Das Comeback kommt zu spät: ALBAs Meisterinnen verlieren das dritte EuroCup-Heimspiel gegen Vilnius

verfasst von Alba Berlin

Bis zum Ende gefightet, aber der erste EuroCup-Sieg muss weiter warten: Die Deutschen Meisterinnen von ALBA BERLIN haben ihr drittes internationales Heimspiel am Donnerstagabend verloren. Gegen die litauischen Serienchampions von Kibirkštis Vilnius zeigten die Berlinerinnen wie schon in den vorherigen Gruppenspielen viel Positives, arbeiteten nach einer schwierigen ersten Hälfte gepusht von 1253 Fans in der Sömmeringhalle an einem großen Comeback – und unterlagen am Ende doch mit 53:57.

Eine gute Nachricht zu Beginn: Die gesundheitlich schwierigen Wochen zum Saisonstart hat das Team von Chefcoach Cristo Cabrera mittlerweile überwunden, war schon am vergangenen Wochenende gegen Hannover wieder komplett und nun auch gegen Vilnius mit voller Kapelle am Start. Nach der deutlichen Niederlage zur EuroCup-Premiere gegen Gdynia und dem spannenden Duell mit Ramla kam nun jedoch mit Kibirkštis Vilnius das dritte Topteam in die Sömmeringhalle. Und die Gäste zeigten gleich, warum die letzten fünf Meisterschaften in Litauen allesamt in ihre Hauptstadt gingen.

In der Offensive scorten die Gäste variabel, während das Inside-Duo mit den litauischen Nationalspielerinnen Giedrė Labuckienė und Daugilė Ūsė defensiv die Zone dichtmachte. Da bei ALBA auch aus der Distanz nichts fallen wollte, lagen die Berlinerinnen nach dem ersten Viertel mit 4:13 hinten. Im zweiten Spielabschnitt kamen beide Offensiven dann besser in Fahrt: Tessa Stammberger erzielte acht Punkte, Sydney Taylor tat es ihr auf der Gegenseite gleich, aber die Berlinerinnen verpassten es, den Abstand einzudampfen. Zur Halbzeit stand es 19:33.

Auch im dritten Viertel sah es nicht so richtig danach aus, als würden die ALBA-Spielerinnen noch einmal einen Weg ins Spiel finden. Die Gastgeberinnen fighteten tapfer und machten immer wieder Trouble, aber Vilnius blieb souverän und ließ sich nicht aus der Reserve locken. Der Rückstand wuchs sogar auf zwischenzeitlich 19 Punkte, und auch der 30:47-Rückstand vor dem Schlussviertel ließ nichts Gutes erahnen. Doch wer dieses ALBA-Team kennt, wusste trotzdem: Hier ist noch lange nichts vorbei. Mit ganz viel Einsatz, einer giftigen Zonenverteidigung und dem bedingungslosen Support der Sömmeringhalle machte ALBA sich also noch mal zum Comeback auf – und wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, hätte sie nur eine Minute länger gedauert.

Von 32:50 auf 42:53 auf 51:55 arbeiteten sich die Gastgeberinnen heran. Und als Theresa Simon 19 Sekunden vor Ende im Fastbreak sogar auf 53:55 verkürzte, da schien sogar die ganz große Sensation möglich – doch die Berlinerinnen stoppten die Uhr erst sehr spät per Foul, und Alexis Pana blieb dann an der Freiwurflinie cool. Auch der dritte Auftritt im EuroCup endete damit ohne Sieg, aber mit der nächsten Portion Erfahrung und Gewissheit, dass nicht viel fehlt zu den anderen Teams. Und er endete wieder mit dem anerkennenden Applaus des fantastischen Publikums in der Sömmeringhalle.

Drei weitere Chancen auf den historischen ersten EuroCup-Erfolg gibt es nun noch im zweiten Teil der Gruppenphase: Kommenden Mittwoch um 19 Uhr treten die Berlinerinnen erstmals auswärts an und treffen in Polen auf VBW Gdynia, am 20. November ist Elitzur Ramla der politischen Lage wegen ein zweites Mal in Berlin zu Gast, und den Abschluss in Vilnius gibt es dann am 27. November. Nächster Stop ist aber erst einmal Halle: Am Sonntag um 16 Uhr (live und kostenlos bei sporttotal.tv) ist das Team in der DBBL beim SYNTAINICS MBC gefragt.


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Viertelergebnisse (ALBA erstgenannt):
4:13 | 15:20 | 11:14 | 23:10 | Endergebnis: 53:57

Game Facts (ALBA erstgenannt):
• Rebounds: 41 | 48
• Assists: 13 | 12
• Ballgewinne: 16 | 10
• Ballverluste: 22 | 24

Best of ALBA: Emily Kiser 11pt 3st | Stefi Grigoleit 8pt 4rb | Tessa Stammberger 8pt 3as | Theresa Simon 7pt 6rb 5st | Komplette Statistik


Henriette Höfermann (ALBA-Aufbauspielerin): „Wir haben heute zu lange gebraucht, um in die Partie zu finden. Die beiden großen Spielerinnen von Vilnius haben es uns unterm Korb sehr schwer gemacht. Wenn dann die Dreier nicht fallen, kommt das erste Viertel dabei raus. Im Laufe des Spiels sind wir dann besser reingekommen und haben unsere Defensive umgestellt. Das kam dann leider etwas zu spät.“

Cristo Cabrera (ALBA-Cheftrainer): „Wir haben uns heute in der ersten Hälfte wieder sehr schwergetan. Zu Beginn der Partie hatten wir besonders mit der Physis von Vilnius zu kämpfen. Wir haben keine Antworten auf die Spielweise unserer Gegnerinnen gefunden. In der zweiten Halbzeit haben wir angefangen, besser zu spielen und unseren Rhythmus und unsere Identität wiedergefunden. Wir waren aggressiver, haben in der Defense Stops generiert und sind daraus in Schnellangriffe gekommen. Aus diesem Spiel nehmen wir mit, dass wir vor allem an unserer Halfcourt-Defense arbeiten müssen.“