Premiere auf internationalem Boden: ALBAs Meisterinnen fahren zu ihrem ersten EuroCup-Auswärtsspiel am Mittwoch in Gdynia
Raus aus Berlin, raus aus Deutschland – auf die Deutschen Meisterinnen von ALBA BERLIN wartet die nächste ganz besondere Premiere: Zum ersten Mal in der Clubgeschichte machen sich die ALBA-Frauen auf die Reise zu einem Pflichtspiel außerhalb der Landesgrenzen und sind nach den drei Heimspielen zum Start ihrer EuroCup-Debütsaison nun auch erstmals auf internationalem Parkett gefragt. Rund 400 Kilometer Richtung Nordosten führt der erste Eurotrip das Team an die polnische Ostseeküste, wo am Mittwoch um 19 Uhr (live und kostenlos bei YouTube) mit dem zweiten Spiel gegen VBW Gdynia die Rückrunde der EuroCup-Gruppe H eröffnet wird.
Fotos: Tilo Wiedensohler
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Heimspiele sind natürlich immer das absolute Highlight, erst recht wenn sie in der einzigartigen Sömmeringhalle stattfinden. Aber auf europäischem Niveau gilt natürlich noch viel mehr als in der nationalen Liga: Reisen reizt! Und deshalb ist das erste internationale Pflichtspiel für die ALBA-Frauen natürlich ein ganz spezielles. „Wir freuen uns jetzt auf die Erfahrung, im Ausland zu spielen“, sagt Kapitänin Lena Gohlisch und erklärt: „Das ist noch mal ein anderes Gefühl, als in den Hallen in Deutschland zu spielen, die wir alle gut kennen.“ Und genau dieser Reiz des Neuen war für sie und viele ihrer Kolleginnen im Sommer auch ein wichtiger Grund, den gemeinsamen Weg als Team weiterzugehen – die Reise fortzusetzen also, im übertragenen wie im wortwörtlichen Sinne.
Die ersten internationalen Erfahrungen hat das Team dabei schon in der Preseason gesammelt. Da waren die Berlinerinnen schon zweimal in Polen zu Gast, einmal rund 130 Kilometer weiter Richtung Osten in Gorzów Wielkopolski und einmal rund 220 Kilometer weiter Richtung Südosten in Polkowice. Aber jetzt geht es mit dem Zug 400 Kilometer Richtung Norden an die Ostseeküste nach Gdynia, eine hübsche Hafenstadt mit rund 250.000 Einwohner:innen. Und dann heißt es gegen das Topteam VBW Gdynia ein zweites Mal: Premiere!
Denn die 13-maligen polnischen Meisterinnen waren auch schon ALBAs Gegenüber beim großen EuroCup-Debüt vor gut drei Wochen in der Sömmeringhalle. Da machten die Berlinerinnen direkt einmal Bekanntschaft mit der internationalen Härte der Gäste, taten sich lange Zeit schwer mit der Physis und Athletik ihrer Gegenspielerinnen und hatten insbesondere mit dem WNBA-erfahrenen Flügelduo aus Stephanie Jones (17 Punkte, elf Rebounds) und Ruth Hebard (12 Punkte, acht Rebounds, drei Blocks) so ihre Probleme. Mit 44:61 verloren die ALBA-Frauen das erste EuroCup-Spiel ihrer Geschichte.
Seitdem haben sich die Berlinerinnen gesteigert: Nach einer starken ersten Hälfte schnupperte das Team im zweiten EuroCup-Spiel gegen die israelischen Meisterinnen von Elitzur Ramla am Sieg, nach einer starken zweiten Hälfte auch im dritten Spiel gegen die litauischen Meisterinnen von Kibirkštis Vilnius. Aber: Für den ersten EuroCup-Erfolg reichte es mit einer guten Halbzeit noch nicht. Auch das ist Teil der internationalen Erfahrung, jedoch längst kein Grund für das Team, zufrieden zu sein mit dem ersten Abschnitt der Vorrundengruppe H: „Man hat uns nach den letzten beiden Spielen wahrscheinlich auch angesehen, dass wir alle ein bisschen frustriert waren“, meint Lena Gohlisch. „Von den Ergebnissen her ist es bisher natürlich nicht ganz so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Mit ein bisschen Abstand kann man aber auch sehr viel Positives daraus mitnehmen.“
Im zweiten Teil der Gruppenphase will das Team jetzt also nicht nur weiteres europäisches Knowhow sammeln, sondern die bisherigen Erfahrungen auch direkt in Ergebnisse verwandeln. „Wir haben gesehen, dass wir auf diesem Niveau noch mal deutlich konstanter spielen müssen, und dass es deutlich mehr bestraft wird, wenn es Phasen gibt, in denen wir unkonzentrierter sind oder physisch nicht ganz mithalten können“, erklärt Lena Gohlisch: „Da haben wir aber jetzt schon große Schritte nach vorn gemacht. Für die Rückrundenspiele müssen wir die Phasen, in denen es schwierig ist und wir nicht richtig Lösungen finden, deutlich kürzer halten – gerade offensiv.“
Denn in der Defense – das hat das Team gezeigt – sind die Berlinerinnen auch auf internationalem Niveau wieder absolut unangenehme Gegnerinnen, in allen drei Gruppenspielen haben sie ihre Konkurrenz unter 70 Punkten gehalten. In der Offense gab es umgekehrt aber selbst auch noch nicht mehr als 60 Punkte. „Wir mussten uns erst mal daran gewöhnen, dass wir so gut gescoutet wurden und uns Optionen weggenommen wurden, die wir in der Bundesliga oft nutzen“, erklärt Lena Gohlisch, die mit Neuverpflichtung Emily Kiser nur eine einzige Teamkollegin an der Seite hat, die vor der Saison schon einmal EuroCup gespielt hat. Doch vor dem Start in die Rückrunde ist die Kapitänin überzeugt: „Wir wissen jetzt besser, was uns im EuroCup erwartet und haben auch etwas mehr Zeit, uns darauf vorzubereiten. Das wollen wir nutzen und den ersten Sieg holen.“ Wenn nicht in der Sömmeringhalle, dann eben auf europäischem Boden.
VBW Gdynia
# | Name | Pos. | Alter | cm | Nat. | Team 2023/24 | PpG | RpG | ApG |
2 | Weronika Wesołowska | 5 | 20 | 184 | POL | VBW Gdynia | 3,8 | 2,5 | 2,0 |
5 | Natálie Stoupalová | 4 | 26 | 187 | CZE | Basket Zabiny Brno | 4,5 | 3,5 | 1,3 |
7 | Wiktoria Stasiak | 3/4 | 19 | 177 | POL | VBW Gdynia | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
9 | Kamila Podgórna | 1/2 | 28 | 178 | POL | VBW Gdynia | 4,3 | 2,3 | 2,5 |
10 | Ruth Hebard | 3/4 | 26 | 192 | USA | TARR KSC Szkekszárd | 14,5 | 10,0 | 3,0 |
11 | Agata Gilmajster | 2 | 19 | 170 | POL | VBW Gdynia | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
15 | Weronika Zalewska | 1/2 | 20 | 184 | POL | VBW Gdynia | – | – | – |
21 | Anna Jakubiuk | 3/4 | 30 | 182 | POL | InvestInTheWest Enea Górzow | 11,0 | 6,3 | 2,5 |
23 | Marissa Kastanek | 1/2 | 34 | 175 | POL/USA | VBW Gdynia | 11,3 | 1,0 | 2,8 |
24 | Stephanie Jones | 3/4 | 26 | 188 | USA | 1KS Ślęza Wrocław | 17,0 | 7,0 | 1,0 |
25 | Karolina Ułan | 2/3 | 19 | 185 | POL | VBW Gdynia | 0,0 | 0,5 | 0,0 |
41 | Barbora Wrzesiński | 1/2 | 29 | 178 | SVK | VBW Gdynia | 8,8 | 2,0 | 5,3 |
77 | Nikola Tomasik | 1 | 19 | 170 | POL | VBW Gdynia | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Headcoach: Philip Mestdagh (BEL, 61 Jahre, 22. Saison als Cheftrainer, zweite in Gdynia)
Gdynias Resultate der letzten zwei Wochen:
16.10.: VBW Gdynia – Kibirkštis Vilnius (EuroCup) 80:73 (S) // Jones 17pt
19.10.: VBW Gdynia – Ślęza Wrocław (Liga) 75:61 (S) // Hebard 19pt
22.10.: Elitzur Ramla – VBW Gdynia (EuroCup) 82:79 (N) // Wrzesinski 16pt
24.10.: VBW Gdynia – Elitzur Ramla (EuroCup) 80:67 (S) // Jones 25pt
27.10.: VBW Gdynia – SKK Polonia Warszawa (Liga) 86:72 (S) // Jones 22pt
ALBAs Resultate der letzten zwei Wochen:
16.10.: ALBA – Elitzur Ramla (EuroCup) 59:68 (N) // Bertholdt 16pt
20.10.: TK Hannover Luchse – ALBA (DBBL) 67:69 (S) // Mulligan 16pt
24.10.: ALBA – Kibirkštis Vilnius (EuroCup) 53:57 (N) // Kiser 11pt
27.10.: SYNTAINICS MBC – ALBA (DBBL) 57:65 (S) // Thomas 15pt
Das EuroCup-Auswärtsspiel bei VBW Gdynia beginnt am Mittwoch um 19 Uhr. Die Begegnung in der Polsat Plus Arena Gdynia wird kostenlos hier bei YouTube im Livestream gezeigt.