Internationaler Auswärtstrip: ALBA tritt zum letzten EuroCup-Gruppenspiel in Vilnius an
Fünf Gruppenspiele im EuroCup Women liegen nun bereits hinter den Basketballerinnen von ALBA BERLIN. Fünfmal hat das Team von Cristo Cabrera alles auf dem Parkett gelassen, Erfahrungen gesammelt und den hochkarätigen Gegnern so einiges abverlangt. Nachdem es am vergangenen Mittwoch gegen den israelischen Meister Elitzur Ramla den historischen ersten EuroCup-Sieg gab, haben Lena Gohlisch und Co. immer noch Lust auf mehr! Die Chance darauf gibt es am Mittwochabend um 19 Uhr beim litauischen Meister Kibirkstis Vilnius (live und kostenlos auf YouTube).
Einiges haben die Berlinerinnen seit ihrem Aufstieg in die DBBL 2022 schon gesehen: Vom Heimdebüt in der Max-Schmeling-Halle, über Bundesliga-Finals in Keltern, bis zum ersten internationalen Auswärtsspiel im polnischen Gdynia. Für einen weiteren dieser historischen Momente hat das Team am vergangenen Mittwoch gesorgt, allerdings nicht auswärts sondern in der Charlottenburger Sömmeringhalle.
Gegen den israelischen Meister Elitzur Ramla spielten Lena Gohlisch und Co. starken Teambasketball, hielten das Star-Duo der Gäste in Schach und wurden so mit einem 76:71-Sieg belohnt. Dieser Erfolg war nicht nur der Erste auf internationaler Bühne, er wurde drei Tage später sogar noch von einem 90:52 gegen die Eigner Angels Nördlingen in der DBBL veredelt. „Ich glaube, der Knoten ist jetzt ein bisschen geplatzt“, bestätigte Aufbauspielerin Henriette Höfermann. „Wir haben den Respekt vor dem EuroCup und den großen Namen weitestgehend abgelegt und wissen, dass wir Topteams schlagen können. Auch die Energie aus dem Sieg gegen Nördlingen nehmen wir mit nach Vilnius“.
Ebenfalls mit auf die bisher längste Auswärtfahrt nimmt das Team die Erkenntnisse aus dem Hinspiel gegen den litauischen Meister, als der erste EuroCup-Sieg bereits zum Greifen nah war. Dabei wollte am 24. Oktober vor allem in der Offensive zunächst gar nichts laufen: „Vilnius hat mit Daugilė Ūsė und Giedrė Labuckienė zwei sehr große Spielerinnen, die uns das Leben echt schwer gemacht haben“, erinnert sich Henriette Höfermann. Die beiden Centerinnen standen am Ende zusammen bei 20 Punkten, 23 Rebounds und 5 Blocks. Währenddessen erzielte ALBA in der ersten Halbzeit gerade einmal 19 Punkte.
In der zweiten Hälfte folgte allerdings eine kleine Wende. Die Deutschen Meisterinnen gaben immer mehr den Ton an und erhöhten maßgeblich die Intensität in der Defense. So waren es plötzlich die Gäste, die wenig entgegenzusetzen hatten, während die Berlinerinnen in der Offensive ihren Rhythmus fanden.
Auch wenn es am Ende nicht ganz für ein Comeback reichte, konnten Höfermann und Co aus der Aufholjagd einige Schlüsse ziehen: „Auf Vilnius‘ Größenvorteile unter dem Korb müssen wir uns im Rückspiel besser einstellen. Es geht dabei vor allem darum, unser Tempo auszunutzen und zu unseren Würfen zu finden“. Dass diese Formel in der vergangene Woche bereits gegen Ramla und Nördlingen funktioniert hat, macht nochmal Extra-Hoffnung: „Wir sind als Team mittlerweile wieder mehr in unserem Flow. Wenn unsere Energie hoch ist und wir als Team spielen, können wir es auch mit solchen Top-Performance-Duos aufnehmen“.
Das Aufeinandertreffen mit Kibirkstis bringt neben tollem Basketball auch etwas Wehmut mit sich. Denn beim litauischen Meister endet höchstwahrscheinlich ALBAs erste EuroCup-Saison. Zwar ist ein Weiterkommen als Gruppendritter theoretisch noch möglich, dafür bräuchte es allerdings neben einem sehr deutlichen Auswärtssieg auch noch ordentlich Mithilfe aus den anderen Gruppen.
Deshalb geht der Blick für die 25-jährige Höfermann bereits ein wenig voraus: „Es ist schon etwas schade, aber es zeigt einfach auch, dass wir noch zwei oder drei Spiele mehr gebraucht hätten, um so richtig in den EuroCup zu finden. Trotzdem können wir die gesammelten Erfahrungen für den weiteren Verlauf in der DBBL und für unsere nächste internationale Saison gut gebrauchen“.
Neben den Erlebnissen auf dem Court hat das Team auch abseits des Spielfeldes die erste EuroCup-Saison genutzt. Zwar fiel mit Ramla eine Reise aus, umso mehr wird nun jedoch der Trip in die litauische Hauptstadt genossen: „Ich habe bisher noch nicht viel von Vilnius gesehen, aber dafür gehört, dass es sehr schön sein soll. Auf jeden Fall wird es cool, noch einmal gemeinsam unterwegs zu sein und viel Zeit als Team miteinander zu verbringen. Das wollen wir einfach genießen und freuen uns darauf!“