont Nina Rosemeyer. Nicht nur die beiden souveränen Siege gegen Osnabrück – wie Saarlouis bei einer 6:3-Bilanz in der DBBL – haben gezeigt, dass mit den Saarländerinnen in dieser Saison wieder zu rechnen ist: Saarlouis ist auch das einzige Team, das in dieser Saison schon Keltern knacken konnte und den Tabellenführerinnen – wie ALBA bei einer 8:1-Bilanz in der DBBL – Mitte Oktober mit 84:82 deren bisher einzige Niederlage reindrückte.
In der vergangenen Saison hatten ALBA und die Royals im Playoff-Viertelfinale das Vergnügen, nach einem 3:0-Sweep war für Saarlouis aber Schluss, und die Deutschen Meisterinnen von 2009 und 2010 bauten im Sommer ihr komplettes Team um. Von den Eigner Angels Nördlingen kam Chefcoach Matīss Rožlapa ins Saarland, der vom Ligakonkurrenten noch die finnische Nationalspielerin Roosa Lehtoranta und (nach einem Zwischenstopp in Israel) Insidespielerin Erika Davenport mitbrachte. Mit elf bzw. zehn Punkten im Schnitt scoren beide zweistellig, genauso wie die US-College-Absolventinnen Taya Corosdale (zehn Punkte) und Hayley Frank (13 Punkte) am Brett sowie Spielmacherin Martha Burse, die mit ihren durchschnittlich 20 Punkten, fünf Rebounds und fünf Assists in der DBBL dominiert. Ebenfalls vom US-College ist Jessika Schiffer nach Saarlouis gekommen, die mit über neun Punkten pro DBBL-Spiel sowie zuletzt starken Leistungen im deutschen Nationaltrikot auf sich aufmerksam gemacht hat. Zehn neue Spielerinnen stehen im Kader der Royals, mit Monika Jasnowska ist nur eine Profispielerin aus der Vorsaison geblieben.
Es gibt also ordentlich was zu tun für die Berlinerinnen, wenn am Samstag das Topspiel zwischen Platz zwei und drei der DBBL ansteht – voller Fokus!
Saarlouis Royals
# | Name | Pos. | Alter | cm | Nat. | Team 2023/24 | PpG | RpG | ApG |
0 | Taya Corosdale | 4 | 25 | 190 | USA | Mark Borås (SWE) | 10,4 | 6,1 | 1,4 |
3 | Camille Hillotte | 2/3 | 23 | 182 | FRA | Champagne Basket (FRA) | 4,8 | 1,8 | 0,6 |
5 | Magaly Meynadier | 2 | 33 | 170 | LUX/FRA | BC Pharmaserv Marburg | 4,9 | 3,0 | 0,8 |
7 | Maruša Seničar | 4 | 27 | 187 | SVN | Embutidos Pajariel Bembibre (ESP) | 3,0 | 4,7 | 1,4 |
8 | Roosa Lehtoranta | 2 | 27 | 176 | FIN | Eigner Angels Nördlingen | 11,3 | 2,3 | 2,0 |
12 | Erika Davenport | 4 | 27 | 183 | USA | Hapoel Jerusalem (ISR) | 10,0 | 8,0 | 0,0 |
13 | Gloria Kunisch | 1 | 16 | 157 | GER | Saarlouis Royals | 0,0 | 0,5 | 0,0 |
15 | Monika Jasnowska | 3/4 | 32 | 182 | POL | Saarlouis Royals | 2,2 | 2,3 | 0,6 |
25 | Martha Burse | 1 | 28 | 168 | USA | Sparta Bertrange (LUX) | 19,7 | 4,9 | 4,7 |
30 | Marie Simon | 2 | 21 | 178 | GER | Dillingen Diamonds | – | – | – |
43 | Hayley Frank | 4 | 23 | 185 | USA | University of Missouri (USA) | 13,1 | 4,1 | 0,1 |
55 | Jessika Schiffer | 2 | 24 | 175 | GER | Rider University (USA) | 9,4 | 2,4 | 3,1 |
Headcoach: Matīss Rožlapa (LAT, 32 Jahre, zweite Saison in der DBBL, erste Saison in Saarlouis)
Saarlouis‘ Resultate der letzten zwei Wochen:
23.11.: Saarlouis Royals – SYNTAINICS MBC (DBBL) 80:61 (S) // Frank 30pt
01.12.: Saarlouis Royals – GiroLive Panthers Osnabrück (DBBL) 81:66 (S) // Burse 21pt
04.12.: Saarlouis Royals – GiroLive Panthers Osnabrück (Pokal) 82:58 (S) // Davenport 20pt
ALBAs Resultate der letzten zwei Wochen:
22.11.: ALBA – Eigner Angels Nördlingen (DBBL) 90:52 (S) // Mulligan 14pt
27.11.: Kibirkštis Vilnius – ALBA (EuroCup) 80:68 (N) // Thomas 13pt
01.12.: Herner TC – ALBA (DBBL) 55:64 (S) // Grigoleit & Thomas 13pt
ALBAs DBBL-Bilanz gegen Saarlouis:
6 Siege – 1 Niederlage (in Berlin: 4:0)
Das DBBL-Heimspiel gegen die Saarlouis Royals beginnt am Samstag um 19 Uhr. Tickets für die Partie in der Sporthalle Charlottenburg (Sömmeringhalle) gibt es im Online-Shop. Die Begegnung wird zudem hier bei sporttotal.tv im Livestream gezeigt.