EuroCup-Niederlage in Gdynia: ALBAs Meisterinnen verlieren ihr erstes Pflichtspiel auf internationalem Boden
Erfahrung sammeln, Erfahrung sammeln, Erfahrung sammeln – das bleibt auf europäischem Level erst mal die Devise für das Team von ALBA BERLIN: Auch im vierten Spiel ihrer EuroCup-Premierensaison hatten die Deutschen Meisterinnen am Mittwochabend wieder viele starke Phasen, konnten dem brutalen Tempo der polnischen Gruppenersten von VBW Gdynia jedoch nicht über 40 Minuten folgen und unterlagen bei ihrem ersten Pflichtspiel überhaupt auf internationalem Boden am Ende mit 71:87.
Fotos: FIBA
>>> Das Spiel im Re-Live
>>> Tickets für alle Heimspiele
>>> Champions 2024: Jetzt hier abstimmen und die ALBA-Frauen zum Berliner Team des Jahres sowie Coach Cristo Cabrera zum Berliner Trainer des Jahres wählen!
Vor gut drei Wochen haben die Berlinerinnen gegen VBW Gdynia zuhause in der Sömmeringhalle ihr EuroCup-Debüt gegeben, gewissermaßen also die nationale internationale Premiere gefeiert. Am Mittwoch stand nun endlich auch die internationale internationale Premiere auf dem Programm: Gut 400 Kilometer Richtung Nordosten an die polnische Ostseeküste war das Team gereist und hatte dort zum Start von Teil zwei der EuroCup-Gruppenphase wieder die 13-maligen polnischen Meisterinnen auf der Platte.
Das erste Duell Anfang Oktober hatte Gdynia klar mit 61:44 gewonnen und das Spiel dabei quasi schon in der ersten Hälfte entschieden, die zweite Begegnung gingen die Berlinerinnen nun aber deutlich aggressiver an und ließen sich von der Physis und Athletik der Gastgeberinnen kaum beeindrucken. Die Folge war ein knackiger Schlagabtausch, in dem sich beide Teams mit offenem Visier und schnellen Abschlüssen gegenseitig die Kugel ins Netz legten und dabei insbesondere von der Dreierlinie scharf schossen – 47 Prozent Trefferquote von außen waren es am Ende bei Gdynia, 45 Prozent bei ALBA.
Mit 23:24 aus Berliner Sicht endete das erste Viertel. Und auch im zweiten Abschnitt versuchten die ALBA-Spielerinnen, das brutale Tempo der Gastgeberinnen mitzugehen, mussten dann aber erst einmal dabei zu sehen, wie Gdynia bis auf 34:24 davonzog. Die Berlinerinnen ließen sich davon zwar nicht beirren und spielten munter weiter, das taten allerdings auch ihre Gegnerinnen: Ohne Atempause machten beide Teams nun noch mehr Druck, jagten sich gegenseitig den Court hoch und runter und waren beim 54:43-Halbzeitstand auf absolutem Highscore-Kurs.
Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte dann jedoch wieder den Gastgeberinnen. Die spielten nun insbesondere ihre Überlegenheit am Brett aus, dominierten das Reboundduell klar (am Ende 43:21) und hatten mit der WNBA-erfahrenen Flügelspielerin Ruth Hebard auch die überragende Akteurin in der Squad, für die nach Spielschluss 26 Punkte und 17 Rebounds auf dem Zettel standen. Der nächste Run brachte Gdynia mit 74:51 nach vorne, jetzt sah alles nach einer klaren Nummer aus. Aber: Die Berlinerinnen zeigten wieder einmal ihren großen Spirit und starteten viertelübergreifend noch einmal einen furiosen 15:0-Run, bei dem das Team einen Turnover nach dem anderen erzwang und gepusht von einigen ALBA-Fans, die sich das historische erste internationale Pflichtspiel des Teams nicht entgehen lassen wollten, noch mal am großen Comeback schnupperten.
Dazu kam es jedoch wie auch schon in den vorherigen EuroCup-Spielen nicht, weil die international erfahren Gastgeberinnen am Ende doch genug Cleverness und Klasse zusammenkratzten, um das Spiel nicht wieder komplett aufzureißen. Mit 71:88 endete also ein wildes wie temporeiches Duell, bei dem die Berlinerinnen ein weiteres Mal zeigten, wie gefährlich sie im EuroCup sein können und mit wie viel Herz sie spielen – aber eben auch ein weiteres Mal nichts Zählbares mitnahmen.
Zwei Chancen auf den ersten EuroCup-Sieg gibt es aber noch: Am 20. November zuhause gegen die israelischen Meisterinnen von Elitzur Ramla und am 27. November auswärts bei den litauischen Meisterinnen von Kibirkštis Vilnius ist das Team im Endspurt der Gruppenphase gefragt. Vorher stehen zwei Wochen Länderspielpause im Kalender, in der DBBL ist davor aber noch einmal Action angesagt: Schon am kommenden Samstag sind die Eisvögel USC Freiburg in der Sömmeringhalle zu Gast (Tickets hier), ab 19 Uhr haben die ALBA-Spielerinnen dann die Chance, ihren perfekten DBBL-Start mit fünf Siegen in fünf Spielen und der Tabellenführung noch weiter zu veredeln.
Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
23:24 | 20:30 | 17:20 | 11:13 | Endergebnis: 71:87
Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 21 | 43
• Assists: 19 | 22
• Ballgewinne: 9 | 9
• Ballverluste: 15 | 18
Best of ALBA: Emily Kiser 16pt 3/3 3P 3rb | Deeshyra Thomas 11pt | Marie Bertholdt 10pt 3st | Nina Rosemeyer 9pt | Leoni Kreyenfeld 5pt 4as 3rb | Lena Gohlisch 3pt 5rb 5as 2st | Komplette Statistik